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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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besahen uns die großen Treter von innen. Auf der Sohle leuchtete uns die Schrift entgegen: Snaccers Shoes - The Best Shoes.
    Ich rieb mir die Hände.
    »Danke«, sagte ich. »Vielen Dank. Besser hätte es kaum kommen können. Jetzt wissen wir nicht nur die Herstellerfabrik, sondern auch schon die Geschäfte, die für denVerkauf in Frage kommen. Snaccers Schuhkonzern unterhält ja seine eigenen Läden. Komm, Phil wir müssen sofort eine Liste von allen Snaccer-Schuhgeschäften aufstellen! Und dann klappern wir sie der Reihe nach ab. Sergeant, das FBI kann der Stadtpolizei nicht in Personalfragen hineinreden, aber wir haben natürlich trotzdem ein paar gute Beziehungen zu maßgebenden Leuten von Ihrem-Verein. Ich glaube, ich kann Ihnen veusprechen, dass eine Beförderung für Sie in der Luft hängt.«
    Der Mann bekam vor Freude einen roten Kopf. Er war sichtlich zufrieden. Wir waren es auch.
    ***
    »Es gibt ungefähr ein Dutzend Kneipen«, sagte Walter Stein am Vormittag, kurz nachdem sie das Distriktgebäude verlassen hatten, »ein Dutzend Kneipen, wo sich die wichtigsten Leute der Unterwelt treffen. Wenn wir etwas erfahren wollen, müssen wir diese Kneipen abklappem.«
    »Also los!«, hatte Jimmy Reads nur erwidert.
    Und so waren sie denn losgezogen. Als G-men hatten sie Erfahrung in solchen Dingen. Aber dennoch verließ sie schließlich der Mut und die Hoffnung, als sie bis zum späten Nachmittag acht von diesen Lokalen abgesucht hatten, ohne die leiseste Spur vom schönen Eddy zu finden oder den geringsten Fingerzeig zu erhalten.
    Nachmittags gegen halb fünf betraten sie das neunte Lokal dieser Art. Es war eine finstere Bude in der Bowery, in der sich Matrosen, Unterwelt, Bettler und Trunksüchtige ihr Stelldichein gaben.
    Jimmy und Walter stellten sich an die Theke.
    »Bier«, sagte Walter, »aber in Dosen und mit einem sauberen Glas.«
    Der einäugige Kerl hinter der Theke stemmte die behaarten Fäuste auf und beugte sich vor.
    »Wenn ihr große Ansprüche stellt, fliegt ihr raus, kapiert?«, fauchte er beleidigt wegen der »sauberen« Gläser, die Walter Stein ausdrücklich bestellt hatte.
    »Halt die Luft an, Tony!«, sagte Walter leise zwischen den Zähnen. »Die Sache mit der Howard-Bande ist noch immer nicht verjährt. Daran solltest du denken!«
    Der Hüne hinter der Theke wurde unsicher.
    »Seid ihr von der Kriminalabteilung?«, fragte er.
    Jimmy schüttelte den Kopf.
    »Viel besser, Tony«, sagte er. »Aber zerbrich dir nicht darüber den Kopf. Wenn du uns einen kleinen Gefallen tust, haben wir die Howard-Sache sofort wieder vergessen.«
    »Okay, ich komme in zehn Minuten ins Hinterzimmer«, sagte Tony, den die Polizei in der Hand hatte, weil sie ihm eine kleine Sache hätte anhängen können, die ihm mindestens ein halbes Jahr eintragen würde. Aber bisher hatte man darauf verzichtet, weil Tony als Kneipenbesitzer in der Bowery für die Polizei wichtiger war als in einem Gefängnis.
    »Schön«, nickte Walter. »Wenn es soweit ist, gehst du voran ins Hinterzimmer! Wir kommen dann gleich nach. Vorläufig möchten wir uns erst noch ein bisschen hier umsehen.«
    Sie bekamen ihre Bierdosen und zwei Gläser, die Tony eigens mit einem frischen Tuch blank scheuerte. Aus den Augenwinkeln beobachteten Walter und Jimmy den Betrieb in der Kneipe. Ein paar Gesichter kannte sie - alte, der Polizei seit Jahren bekannte Gaunervisagen, die in schöner Regelmäßigkeiten im Zuchthaus auftauchten.
    Die zehn Minuten waren noch nicht vergangen, da erschienen in der Tür zwei Gestalten, die für Walter und Jimmy ebenfalls keine Unbekannten waren. Ein paar Wochen lang hatten diese beiden Gesichter die Steckbriefe in sämtlichen Bundesstaaten geziert. Allerdings war das schon eine Reihe von Jahren her. Damals hatten »Seelchen« und »Schlüssel-Johnny« einen raffinierten Einbruch ausgeführt und waren deshalb gesucht worden.
    »Seelchen« mochte inzwischen an die fünfzig Jahre zählen, aber er war noch immer kräftig wie ein Bär. »Schlüssel-Johnny« war gut fünfzehn Jahre jünger, kleiner und drahtiger. Von den beiden Typen war er ohne Zweifel der brutalere. Während von ihm behauptet wurde, es gäbe keinen Schlüssel auf der Welt, den Johnny nichts aufs Genauste nachfeilen könnte, wussten alle Eingeweihten auch, dass Johnny nebenbei eine fast krankhafte Neigung zur Brutalität besaß. »Seelchen« dagegen konnte in normalem Zustand keiner Fliege etwas zuleide tun, wurde aber durch seine Kraft gefährlich, wenn er in

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