0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
ausgemessen. Der Mann hat ungewöhnlich große Füße: 45 oder gar fünfundvierzigeinhalb. Hier sind Vergrößerungen von der Form der Eisen die wir von unserem Zeichner maßgetreu haben anfertigen lassen. Eure Aufgabe ist es jetzt, nachzuforschen, wo diese Art von Eisen hergestellt wird und welcfie Fabriken ihre Arbeitsschuhe mit solchen Eisen beschlagen.«
»Arbeitsschuhe?«, warf Phil fragend ein.
»Natürlich«, sagte Snacky, »Halbschuhe werden nicht von vornherein mit Eisen versehen. Das tut man nur bei derben, kräftigen Arbeitsschuhen. An Hand der Eisen, die ja ihre besondere Form haben, müsst ihr jetzt herausfinden, wer solche Eisen herstellt und welche Schuhfabrik sie verwendet. Von da aus könnt ihr die Geschäfte ermitteln,, die solche Schuhe geliefert bekamen. Oder aber ihr geht den direkten Weg. Dann versucht gleich herauszukriegen, welches Geschäft innerhalb der letzten paar Tage ein Paar solcher Schuhe verkauft hat und an wen. Damit habt ihr die Spur eines der Männer, die verantwortlich sind für Bills und Duffs Ermordung.«
»Danke«, sagte ich. »Das wird zwar eine mühsame Arbeit, aber immerhin, es ist eine Spur, mit der man vielleicht etwas anfangen kann. Vielen Dank, Jungs.«
Wir nahmen alles, was wir brauchten, und gingen zurück in unser Office. Die Zeichnungen von der Schuhsohle mit den daneben noch einmal vergrößert abgebildeten Eisen gingen hinauf in unsere Lichtbildstelle. Dort musste man sie fotografieren und ein Klischee herstellen. Unterdessen setzten wir den Text eines Schreibens auf, das wir drucken und an sämtliche Schuhgeschäfte des Raumes New York verteilen lassen würden. Das war einfacher, als wenn wir in jedes Geschäft einen Beamten hätten schicken wollen. Und es war außerdem der übliche Weg.
»Morgen früh haben alle Schuhgeschäfte diesen Bi;ief«, murmelte Phil. »Ab morgen Mittag wird also bei uns unentwegt das Telefon klingeln. Es ist ja nicht anzunehmen, dass von diesen Schuhen in einer so großen Stadt wie New York nur ein einziges Paar in den letzten Tagen verkauft wurde.«
»Nein, sicher nicht«, stimmte ich zu. »Aber selbst, wenn es hundert Paar Schuhe; dieser Art geben sollte, die in den letzten Tagen verkauft wurden, rechne ich mir doch einei gewisse Chance aus. Ohne diese Spur müssten wir einen Mann unter elf Millionen suchen. So brauchen wir ihn nur noch unter vielleicht hundert zu suchen. Das ist schon ein ungleich günstigeres Verhältnis.«
***
Es kam noch viel’günstiger, als wir je erwartet hatten. Als wir nämlich mit dem Auf setzen dieses Briefes beschäftigt waren, meldete uns der Beamte vom Auskunftsschalter in der Halle, das ein Cop der Stadtpolizei den Beamten sprechen möchte, der den Doppelmord der beiden FBI-Agenten bearbeitete.
»Okay«, sagte ich. »Schick den Mann rauf!«
Gespannt erwarteten wir seine Ankunft. Er entpuppte sich als grauhaa-34 riger Sergeant mit sicherlich doppelt so viel Dienstjahren wie wir aufzuweisen hatten. Unter dem linken Arm hatte er sich ein in Zeitungspapier eingewickeltes Bündel geklemmt.
»Ja?«, fragte ich, nachdem wir ihn begrüßt und unsere Namen genannt hatten. »Was können wir für Sie tun, Sergeant?«
»Sir«, sagte er auf eine ruhige, selbstsichere Art, »ich gehörte zu denen, die heute früh die Straße neben dem Friedhof absperren mussten. Vor ungefähr zehn Minuten rückte die Mordkommission ab, und die Absperrung konnte aufgelöst werden. Wir gingen also mit ein paar Kollegen die Straße am Friedhof entlang, um zurück zum Revier zu kommen. Da fand ich ein Paar Schuhe. Sie lagen auf der niedrigen Friedhofsmauer und wurden halb vom Gebüsch verdeckt. Ich hätte mir nichts dabei gedacht, wenn es alte Schuhe gewesen wären. Aber erstens sind sie brandneu, und zweitens kleben ein paar Brocken Friedhofserde daran. Vielleicht hat sie jemand weggeworfen, dem die Schuhe nicht mehr ganz geheuer sind.«
»Wie meinen Sie denn das?«, fragte Phil.
Der Sergeant zuckte die Achseln.
»Na, vielleicht sind Blutspritzer auf den Schuhen«, sagte er.
»Der Himmel segne Ihre Fantasie, Sergeant«, sagte ich. »Und das ist keine Ironie, sondern es ist mir verdammt ernst damit! Wenn Sie wüssten, was das FBI alles anstellen wollte, um an diese Schuhe zu kommen!«
Wir packten sie aus. Es waren zweifellos die Schuhe, von denen der Abdruck stammte. Die Form der Eisen, die Länge der Beschaffenheit von Sohne und Absatz, die Anzahl der Nägel, mit denen die Eisen befestigt waren - alles stimmte. Wir
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