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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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leise: »Wir können es auch anders machen, Ann. Anklage wegen Mitwisserschaft am Mord zweier FBI-Beamte. Mitwisserschaft am geplanten Mord, Ann! Der elektrische Stuhl wartet…«
    Ann Stanford schrie auf. Ihre Augen hatten sich entsetzt geweitet.
    »Nein!«, schrie sie. »Ich sag ja alles, was ihr wissen wollt! Los, wer ist es denn? Wer…?«
    Wir sagten es ihr. Und sie sprach. Erst dann kamen die Tränen.
    ***
    Weiß der Teufel, wie sie an dieses Versteck gekommen waren. Es war so gut, das man New York auf den Kopf stellen konnte und man würde es trotzdem nicht finden. Denn es war ein alter, ausgedienter U-Bahn-Querschacht, der mit einer Mauer abgeschlossen worden war. Aber es gab von oben her einen Luftschacht, durch den man hinabsteigen konnte.
    Unten gelangte man zuerst in eine Art Verlies. Es war nicht viel größer als zwei Yards im Quadrat. Nach rechts zweigte ein enger, schlüpfriger, absinkender Gang ab, durch den man an einen der Hauptkanäle kam. Aus diesem Gang tönte Tag und Nacht ein dumpfes Brausen. Es war so stark, dass man in dem Verlies brüllen musste, wenn man sich verständlich machen wollte.
    Gegenüber den eisernen Krampen, die in dem Luftschacht emporführten, gab es einen kleinen, runden Durchgang zu einem anderen Kellergewölbe, in dem eine Wendeltreppe steil nach unten führte. Diese Treppe bestand aus roh behauenem Naturstein. Von den Wänden tropfte die kühle Feuchtigkeit, die sich an den Steinquadern niederschlug. Dumpfe, muffige, schlechte Luft herrschte.
    Sie hatten sich zwei Masken vor das Gesicht gezogen und sahen sich noch einmal um, bevor sie aus dem Auto ausstiegen. Auf dem Rücksitz lag ein geknebelter und gefesselter Mann, der aus mehreren Platzwunden und Hautabschürfungen leicht blutete.
    Die beiden Maskierten blickten die enge Straße hinauf und hinab. Um diese Zeit herrschte hier nie viel Betrieb, und in dieser Nacht war es so still in der Straße, als ob die Bewohner ihre Häuser verlassen hätten. Es war, als ob das Schicksal den Atem anhielte.
    Die maskierten Männer schlugen die Autotüren hinter sich zu. Der eine nahm den Schlüssel und schloss die Türen ab. Danach tappten sie schweigend in den engen Gang zwischen zwei schmalbrüstigen Häusern hinein. Hinten öffnete sich ein schmutziger, enger, von Gerümpel überladener Hof. Eine Taschenlampe blitzte auf. Der Lichtkegel glitt suchend über den Boden.
    »Da!«, sagte einer der beiden Männer.
    Der Lichtschein blieb an einem viereckigen Eisendeckel haften, der in der hintersten Hofecke auf dem Boden zu liegen schien. Erst als man näher davorstand, konnte man erkennen, dass der Deckel in ein Betonviereck eingelassen war. Die beiden Maskierten bückten sich und suchten den Rand des Eisendeckels ab. Sie fanden die Stelle, wo eine halbkreisförmige Öffnung in das Eisen eingeschnitten war. Einer schob den Mittelfinger in den Halbkreis, beugte ihn und zog den Deckel hoch. Ein Schacht fiel senkrecht in die Tiefe. Eisenkrampen waren in eine Wand eingelassen.
    »Na also«, brummte der mit der Taschenlampe.
    Sie stiegen ein in das enge, viereckige, senkrecht nach unten fallende Betongrab. Das Ende des Schachtes war nicht abzusehen. Gähnende Finsternis herrschte in der Tiefe.
    Der letzte ließ den Eisendeckel vorsichtig über seinem Kopf wieder herabgleiten in das Betonviereck, das ihn trug. Dann folgte er dem anderen hinab in die schwarze, unheimlich, von fernem Rauschen erfüllte Dunkelheit.
    Sie zählten die Krampen nicht. Aber sie hatten ziemlich lange zu klettern, bis ihre Füße den Boden berührten.
    Wieder trat die Taschenlampe in Aktion. Ihr Schein geisterte durch das Verlies. Die Feuchtigkeit an den Wänden glitzerte auf, wenn der Lichtschein sie traf. Es sah aus, als seien die Wände mit Diamantsplittern beklebt, so gleißend reflektierten die nassen Wände das Licht.
    Der Gang, aus dem das Rauschen kam, war uninteressant. Aber der kleine, oben runde Durchgang zum Beginn der '' Wendeltreppe erregte die Aufmerksamkeit der Männer. Sie tappten, auf Geräuschlosigkeit bedacht, hinüber, sie bückten sich und fingen an, die Stufen der steinernen Wendeltreppe hinabzusteigen. Wer sie genauer untersucht hätte, hätte gefunden, dass die ganze Treppe einfach aus dem Naturfels herausgemeißelt war.
    Die Wendeltreppe endete in einem Tunnel, der an die zwanzig Yards lang war und fast doppelt mannshoch. Seine Breite mochte an die fünf Yards betragen. Ein paar Klapphocker standen herum, ein paar Bretter, kurz, aber breit,

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