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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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wären roh auf kurze Balkenstücke gehauen, sodass eine Art Tisch entstanden war. Vier Männer hockten rings um diesen Tisch.
    Zwei von ihnen waren bekannt: »Seelchen« und »Schlüssel-Johnny«. Die anderen beiden wirkten intelligenter, aber nicht weniger verschlagen. In der Mitte des groben Tisches stand eine Waage. Kleine und kleinste, goldschimmernde Gewichte lagen umher. Neben der Waage ragte der offene Deckel eines Blechkastens empor, in dem sich ein weißes Pulver befand. Daneben stand eine Tüte, deren Aufschrift verriet, dass Weizenmehl darin enthalten sei. Eine Anzahl weißer, kleiner Papiertütchen lag verstreut auf dem Tisch. Andere waren bereits säuberlich zu Reihen geordnet und waren zugeklappt.
    Die vier Männer wogen Kokain in kleinen Mengen ab, verdünnten es mit gewöhnlichem Mehl und füllten es in die Briefchen. Die beiden Maskierten beobachteten das geschäftige Treiben im Licht der rußenden Petroleumlampe, die mitten auf dem Tisch zwischen den anderen Gegenständen aufgebaut war. Dann verständigten sie sich mit einem kurzen, stummen Blick. Lautlos kamen zwei Pistolen aus den Achselhöhlen zum Vorschein.
    »Hände hoch!«, gellte ein Schrei des einen Maskierten plötzlich durch die Stille.
    Die vier Männer am Tisch fuhren erschrocken herum. Einer wollte zu seiner Waffe greifen, aber die drohenden Mündungen der beiden Pistolen ließen ihn schnell die Hände wieder zurückziehen. Langsam standen sie auf und streckten die Arme nach oben.
    »Vom Tisch weg!«, kommandierte der eine Maskierte. »Einzeln! Du fängst an!«
    Eine Bewegung mit dem Lauf der Pistole zeigte an, wer gemeint war. »Seelchen« setzte sich rückwärts in Bewegung. Er ging langsam vom Tisch weg, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Der nächste folgte. »Schlüssel-Johnny« machte den dritten. Der letzte schließlich trat an die Mauer.
    »Gesicht zur Wand!«, sagten die Maskierten scharf.
    Gehorsam drehten sich die Rauschgifthändler um.
    »Zwei Schritte von der Mauer zurücktreten!«, lautete das nächste Kommando.
    Die vier Männer taten es.
    »Zum Teufel, was soll denn das ganze Theater?«, kreischte Johnny wütend.
    »Maul halten«, sagte ein Maskierten grob. »Gehorche - oder du wirst mit Blei gefüttert.«
    Johnny knurrte, fügte sich aber in sein Schicksal. Jetzt standen sie alle schräg gegen die Wand geneigt. Keiner konnte seine Hände wegziehen, wenn er nicht mit der Stirn gegen die Felswand stürzen wollte.
    »Ein bisschen auseinander mit euch! Der Tunnel ist lang genug! Zwei Schritt zwischen jeden!«
    Mit übereinandergreifenden Händen schoben sich die vier Gangster an der Mauer entlang, bis der geforderte Abstand hergestellt war. Während der eine Maskierte die Pistole seines Gefährten mit übernahm und die Gangster nun mit zwei Waffen von hinten bewachte, trat der andere der Reihe nach, von hinten an die vier Männer heran und klopfte sie nacheinander ab. Er förderte vier Pistolen, ein Messer und zwei Totschläger zutage. Als er damit fertig war, ließ er sich seine Waffe zurückgeben.
    »Ihr könnt euch wieder umdrehen«, sagten die Maskierten.
    Die vier stießen sich von der Wand ab, bis sie wieder senkrecht standen und wandten sich ihren unbekannten Bedrohern zu. Zuerst zog der eine, dann der andere Maskierte die Maske ab.
    »Ich werd verrückt«, knurrte Schlüssel-Johnny. »Das ist doch der verdammte Kerl, der mir in der Kneipe…«
    »Ganz recht«, unterbrach ihn Walter Stein. »Und jetzt werden wir den Tanz wiederholen, Johnny. Wir werden euch so lange durch die Mangel drehen, bis wir wissen, wer euer Boss ist, und wer von euch Bill Morgan und Duff Sticker umgelegt hat. Ihr werdet reden, verlasst euch drauf…«
    Einer der beiden intelligenteren Gangster nagte bleich an seiner Unterlippe.
    »Seid - seid ihr etwa G-men?«, stotterte er.
    Jimmy Reads schüttelte betont langsam den Kopf.
    »Im Augenblick nicht«, sagte er fast genießerisch. »Im Augenblick sind wir ganz privat hier. Deswegen brauchen wir uns nicht um Dienstvorschriften zu kümmern. Ich nehme an, ihr versteht auch ohne Erklärungen, was das heißt, oder?«
    Die vier Gangster reagierten unterschiedlich. Aber ihnen allen saß die nackte Angst in den Gliedern und verriet sich in der unsteten Art, in der sie dreinschauten. Eine Angst, die nicht einmal unberechtigt war…
    ***
    Die Tür des Jaguars klappte hinter mir ins Schloss. Phil stieg von der anderen Seite her ein.
    »Er ist nicht zu Hause«, sagte ich zurück zu dem Mädchen,

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