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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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»Wir können leider kaum etwas anderes tun. Warten auf die Ergebnisse der Mordkommission, warten auf die Verteilung von Eddys Bildern, warten auf Nachrichten unserer V-Leute und Spitzel, die wir selbstverständlich auf die Sache angesetzt haben.«
    »Gut. Dann teilen Sie sich dieses Warten so ein, dass Sie abwechselnd ein paar Stunden oben im Bereitschaftsraum schlafen können. Sie sind ja in der ganzen Nacht nicht dazu gekommen. Wenn irgendetwas besonderes ist, verständigen Sie mich, ebenso wie ich Sie unterrichten werde, wenn mir etwas gemeldet wird. Namentlich möchte ich, dass Sie mir alles melden, was mit Walter Stein und Jimmy Reads zusammenhängt.«
    Wir stutzen.
    »Sind die beiden etwa auch verschwunden?«, fragte ich bestürzt.
    Der Chef schüttelte ernst den Kopf.
    »Nein. Aber die beiden waren doch auf dem Friedhof dabei, als Bills Frau plötzlich auf tauchte, nicht wahr?«
    Ich nickte: »Ja, natürlich. Sie standen ja unmittelbar neben uns.«
    »Ich war mir nicht mehr ganz sicher«, murmelte Mister High. »Jetzt verstehe ich sie. Trotzdem kann ich es nicht gutheißen.«
    »Was haben die beiden denn angestellt?«, erkundigte sich Phil.
    »Sie haben sich aus angeblich familiären Gründen Urlaub für eine Woche geholt! Und wie ich hinterher hörte, haben sie Ausweise, Dienstmarke und Pistole abgegeben!«
    Ich fuhr auf.
    »Was?«, rief ich. »Sind die beiden denn verrückt geworden? Das kann doch nur bedeuten, dass…«
    Ich vollendete meinen Satz nicht. Mister High hatte auch so verstanden, was ich andeuten wollte.
    »Ich fürchte, Sie haben recht, Jerry«, sagte er bitter.
    »Warum haben Sie sie gehen lassen?«, fragte ich. »Haben Sie nicht wenigstens gefragt, was das für familiäre Gründe sind?«
    »Nein, Jerry, das habe ich nicht gefragt!«, sagte der Chef entschieden. »Zum einen stelle ich solche persönlichen Fragen nicht, wenn mir die Leute nicht von selbst sagen wollen, was sie bedrückt. Zum anderen aber, Jerry, ob sie nun ihren Dienstausweis abgegeben haben oder nicht, sie bleiben G-men. Und ich lasse meine Leute nicht im Stich, wenn sie einmal durchdrehen. Noch weniger, wenn das aufgrund eines solchen furchtbaren Ereignisses geschieht. Im Ernstfall kann ich ihnen aber besser helfen, wenn ich wirklich von nichts wusste.«
    Ich begriff.
    »Das fehlte uns gerade noch«, sagte ich. »Nicht nur, dass man die Mörder zweier Kollegen zu suchen hat, jetzt muss man auch noch aufpassen, dass nicht zwei andere Kollegen etwas tun, was dann nie wiedergutzumachen wäre!«
    Mister High wollte etwas sagen, aber das Telefon klingelte/Er nahm den Hörer und meldete sich. Gleich darauf schob er mir mit einem aufforderndem Blick die kleine Muschel zu, über die man das Gespräch mithören konnte. Ich sprang auf und drückte mir das Ding ans Ohr.
    »… nur sagen, dass es uns verdammt ernst ist«, grunzte eine ganz offenbar verstellte Stimme. »Jeder, der sich uns in den Weg stellt, oder seine Nase zu weit in unsere Angelegenheiten steckt, wird ebenso zugerichtet werden wie die beiden Leute auf dem Friedhof! Sagen Sie das Ihren G-men! Andere haben vielleicht vor einem G-man Angst - wir nicht!«
    »Andere können Sie mit solchen Anrufen vielleicht ins Bockshorn jagen«, erwiderte Mister High kühl, »uns nicht!«
    Unter anderen Umständen hätte der Chef den Hörer sofort aufgelegt. Hier versuchte er lediglich, Zeit zu gewinnen. Er hatte ganz am Anfang des Gespräches einen Klingelknopf niedergedrückt, dessen Leitung direkt in unsere Telefonzentrale lief. Wenn dieses Signal betätigt wurde, wussten die Kollegen in der Zentrale, dass sie unverzüglich versuchen mussten, die Herkunft des Anrufers zu ermitteln.
    »Ich wiederhole«, sagte die verstellte Stimme ungerührt: »Jeder G-man, der uns in den Weg tritt, wird ebenso zugerichtet werden wie die beiden! Vielleicht lassen wir uns sogar noch etwas Besseres einfallen! Ist das klar?«
    Der Kerl wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern legte den Hörer auf.
    ***
    Wir hatten gerade gelost, wer von uns beiden sich im Bereitschaftsraum die ersten beiden Stunden aufs Ohr legen sollte, und das Los hatte zu meinen Gunsten entschieden, als Snacky Randiss bei uns eintrat. Er sah ebenso übernächtigt aus, wie viele von uns an diesem Morgen.
    »Hallo«, sagte er mit müder Stimme.
    »Hallo, Snacky«, erwiderten wir, und Phil fügte hinzu: »Willst du nicht nach Hause? Du hattest doch Nachtdienst?«
    »Na und?«, raunzte er unfreundlich. »Ihr und ein Dutzend andere

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