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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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wie giftig Nicole dreinschaute. Der Zwist blühte, und sobald sich eine günstige Gelegenheit bot, wollte Ininga die Glut weiter schüren.
    Sie stöberte in Nicoles Sachen herum und nahm eine Nagelfeile an sich. Aus Zamorras persönlichem Besitz entwendete sie einen Taschenkalender, und wenig später kramte sie in Bill Flemings Sachen herum. Sie fand einen kleinen Kofferschlüssel.
    Nun hatte sie, was sie brauchte.
    Aber der Zufall wollte es, daß sie beim Stehlen beobachtet wurde.
    Delbert Kingsley stand hinter ihr!
    ***
    Sie spürte seine Nähe. Er sprach sie nicht an. Dennoch fuhr sie wie von der Natter gebissen herum. Beinahe hätten ihre Augen rot zu glühen begonnen. Sie konnte es nur mit Mühe verhindern, denn sie wollte sich nicht verraten.
    »Ist aber nicht nett, was Sie da tun, Martina«, sagte Kingsley und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
    »Was… was tu’ ich denn?« fragte das Mädchen nervös.
    »Bestiehlt man jemanden, der einem geholfen hat?«
    Sie blickte den Amerikaner empört an. »Wie kommen Sie dazu, so etwas Gemeines zu behaupten?«
    »Das sind Bill Flemings persönliche Sachen, in denen Sie herumgewühlt haben. Ich glaube nicht, daß er Sie dazu aufgefordert hat.«
    »Ich habe nichts genommen! Ich bin keine Diebin!« behauptete Martina, während sie ihre Hände hinter ihrem Rücken versteckte.
    »Sie wollen mir also weismachen, Sie hätten nichts entwendet.«
    »So ist es.«
    »Dann zeigen Sie mir mal Ihre Hände.«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Was verbergen Sie vor mir?«
    »Nichts. Meine Hände sind leer!« sagte Martina Marinda, und das stimmte. Noch sind sie leer, dachte sie. Aber nicht mehr lange. Du Einfaltspinsel wirst dich wundem. Mein Vater hat nichts dagegen, daß ich dich töte. Gestern hast du überlebt, doch heute kriegst du von mir, was dir zusteht. Ich bin die Tochter eines großen Magiers, das werde ich dir in wenigen Augenblicken beweisen. Die schwarze Kraft pulst in mir. Du kriegst sie zu spüren, Delbert Kingsley. Du bist verloren. Du weißt es nur noch nicht.
    »Hören Sie, lassen Sie das Theater«, sagte Kingsley ärgerlich. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie geben mir, was Sie genommen haben, und wir verlieren kein Wort mehr darüber, okay? Auch Bill Fleming erfährt nichts davon. Ein faireres Angebot kann ich Ihnen nicht machen.«
    Martinas Augen verengten sich. »Sie halten mich also für eine Diebin. Sie sind der Ansicht, ich hätte Bill Fleming während seiner Abwesenheit bestohlen.«
    »Ihn, und vielleicht noch ein paar andere«, sagte Kingsley hart. »Ich kann Ihnen nur den Rat geben, alles wieder zurückzugeben.«
    »Und wenn ich bei meiner Behauptung bleibe, nichts gestohlen zu haben?«
    »Das wäre sehr unklug von Ihnen.«
    »Was würden Sie dann tun? Würden Sie mich durchsuchen?«
    »Ich hätte keine andere Wahl.«
    »Angenommen, ich würde wie am Spieß schreien, mich wehren und behaupten, Sie hätten versucht, mir Gewalt anzutun.«
    »Das würde man Ihnen nicht glauben.«
    »Wollen Sie es darauf ankommen lassen?«
    »Es würde Aussage gegen Aussage stehen, und man würde mir glauben, nicht Ihnen. Also nehmen Sie endlich Vernunft an, Martina.« Kingsley wurde ungeduldig. »Zeigen Sie mir erst mal Ihre Hände.«
    Meine Hände willst du sehen? Gut, dachte Ininga. Du erwartest natürlich, daß sie nicht leer sind. Die Freude kann ich dir gern machen. Ein Magiebündel explodierte zwischen ihren Fingern, und es entstand ein Handspiegel mit Griff, dessen Rückseite mit goldenen Schnörkeln verziert war.
    »Ich warte«, machte Kingsley das Mädchen aufmerksam.
    Langsam brachte Martina Marinda ihre Hände zum Vorschein. Die Rechte war nicht leer.
    Kingsley wies darauf. »Was ist das?«
    »Ein Handspiegel.«
    »Das sehe ich. Wem gehört er?«
    »Mir.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Geben Sie ihn her. Na los doch. Geben Sie mir den Spiegel.«
    »Er besitzt ein ganz besonderes Glas«, sagte Martina, während sie dem Amerikaner den Spiegel reichte. »Sehen Sie es sich einmal an.«
    Ganz klar, daß Delbert Kingsley das machte. Er hob den Spiegel hoch. Die gläserne Seite war seinem Gesicht zugewandt. Da hörte er das Mädchen gemein lachen, und im selben Moment stürzte sich das Grauen wie ein reißendes Tier auf ihn.
    Es kam aus dem Höllenspiegel!
    ***
    Das Glas verzerrte Delbert Kingsleys Gesicht zu einer furchterregenden Fratze. Diese Verzerrung fand jedoch nicht nur im Spiegel statt. Eine unbeschreibliche Kraft entstellte auch Kingsleys Züge. Ein

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