0231 - Wenn es Nacht wird in Soho
Stuhl frei geworden.«
Inspektor Kerr, der neben Babs am Krankenbett saß und ihre Hand hielt, grinste schwach.
»Du meinst, daß Asmodis eine öffentliche Ausschreibung in die Zeitung setzt und Sanguinus sich um den Platz bewirbt?«
»Per Zeitung und per Öffentlichkeit wohl kaum«, versetzte Nicole. »Aber ich glaube kaum, daß sich ein Dämon von der Stärke unseres speziellen Freundes mit weniger zufrieden gibt.«
»Da magst du recht haben«, sagte Zamorra leise. »Aber wenn Sanguinus und Asmodis wirklich an einem Strang ziehen - dann haben wir in Zukunft nicht mehr viel zu lachen.«
Babs sah in die Runde. Sie fühlte sich zwischen den Freunden geborgen. Warum auch nicht? Kerr war wieder Herr seiner Sinne, es war alles in Ordnung. Sie konnte ihm nichts nachtragen - und er war froh darüber. Das Vertrauen zwischen ihnen war durch diese Episode einmal mehr gefestigt worden.
»In zwei oder drei Tagen«, verkündete Babs, »bin ich wieder hier aus. Und dann«, ihre Stimme nahm einen drohenden Tonfall an, »dann schlage ich gnadenlos zu, daß die Dämonenwelt erzittert! Nicht wir, sondern Sanguinus wird nichts mehr zu lachen haben! Denn ich bin die Löwin von London!«
Kerr riß die Augen weit auf.
»Ich glaube, das mit der Heirat überlege ich mir doch noch mal«, stöhnte er. »Will ich ’ne Löwin oder ein Schmusekätzchen?«
»Das kommt darauf an«, sagte sie und knurrte wie ein gefährliches Raubtier, »ob du dich in Zukunft wieder als Dämon aufspielst.« Und sie griff nach ihm, zog ihn zu sich aufs Bett herunter und küßte ihn.
Nicole und Zamorra sahen sich an.
»Komm, wir gehen… hier wird es gleich jugendgefährlich…«
Arm in Arm verließen sie das Krankenzimmer, in dem zwei Menschen miteinander allein sein wollten.
ENDE
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