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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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knapp. Verdammt knapp.«
    »O ja, das war es«, bestätigte Zamorra. »Jetzt wissen wir, wie es Jerry Mann erging. Bei ihm hat mein Amulett leider nicht so prompt reagiert wie heute.«
    Delbert Kingsley blickte ihn mit starren Augen an. »Haben Sie gesehen, was passierte?«
    »Ja. Zwar undeutlich, aber doch.«
    »Reeso-han läßt Köpfe rollen«, sagte Delbert Kingsley erschüttert.
    »Dürfen wir auch erfahren, was los war?« fragte Frederic Mulligan gespannt.
    »Plötzlich löste sich dein Kopf«, berichtete Kingsley. »Es sah aus, als würde er sich in einer großen Glaskugel befinden, die auf mich zurollte. Wenn sie mich getroffen hätte, wäre es mir genauso ergangen wie Jerry. Ich bin froh, daß Zamorra das bezeugen kann, sonst würdet ihr vielleicht denken, ich hätte den Verstand verloren.« Bleich schaute er den Professor an. »Ich stehe also als nächster auf Reeso-hans schwarzer Liste. Er wird es wohl bald wieder versuchen.«
    »Das muß nicht sein«, widersprach ihm Zamorra. »Er kann sich auch jemand anders aussuchen.« Der Professor blickte in die Runde. »Ihr habt gesehen, man kann einem solchen dämonischen Anschlag entkommen. Man braucht dazu aber einen kühlen Kopf und ein gutes Reaktionsvermögen. Haltet die Augen offen, und wenn ihr einen Kopf auf euch zurollen seht, laßt ihr euch blitzschnell fallen. Aber wirklich blitzschnell - und ohne Verzögerung. Dann entgeht ihr der Attacke.«
    »Wer kann schon so prompt reagieren?« brummte Mulligan.
    »Eine erkannte Gefahr ist nur noch eine halbe Gefahr«, sagte Zamorra. »Wenn wir uns alle in ständiger Alarmbereitschaft befinden, kann uns Reeso-han auf diese Weise nichts anhaben. Er wird sich etwas anderes einfallen lassen müssen.«
    »Das wird ihm sicherlich nicht schwerfallen«, meinte Mulligan bitter.
    Alle wußten, daß er recht hatte.
    ***
    Der Dämon tobte in seiner Jenseitswelt. Die Kugel, in der sich Mulligans Kopf befand, war haargenau auf Kingsleys Kopf zugerollt. Die Karambolage hätte mit hundertprozentiger Sicherheit erfolgen müssen, doch es war nicht dazu gekommen, denn kurz bevor es zum Zusammenstoß kam, rollte Kingsleys Kopf auf dem Tisch unvermittelt zur Seite.
    Reeso-han war einen Moment sprachlos.
    Dann schleuderte er den Billardstock fort und wirbelte herum. Der weiße Umhang flatterte hoch und vermittelte den Eindruck, das Skelett würde schweben.
    Der dämonische Magier stürzte zum Dimensionenfenster und starrte mit seinen rotglühenden Augen in die andere Welt hinüber. Dort lagen Delbert Kingsley und Professor Zamorra auf dem Boden. Reeso-han war klar, was im Fort El-Tarak passiert war. Er stieß einen wüsten Fluch aus, der vor allem Zamorra galt, denn dieser hatte ihm den Spaß verdorben. Zamorra hatte Einfluß auf das tödliche Spiel genommen und Kingsley vor dem sicheren Ende gerettet.
    Der Zauberer kehrte wutentbrannt zum Billardtisch zurück und hieb mit der Knochenfaust darauf, daß die magischen Kugeln hochhüpften.
    »Na warte, Zamorra!« brüllte Reeso-han. »Das vergesse ich dir nicht!«
    Er drehte sich dem Fenster zu. Seine bleiche Totenfratze vibrierte vor Zorn. Die roten Augen versprühten abgrundtiefen Haß.
    »Das wirst du mir büßen, Zamorra!« knurrte er. »Ich habe noch lange nicht alle meine Register gezogen. Du wirst dich noch wundem! Ich kriege Kingsley. Das kannst du nicht verhindern. Und ich kriege auch alle anderen. Selbst dich, großer Meister des Übersinnlichen. Merk dir den Namen Reeso-han, denn an mir wirst du scheitern!«
    ***
    Rufe. Aufgeregte Rufe. Zamorra und die anderen stürzten aus dem Fort. Sie dachten, die Algerier wären auf die irdische Hülle des Magiers gestoßen, aber das war nicht der Fall.
    Die Arbeiter hatten in der Feme einen Reiter entdeckt. So, wie der im Sattel saß, stellte er für niemanden einen Gefahr dar. Er konnte sich kaum noch auf seinem Kamel halten, schwankte hin und her, Kopf und Schultern hingen weit nach vom, und der leichteste Lufthauch schien ihn aus dem Sattel pusten zu können.
    »Scheint sich verirrt zu haben«, sagte Frederic Mulligan. »Ist am Ende seiner Kräfte. Hat der Glück, daß wir hier sind.«
    »Vielleicht will er zu diesem Fort«, meinte Bill Fleming.
    »Bestimmt hat er sich zuviel zugemutet«, sagte Nicole Duval.
    Ibram Mughti kam zu ihnen. »Soll ich dem Reiter entgegenfahren, Sir?«
    »Tim Sie das«, entschied Mulligan und nickte.
    Der Muskelmann sprang in einen Jeep und raste los. Der Reiter verschwand in einer Senke zwischen zwei Dünen.

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