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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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das wirklich? Nach dem, was sie mit Männern erst kürzlich erlebt hatte, sollte man meinen, daß sie für lange Zeit vom anderen Geschlecht genug hatte.
    Sie trug Männerkleidung, nicht mehr den zerrissenen Burnus. Delbert Kingsley hatte sie damit versorgt. Das Hemd spannte sich über ihren üppigen Brüsten, die Hose über dem strammen Po. Sie war eine Augenweide. Nicole gab das nur ungern zu.
    Draußen, im Mauergeviert des Forts, unter freiem Himmel, hockten die Algerier um ein Lagerfeuer und sangen wehmütige Lieder.
    »Daß die noch die Puste zum Singen haben, verstehe ich nicht«, bemerkte Bill Fleming kopfschüttelnd. »Ich denke, ich werde mich heute früh aufs Ohr legen.«
    »Aber schlaf schnell«, riet ihm Zamorra. »Denn morgen graben wir schon früh mit ungebrochenem Eifer weiter.«
    »Sag mal, stehst du plötzlich auf Reeso-hans Seite? Möchtest du, daß wir uns hier zu Tode schuften?«
    Martina horchte auf. »Reeso-han?« Ihre Frage klang erschrocken.
    »Wissen Sie, wer das ist?« forschte Zamorra.
    »Natürlich kennt man diesen Namen auch in Hassi Bel Guebbour. Und in Ohanet. Und in Hassi-Tartrat. Und in Amguid… Man kennt diesen Namen überall, und man hat Angst vor ihm. Ich möchte schon lange fragen, was Sie hier suchen, wonach Sie hier graben.«
    »Angeblich befindet sich Reeso-han in einer anderen Dimension«, erklärte Frederic Mulligan dem Mädchen. »Aber seine irdische Hülle liegt hier unter dem Sand. Die müssen wir finden. Sie und das schwarze Kristallschwert des Magiers. Wir werden die Hülle mit dem Schwert zerstören, damit sie die Magie, die Reeso-han aus der Jenseitswelt herüberschickt, nicht mehr an die Geisterkarawane weitergeben kann. Verstehen Sie?«
    »Ihr Vorhaben ist äußerst gefährlich«, sagte Martina Marinda.
    »Das wissen wir.«
    »Reeso-han wird sich das nicht so einfach gefallen lassen.«
    Mulligan nickte finster. »Wir haben bereits einen Freund durch einen schwarzmagischen Schlag verloren, und heute morgen hätte es beinahe Mr. Kingsley erwischt. Aber wir geben trotzdem nicht auf. Dem Dämon muß das Handwerk gelegt werden.«
    »Glauben Sie, daß Sie dazu imstande sind?«
    »Nun, wir geben auf jeden Fall unser Bestes«, erwiderte Mulligan. Und leise fügte er hinzu: »Hoffentlich reicht es.«
    Die Gruppe zerfiel bald. Man zog sich zurück. Kingsley stellte Martina sein Feldbett zur Verfügung. Sie legte sich aber noch nicht nieder, sondern ging Zamorra nach, der das Fort verlassen hatte. Blitzschnell überlegte Ininga, ob sie ihre Maske fallenlassen und Zamorra angreifen sollte. Sie wog das Für und Wider ab. Reeso-han wollte Zamorra für sich haben. Er würde sehr ungehalten sein, wenn sie ihm dieses Opfer wegschnappte. Andererseits aber war die Gelegenheit, Zamorra auszuschalten, denkbar günstig.
    Aber wenn sie ihre dämonischen Kräfte aktivierte, und Zamorras Amulett die Gefahr rechtzeitig erkannte, würde der Professor den Spieß umdrehen - und sie vernichten. Er wurde keine Rücksicht darauf nehmen, daß sie ein hübsches, anziehendes Mädchen war. Er würde in ihr nur noch den gefährlichen Feind sehen, den er ausschalten mußte.
    Nein, es war wahrscheinlich besser, den Dingen nicht vorzugreifen, sondern so zu handeln, wie es Reeso-han geplant hatte.
    Zamorra lehnte an der kalten Steinmauer und blickte Richtung Grube.
    »Meinen Sie, daß Sie mit Reeso-han fertigwerden?« sprach ihn das Mädchen an. Sie verlieh ihrer Stimme einen sanften, angenehmen Klang.
    »Ich werde jedenfalls nichts unversucht lassen, um ihn zu erledigen«, erwiderte der Parapsychologe.
    »Es wäre schön, wenn Sie Ihr Ziel erreichten«, sagte Martina Marinda. »Ehrlich gesagt, ich hatte schreckliche Angst, der Geisterkarawane in die Hände zu fallen. Aber ich mußte nach Fort El-Tarak. Ich wußte, daß es da einen Brunnen gibt, und meine Kraft reichte gerade noch aus, um ihn zu erreichen.«
    »Sie haben sich gut erholt.«
    Sie lächelte ihn geheimnisvoll an. »Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, Professor.«
    »Werden Sie bei uns bleiben?«
    »Würden Sie das begrüßen?« fragte sie und trat einen Schritt näher. Sie verströmte einen betörenden Duft. Er spürte auf einmal das unbändige Verlangen, sie in seine Arme zu nehmen und zu küssen.
    Er konnte nicht wissen, daß Ininga diesbezüglich ein wenig nachhalf.
    Mühsam beherrschte er sich. Das ärgerte sie, denn sie hätte gern einen Keil zwischen ihn und Nicole Duval getrieben. Sie liebte es, Zwietracht zwischen die

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