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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Menschen zu streuen.
    »Ich denke, es wäre unvernünftig von Ihnen, allein weiterreiten zu wollen, und es wäre unverantwortlich von uns, Sie fortzulassen«, sagte Zamorra.
    »Ich werde bleiben«, entgegnete das Mädchen. Ihr Blick heftete sich verlangend an Zamorras Lippen.
    Vorsicht! warnte sich der Parapsychologe. Mach jetzt nur ja keine Dummheit. Das würde dir Nicole niemals verzeihen.
    »Sie alle haben so viel für mich getan«, sagte Martina Marinda weich. »Sie haben mich bei sich aufgenommen, sich so sehr um mich gekümmert… Ich weiß nicht, wie ich Ihnen dafür danken soll. Ich… ich möchte Sie küssen, Professor.«
    Er grinste verlegen. »Dann müßten Sie alle küssen, Martina. Auch Nicole. Die sogar doppelt, denn ihr gebührt der meiste Dank.«
    »Können Sie ihn nicht stellvertretend für alle entgegennehmen?«
    »Lieber nicht.«
    »Gefalle ich Ihnen nicht, Professor? Finden Sie mich häßlich?«
    »Ganz und gar nicht. Sie sind ein äußerst attraktives, begehrenswertes Mädchen…«
    »Aber?«
    »Nim ja, Sie brauchen sich nicht auf diese Weise zu bedanken.«
    »Ich tu’s gern.«
    »Was wir für Sie getan haben, würden wir für jeden tun. Man darf eine Hilfeleistung nicht davon abhängig machen, ob jemand hübsch ist oder nicht, ob man denjenigen mag oder nicht. Es sollte die selbstverständlichste Sache von der Welt sein, seinen Mitmenschen zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen.«
    »Sie sind ein großartiger Mann, Professor«, sagte Martina begeistert.
    Es knisterte gewaltig zwischen ihnen. Damit die Spannung sich nicht doch noch entladen konnte, sagte Zamorra schnell: »Ich denke, es ist Zeit, daß wir zu Bett gehen. Kommen Sie. Allein dürfen Sie nicht hier draußen bleiben. Ich hätte keine ruhige Minute.«
    Sie kehrten ins Fort zurück. Mulligan sah sie und zog seine Schlüsse, die natürlich falsch waren. Martina wünschte dem Professor weich und innig eine gute Nacht, und für Mulligan stand fest, daß die beiden sich dort draußen nicht bloß unterhalten hatten.
    Auch Nicole war dieser Ansicht. Sie schlief noch nicht, als Zamorra sich neben sie legte.
    »Hat es dir Spaß gemacht mit der Kleinen?« fragte sie spröde.
    »Was denn?«
    »Spiel mir jetzt bitte nicht den Scheinheiligen vor. Denkst du, ich bin blind? Martina ist dir gefolgt.«
    »Das konnte ich nicht verhindern.«
    »Du bist lange draußen geblieben. Mit ihr.«
    »Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Was habt ihr gemacht?«
    »Wir haben uns unterhalten.«
    »Für so naiv hältst du mich?«
    »Ehrlich, Nici, es ist dort draußen nichts vorgefallen, weswegen du Grund hättest, eifersüchtig zu sein.«
    Er wußte nicht, ob sie ihm glaubte. Sie sagte kein Wort mehr, wünschte ihm keine gute Nacht, nichts, drehte sich auf die Seite, weg von ihm, und beachtete ihn nicht mehr.
    ***
    Am nächsten Morgen war die Stimmung leicht angespannt. Nicole war einsilbig. Sie sprach kaum ein Wort mit Martina und ebensowenig redete sie mit Zamorra.
    Junge, Junge, dachte der Professor. Wenn Nicole mal einschnappt, dann dauert das.
    Bill Fleming gesellte sich nach dem Frühstück zu ihm. »Dicke Luft zwischen dir und Nicole?«
    »Ja«, brummte Zamorra verdrossen. »Sie denkt, ich hätte etwas mit Martina getan, was ich nicht hätte tun dürfen.«
    »Und? Hast du?«
    »Nein.«
    »Mir, deinem Freund, kannst du die Wahrheit sagen.«
    »Verdammt noch mal, nein.«
    »Nun beiß mich nicht gleich«, erwiderte Bill Fleming verstimmt. »Irgend etwas muß doch vorgefallen sein. Von selbst käme Nicole doch nicht auf die Idee…«
    »Es ist aber nichts vorgefallen. Ich war draußen. Vor dem Fort. Und Martina kam nach. Das ist alles. Wir haben uns unterhalten. Mehr war nicht. Tut mir leid. Äh… Tut mir natürlich nicht leid. Ach was, ich finde das Ganze blödsinnig.«
    »Soll ich bei Nicole ein gutes Wort für dich einlegen?«
    »Könnte nicht schaden. Aber ich glaube nicht, daß es etwas nützt.«
    »Wenn ich ihr sage, daß zwischen dir und dem Mädchen nichts war, wird sie’s mir glauben.. Weiß der Teufel, woran das liegt. Vielleicht habe ich das ehrlichere Gesicht von uns beiden.«
    Sie begaben sich wieder an die Arbeit. Auch Nicole Duval. Martina Marinda blieb allein im Fort. Besser hätte es sich gar nicht fügen können. Nun konnte sie sich unbemerkt jene persönlichen Gegenstände beschaffen, die Reeso-han brauchte, um sein magisches Billardspiel mit weiteren Köpfen anreichem zu können. Ihr lachte das Herz, denn ihr war nicht verborgen geblieben,

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