0233 - Geheimsatellit Troja
würde Probleme aufwerfen, bis wir einige Bezugspunkte festgelegt hatten.
Es wurde still. Niemand hatte mehr etwas zu sagen. Der Justierungsplanet war nun voll sichtbar Wir konnten infolge der stilliegenden Ortung nicht feststellen, was auf seiner Oberfläche geschah.
Selbst wenn dort eine Flotte gestartet wäre, hätten wir es nicht bemerkt. Wir waren ohne unsere Technik hilflos.
3.
Der Alarm gellte durch die Schiffe. Rhodan hatte nur einmal auf den Knopf gedrückt.
Die unbekannte Wachbesatzung hatte sich dazu entschlossen, Troja anzufliegen. Anscheinend war ihr das kosmische Trümmerstück doch reichlich groß erschienen.
Einen ernsthaften Verdacht konnte sie aber trotzdem nicht gefaßt haben, oder man wäre nicht nur mit drei kleinen Schiffen aufgetaucht.
Wir erblickten sie auf den Bildschirmen der optischen Normalerfassung. Sie besaßen eiförmige Zellen mit spitz zulaufenden Hecks, an denen wir je vier überdimensionale Steuerflossen erkannten.
Wahrscheinlich dienten sie in erster Linie als Landestützen. Die Hüllen der Schiffe schimmerten in einem warmen Goldton. Es war ganz klar, daß es sich keinesfalls um Konstruktionen der Maahks handelte. Diese Wesen hauten anders.
Als wir wußten, was auf uns zukam, ließ Rhodan auch noch die Fernsehkameras und das letzte Stromaggregat abschalten. Sie hätten bei der Anwendung von hochempfindlichen Energieortern schon zum Verräter werden können.
Wir verließen die CREST II mit den Fluganzügen und schwebten rasch zum Observatorium hinauf.
Es lag dicht unter der Oberfläche und besaß ausfahrbare Teleskope, die wie U-Boot-Sehrohre aussahen.
Nachdem wir angekommen waren erteilte Rhodan den entscheidenden Befehl. Er erfolgte über das kabelgebundene Telefonnetz. Es war altertümlich. Noch altertümlicher waren jedoch die Druckgaslampen, die wir an Bord genommen hatten. Sie erzeugten bestimmt keinen anmeßbaren Stromfluß.
Überall in den Schiffen und in der Troja-Zentrale flammten die Laternen auf. Sie spendeten ausreichend Licht, so daß lebenswichtige Schaltungen notfalls schnell eingeleitet werden konnten.
Unsere Männer hatten die Daumen auf den Knöpfen. Die Leistungsreaktoren der Kraftwerke konnten in wenigen Augenblicken hochgefahren werden. Die Geschütze waren sowieso Selbstversorger.
Unsere Magnetsohlen klackten auf dem metallischen Bodenbelag des Observatoriums. Mit der Stillegung aller Maschinen war auch die künstliche Gravitation verschwunden. Wir waren fast schwerelos. Die geringe Masse des Satelliten machte sich so gut wie gar nicht bemerkbar.
Der plötzlichen Zustandsform ungewohnt hüpfte ich unbeholfen zu einem Sehrohr hinüber und klappte das Okular nach unten. Rhodan nahm die andere Seite.
Die Rohre waren in Felsrissen getarnt. Wir fuhren sie nur soweit aus, daß wir gerade über die Deckung hinwegsehen und die Roboter beobachten konnten.
„Fertig, einschalten", befahl Rhodan.
Ein Techniker gab den Kurzimpuls für die Maahkmaschinen. Das war der letzte Stromfluß auf Troja gewesen. Nein - doch nicht!
Die Roboter begannen mechanisch zu leben, aber das konnte uns nicht belasten. Sie sollten geortet werden.
Zweihundert Meter vor uns begann die freischwebende Brücke. An ihrem hinteren Fundament existierte eine tiefe Grube, die noch aus der Zeit der Maahks stammte. Wahrscheinlich hatte man darin etwas verankern wollen. Wir nutzten sie für unsere Zwecke aus.
Wir waren vorsichtig genug gewesen, die „Lebenschancen", eines Maahkroboters genau zu untersuchen. Es hatte sich erwiesen, daß ihre atomaren Kraftstationen für mehr als tausend Jahre Arbeitsenergie liefern konnten.
Die mechanische Abnutzung der bewegten Teile war äußerst geringfügig. Die von den alten Maahks verwendeten Legierungen waren erstklassig, extrem hart und völlig raumfest.
Wir konnten es also wagen, den ankommenden Schiffsbesatzungen vorzugaukeln, diese Roboter würden seit tausend Jahren getreu ihrer Programmierung die gleiche Arbeit verrichten.
Eine Ausfallquote von neunzig Prozent hatten wir allerdings einkalkuliert. Vor dem Trichter lagen etwa hundert bewegungsunfähige Maschinen. Sie hatten mechanische Defekte, die wir ihnen künstlich zugefügt hatten.
Dreizehn Roboter waren noch in Ordnung. Bei einigen funktionierten die Arme nicht mehr, andere wackelten schieflaufend auf ihren Energiefeldern. Es sah verblüffend echt aus. Die Solare Abwehr hatte mit dieser Präparierung Maßarbeit geleistet.
Die dreizehn Robots marschierten auf die Grube
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