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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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Smaragd und zu jeder Seite ein kleiner Brillant. Es war die gleiche Nadel, die Lucy an dem Abend im »Goldenen Drachen« getragen hatte.
    »Hören Sie, Mrs. Arbarnot«, schaltete ich mich ein. »Ich finde, daß Sie ein außerordentlich gefährliches Spiel treiben. Ihre Mieterin Lucy ist vor über vierzehn Tagen nicht, wie Sie behaupten, in Ferien gefahren, und sie hat auch nichts mitgenommen. Sie wurde ermordet. Ich bin sicher, daß Sie von diesem Mord, der als Unfall getarnt war, in der Zeitung gelesen haben… Sie tragen eine Anstecknadel, deren Wert ich auf fünfhundert Dollar schätze, und die Lucys Eigentum war. Sie haben sich auf den Aufruf der Stadtpolizei hin nicht gemeldet. Sie können mir auch nicht weismachen, daß die Betreffende mit Nachnamen Miller hieß. Ich bin sicher, daß eine Haussuchung in Ihrer Wohnung auch den bewußten Koffer und wahrscheinlich noch einiges, was Lucy gehörte, zutage fördern wird. Ich empfehle Ihnen, es nicht darauf ankommen zu lassen, daß wir Sie als Komplicin zu einem Mord festnehmen müssen.«
    ***
    Mrs. Arbarnot war nicht weiß, sondern gelb im Gesicht geworden. Ihre Augen starrten entsetzt auf den blaugoldenen Stern, das Kennzeichen der G.-men, den ich ihr unter die Nase hielt. Dann irrte ihr Blick ratlos durch den Raum und blieb für Sekunden an einer großen, versilberten Keksdose hängen, die inmitten des Büfetts stand.
    In meiner langen Praxis hatte ich es gelernt, solche Blicke zu deuten. Ich stand auf und ging durchs Zimmer.
    »Unterstehen Sie sich!« kreischte die Frau und fletschte die Zähne. »Unterstehen Sie sich, hier etwas anzufassen! Sie sind nichts weiter als ein schäbiger Dieb, der mich um meine Ersparnisse bringen will. Gehen Sie! Ich gebe jedem von Ihnen fünfzig Dollar. Nein, ich gebe Ihnen hundert, aber keinen Penny mehr.«
    »Glauben Sie ein G.-man würde für hundert Dollar seine Ehre verkauften?« Jetzt grinste ich höhnisch.
    Sie warf sich mir mit zu Krallen gebogenen Fingern in den Weg und bekam einen Stoß, der sie unsanft in einen tiefen Sessel beförderte.
    Dann hatte ich den Deckel der Keksdose hochgehoben. Was ich herausholte, war ein dicker Packen gebrauchter Fünf-, Zehn- und Zwanzigdollarscheine, und darunter, am Boden der Dose, lagen einige Schmuckstücke und dabei ein Medaillon, auf das der Name Lucy eingraviert war.
    »Soll ich jetzt Ihre Wohnung weiter durchsuchen, oder wollen Sie uns den Rest des Eigentums Ihrer Mieterin freiwillig ausliefern?« fragte ich.
    Sie zischte und fauchte wie eine Katze. Sie schien sich des Ernstes der Situation gar nicht bewußt zu sein. Den Namen Greedy Nelly, die geizige Nelly, trug sie offenbar zu Recht. Geldgier und Geiz ließen sie die Gefahr vergessen, in der sie schwebte.
    »Passen Sie auf, Sergeant, während ich mich hier etwas umsehe«, sagte ich.
    Als ich die Tür zum Flur hinter mir schloß, hörte ich zuerst einen Stuhl zur Erde poltern und dann ein Quieken, das bewies, daß Sergeant Starck nicht gerade glimpflich mit seiner Schutzbefohlenen umgegangen war.
    Es gab noch sechs Türen. Im ersten Zimmer lag ein Rotkopf im Bett und fuhr hoch, als ich hereinspazierte. Sie wohnte schon drei Monate hier, kam also nicht in Betracht.
    Im zweiten Raum war eine Blondine dabei, Toilette zu machen. Ich drehte mich schamhaft um, aber sie schien gar nichts dabei zu finden.
    »Guten Morgen, Darling. Kann ich etwas für dich tun?« sagte sie.
    »Ja, zuerst irgend etwas anziehen, und dann wollen wir uns unterhalten.«
    »Sind Sie ’n Cop?« fragte sie. »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Seien Sie mir nicht böse, aber nur ein Cop kann so etwas verlangen«, lachte sie. »Im übrigen drehen sie sich jetzt ruhig um.«
    Das tat ich. Sie hatte einen Schlafrock übergeworfen.
    »Ich heiße Ava Lenox. Sie können mich getrost Ava nennen, und wer sind Sie?«
    »Ich bin Jerry. Wie lange bevölkern Sie diesen Laden schon?«
    »Sechs Monate, aber ich habe die Nase voll. Die Alte ist schlimmer als das Finanzamt.«
    »Kannten Sie eine gewisse Lucy?«
    »Die rote Lucy, o ja. Wir waren nicht gute Freundinnen. Es tut mir heute noch leid, daß das arme Ding ein so unglückliches Ende nehmen mußte. Leider hat man den Kerl, der sie überfuhr, nie erwischt.«
    »Sie wußten das also?«
    »Natürlich, jeder wußte das. Wir sprachen ein paar Tage von nichts anderem. Der alte Drache war wütend, daß die Cops ihre Sachen abgeholt haben, aber ich habe sie im Verdacht, daß sie vorher noch einiges auf die Seite gebracht hat. Lucy

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