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0231 - Wenn es Nacht wird in Soho

0231 - Wenn es Nacht wird in Soho

Titel: 0231 - Wenn es Nacht wird in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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nach draußen. Babs hatte die Vorhänge zurückgezogen, und an der Fensterscheibe glänzten Tropfen. Aber Kerr konnte das von seinem Platz aus nicht sehen!
    »Entschuldigt mich einen Moment«, sagte er und erhob sich. »Ich rufe im Yard an und melde mich erst einmal ab. Irgendwann brauche ich auch Ruhe, aber dort weiß man nur, daß ich unterwegs war, aber nicht wohin. Bevor Sir James eine Suchaktion startet…«
    Er verließ das Wohnzimmer, um einen Nebenraum aufzusuchen. In der Tür drehte er sich kurz um und nickte Zamorra freundlich lächelnd zu.
    So lächelt Kerr, wenn er normal ist, dachte Zamorra erleichtert und glaubte seinen seltsamen, noch unklaren Verdacht verdrängen zu können, als ihn der Impuls traf.
    Haß!
    Unvorstellbarer Haß und der Wunsch nach Rache brach wie ein Gewitter über den Parapsychologen herein!
    ***
    Reglos stand Quirileinen inmitten seiner bizarren Maskensammlung. Die grausigen Trophäen starrten ihn aus toten Augen an. Der alte Magier rührte sich nicht. Er war in tiefes Nachdenken versunken. Stück für Stück rekonstruierte er das Geschehen.
    Er versuchte zu erfassen, was die leere Schwärze war. Je mehr er sie gedanklich zu ergründen begann, desto weniger glaubte er an eine Dimension, ein leeres Universum. Es mußte etwas anderes sein.
    Aber was?
    Es war dämonisch!
    Und da war der Dämon selbst, den er spürte. Quirileinen erschauerte bei dem Gedanken daran. Sein Versuch war erfolgreich. Durch die Kraft der DREIZEHN fand er Kontakt zu jenem Dämon.
    Der Name pulsierte in ihm, wurde immer stärker. Quirileinen kannte ihn nicht, hatte ihn nie gehört und nie gelesen, aber er spürte die unglaubliche Macht, die von dem Dämon ausging. So unbekannt er war, so stark war er auch. Sollte Quirileinen nicht froh sein, Kontaktpartner eines sehr starken Dämons zu sein?
    Er war es nicht… nicht ganz. Da war etwas, das ihn wie ein eiskalter Hauch anwehte. Hatte er den Dämon wirklich unter Kontrolle?
    Er hörte ihn lachen, hörte ihn in seinem Geist, und fühlte einen starken Impuls, der aus der Feme kam. Und da schrie er endlich den Namen des Dämons hinaus:
    »SANGUINUS !«
    ***
    So blitzartig der Impuls auftauchte, so rasch verschwand er wieder. Zamorras Oberkörper sank etwas nach vom, seine Fingerspitzen zuckten zu den Schläfen, berührten sie.
    »Was ist los?« schrie Nicole auf.
    Zamorra schüttelte sich wie ein nasser Hund und lehnte sich wieder zurück.
    »Da war wieder etwas«, sagte er.
    »Ein Gedankenschrei?« fragte Nicole bestürzt.
    Langsam schüttelte Zamorra den Kopf und sah hinter Kerr her, der im Nebenraum verschwand. Hatte er nichts bemerkt? Aber er besaß doch auch Para-Kräfte, stärkere als Zamorra! Er mußte es doch viel eher gespürt haben!
    Zamorra rieb sich die Schläfen.
    »Kein Gedankenschrei. Etwas anderes. Eine Art Botschaft«, sagte er.
    »Was für eine Botschaft?« fragte Babs irritiert.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Zamorra. »Jemand will mich vernichten. Er kündigte es mir an. Er will sich rächen.«
    »Wer?«
    Zamorras Hand berührte die seiner Gefährtin, die ihn fragend ansah.
    »Ich weiß es nicht«, wiederholte er. »Der Impuls an sich war zu stark, überlagerte alles andere. Jemand will Rache.«
    »Wir haben viele Feinde«, sagte Nicole. »Die Schwarze Familie der Dämonen, Hexen, Zauberer, Bestien, denen wir Niederlagen beibrachten… Meeghs… Ghouls, Vampire…«
    »Vampire…«, murmelte Zamorra nachdenklich, schüttelte dann aber den Kopf. »Mhm… wir werden sehen!«
    Babs sah von einem zum anderen. »Ich weiß nicht, was das alles bedeutet«, sagte sie leise. »Ich weiß nur, daß etwas Schlimmes auf uns zu kommt.«
    »Deshalb«, sagte Zamorra trocken, »sind wir hier. Wir werden Kerr und dir helfen.«
    Sie hörten Kerr im Nebenraum telefonieren. »Einen genauen Bericht fertige ich an, wenn ich wieder im Büro bin«, sagte der Inspektor abschließend. »Vor Mittag werde ich aber nicht da sein. Ich brauche auch meinen Schlaf.«
    Es klickte, und Kerr tauchte wieder auf. »Ein Glück, daß ich mir in meinem Job gleitende Arbeitszeit leisten kann«, grinste er. »Aber… ich brauche wirklich ein wenig Schlaf.«
    Nicole winkte ab.
    »Hau dich ruhig in die Falle. Wir müssen ohnehin erst mal einkaufen.«
    Zamorra seufzte. Aber irgendwie hatte Nicole Recht. Diesmal ging es nicht nur darum, ihren kleinen, aber teuren Modetick zu befriedigen, sondern sie brauchten tatsächlich beide diverse Dinge des täglichen Lebens.
    Kerr schnipste mit den

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