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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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Kollegen haben heute Nacht auch nicht geschlafen und ihr denkt trotzdem nicht daran, nach Hause zu gehen. Ich habe etwas für euch. Ihr wisst ja, dass ich mal drei Jahre im Spurensicherungsdienst gearbeitet habe. Wegen Bill und Duff haben die Jungs dort Hochdruck, und da habe ich mich ihnen zur Verfügung gestellt. Wir arbeiten gut mit dem Spurensicherungsdienst der Mordkommission zusammen. Kommt mal mit runter! Wir haben da eine Kleinigkeit, aus der sich vielleicht etwas machen lässt.«
    Mir war nach dieser Mitteilung nicht nach Schlafen zumute. Wir gingen zu dritt in die Abteilung des Spurensi-32 cherungsdienstes. Dort standen sie mit vier Mann, von denen zwei Beamte der Mordkommission waren, um einen großen Tisch herum. Wir begrüßten unsere und die städtischen Kollegen und wandten uns dann dem Tisch zu, auf dem sie ihre Geschichte aufgebaut hatten.
    In einem viereckigen Holzkasten befand sich eine dicke Schicht Gips. Darin zeichnete sich deutlich der Abdruck eines Schuhs ab. Bestimmte Besonderheiten dieses Abdrucks waren durch Kopierstiftlinien umrahmt und hervorgehoben. Neben dem Kasten stand ein Gipsblock, der unten die Form einer Schuhsohle mit Steg und Absatz hatte. Auch hier waren mit Kopierstiftlinien die Besonderheiten hervorgehoben.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    Snacky erklärte uns die Sache.
    »Dies«, sagte er und nahm den Gipsblock in die Hand, »ist der Ausguss von einem Schuhabdruck, den wir unmittelbar neben den beiden Leichen in der weichen Friedhofserde fanden. Der Schuhabdruck war fast fünf Zentimeter tief und von mustergültiger Sauberkeit, sodass wir ihn leicht mit Gips ausgießen konnten. Das Ergebnis ist dieser Block hier, er weist auf der unteren Seite, also an der Sohle, genau die gleichen Merkmale auf wie der Schuh, der diesen Abdruck verursachte. Nachdem dieser Abguss hart geworden war, haben wir ihn noch einmal in die weiche Gipsschicht in diesem Kasten gedrückt. Dieser Kasten stellt jetzt also praktisch einen Ausschnitt von der Friedhofserde dar mit dem Schuhabdruck, wie wir ihn vorgefunden haben.«
    »Kapiert«, sagte ich.
    »Wir fünf Mann haben seit drei Stunden nichts anderes getan, als uns mit diesem Abdruck zu beschäftigen. Dabei sind wir auf folgende Dinge gestoßen…«
    Snacky stellte den Block beiseite und zog den Holzkasten heran, in dem sich der vertiefte Eindruck des Schuhs befand. Er zeigte mit der Spitze eines Bleistiftes auf die Sohlenspitze.
    »Seht euch das hier an«, sagte er. »Hier sind vier kleine, schwach erkennbare Eindrücke von Kreisform bei einem Durchmesser von anderthalb Millimeter. Darunter zieht sich eine sanft geschwungene Linie entlang, die wir mit Kopierstift ausgemalt haben, damit sie deutlicher zu sehen ist.«
    Phil und ich nickten. Wir sahen es ja. Aber was hatte es zu bedeuten?
    »Das sind die Spuren von einem Eisenbeschlag an der Sohlenspitze«, erläuterte Snacky, als er unseren fragenden Blick auffing. »Der Mann trägt an den Schuhspitzen Eisen. Übrigens auch an den Absätzen. Hier sind die gleichen charakteristischen Spuren.«
    »Das ist alles schön und gut«, sagte ich, »aber was lässt sich für uns praktisch damit anfangen?«
    »Sachte, sachte!«, sagte Snacky. »Immer der Reihe nach. Ihr seht hier diese winzigen Kreise innerhalb der Eisen an der Spitze und am Absatz. Das sind die Abdrücke der Nägel, mit denen die Eisen an Sohle und Absatz befestigt sind. Sie sind ja ganz deutlich zu sehen. Was bedeutet das?«
    Er sah uns an wie eben ein Spezialist einen Laien ansieht, wenn er voller Stolz auf seine Spezialkenntnisse ein überraschendes Ergebnis vorführt.
    »Keine Ahnung!«, sagte ich wahrheitsgetreu. »Was soll es schon bedeuten? Dass der Mann Schuhe mit Eisen trug, fertig!«
    »Ein Glück, dass es einen besonders ausgebildeten Spurensicherungsdienst gibt«, sagte Snacky mit einem Blick, der so etwas wie leichte Verachtung unserer Unwissenheit enthielt. »Wenn ein Schuh schon oft und lange getragen wurde, dann sind Eisen und Nägelkuppen so abgerieben, dass sie beinahe randlos ineinander übergehen. Da man hier die Nägel so deutlich erkennen kann, heißt das, dass der Mann die Schuhe erst einoder zwei Mal getragen hat. Mit anderen Worten: Die Schuhe sind neu!«
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus. Ich schob die Unterlippe vor und murmelte anerkennend: »Klar. Wenn man das erst einmal auseinandergesetzt bekam, leuchtet es ein.«
    »Na also«, brummte Snacks zufrieden. »Jetzt weiter im Text. Wir haben die Schuhgröße

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