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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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Klinge ins Heft zurückgleiten und steckte es ein. Er richtete sich auf.
    In diesem Augenblick sagte Jimmy Reads ruhig: »Sitzen bleiben, Herrschaften! Das war ein fairer Kampf, und er ist jetzt zu Ende. Wir spielen hier nicht verrückt. Außerdem habt ihr keine Anfänger vor euch, dass müsste doch wohl dem Dümmsten endlich klar geworden sein!«
    Belustigt sah Walter Stein, dass Jimmy seine Pistole in der Hand hielt und wachsam den Blick durch das Lokal streifen ließ. Ein paar Männer, die sich mit finsteren Gesichtern erhoben hatten, weil sie offenbar Johnnys Niederlage rächen wollten, setzten sich angesichts der Pistolenmündung eilig wieder hin. Zufrieden lehnten sich Walter und Jimmy jetzt mit dem Rücken gegen die Theke, um nicht von hinten angegriffen werden zu können.
    »Noch zwei Bier, Tony«, sagte Walter und klopfte sich die Hände ab, als ob er sie schmutzig gemacht hätte.
    »Ja, Sir, sofort!«, sagte Tony eilig. »Vielleicht darf ich sie Ihnen im Hinterzimmer servieren? Da sind noch Sitzplätze frei!«
    »Keine schlechte Idee«, nickte Jimmy. »Sitzen ist bequemer als Stehen. Gehen wir, Partner.«
    Sie marschierten quer durch das Lokal. Niemand wagte, sie anzurühren. Im Hinterzimmer waren nicht nur Sitzplätze frei, es war überhaupt unbesetzt. Walter und Jimmy ließen sich an dem Tisch nieder, der gleich neben der Tür stand. Sie warteten auf Tony.
    Er kam wenig später und brachte ihnen ihr Bier.
    »Das war eine tolle Masche eben«, sagte er anerkennend. »Kann Johnny nicht schaden, wenn er mal einen Dämpfer kriegt, Sie sind bestimmt G-men was?«
    Walter und Jimmy sahen sich an. Sie schüttelten die Köpfe.
    »Nein«, sagte Jimmy langsam und gedehnt. »Im Augenblick sind wir keine G-men. Wir sind ganz privat hier. Deswegen gibt es für uns auch keine Dienstvorschrift. Kapiert, Tony?«
    »Nee«, sagte der Kneipenwirt, und es war ihm anzuhören, dass er wirklich nichts verstand.
    »Das ist doch ganz einfach«, erklärte Jimmy. »Wenn wir G-men wären, dürften wir uns ja nur schlagen, wenn wir angegriffen werden, nicht? Aber so als Privatmann sieht das doch ganz anders aus, oder nicht? Nimm mal an, Tony, wir hätten das Gefühl, du könntest uns einen kleinen Tipp geben. Du möchtest aber nicht. Wer sollte uns als Privatleute denn daran hindern, deine Redelust ein bisschen anzufachen?«
    Jimmy war auf gestanden und dicht neben den einäugigen Wirt getreten. Tony wog gut und gern seine zweihundert Pfund. Aber jetzt wurde er doch ein wenig blass.
    »Äh - um was geht es denn?«, stotterte er.
    »Wir möchten uns gerne mal mit dem schönen Eddy unterhalten«, sagte Jimmy Reads langsam und blies dabei leise über die Mündung seiner Pistole 38 hin. Es entstand ein leises, scharfes, unheimliches Geräusch.
    Tony fröstelte.
    »Aber, ich habe keine Ahnung, wo…« stammelte er.
    Walter Stein stand auf. Er nahm das Schnappmesser, das er eben dem Gangster weggenommen hatte und ließ die Klinge hervorschnellen. Fast genießerisch ließ er die Klinge über seinen Daumennagel gleiten.
    »Wie gesagt«, dehnte Jimmy Reads, »wir sind ganz privat hier. Reine Privatleute, Tony. Stell dir das vor…!«
    Der Wirt blickte erschrocken von einem zu anderen. Er sah in steinharte Gesichter. In Gesichter, die eine feste Entschlossenheit widerspiegelten. In Augen, hinter denen ein unheimlicher Funke loderte. Auf Männer, die zeit ihres Lebens nicht vergessen würden, wie die Frau ihres Kameraden geschrien hatte, als sie die verstümmelte Leiche ihres Mannes sah.
    »Der schöne Eddy, äh, ja«, stieß Tony hervor und senkte den Kopf. »Also der schöne Eddy, der kommt heute Abend um elf…«
    ***
    Es gab sechs Schuhgeschäfte vom Snaccers-Konzern in Manhattan, neun in Brooklyn, sieben in Queens und acht in der Bronx. Die sechs Geschäfte in Manhattan hatten wir bis nachmittags um zwei abgegrast. Ohne Ergebnis. Zwei von ihnen fielen sofort aus, weil sie nur Damenschuhe verkauften, die anderen hatten in den letzten vierzehn Tagen kein Paar Arbeitsschuhe unserer Größe verkauft Es ließ sich sehr genau feststellen, weil jedes verkaufte Paar Schuhe mit der Typennummer der Fabrikation auf dem Verkaufszettel eingetragen wurde, damit die Fabriken des Snaccers-Konzerns ständig statistisches Material über den Verkaufserfolg des einen oder anderen Schuhs zur Verfügung hatten.
    Als wir in Manhattan fertig waren, sagte Phil: »Jetzt wird erst einmal gegessen. Nicht schlafen und auch nicht essen, das geht nicht.«
    Er hatte recht.

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