0234 - Das Rätsel von Stonehenge
scheinbar zu dem anderen keine Verbindung hatte…
Merlins goldene Burg war ein Fuchsbau mit vielen tausend Wegen und Schleichpfaden. Man mußte sie gut kennen, um sie benutzen zu können. Und der Zentrumsstein kannte den Weg.
Er führte in eine große Halle.
Zamorra trat ein, nicht ohne sich vorher zu vergewissern, daß nicht auf anderen Wegen bereits Meeghs hier aufgetaucht waren. Aber der Raum war leer.
Nur in seiner Mitte befand sich etwas. Ein Weltentor, ein Durchgang! Und der Zentrumsstein zog Zamorra direkt darauf zu.
Entschlossen setzte sich der Parapsychologe wieder in Bewegung.
Aber es fehlten noch zwei, drei Meter, als er angerufen wurde.
»Zamorra!«
Er kannte die Stimme. Es war unmöglich, daß ihre Besitzerin hier war. Wie sollte sie hierher gekommen sein?
Trotzdem wandte sich Zamorra wie unter Zwang um.
Es war ein anderer Zugang als der, den er vom Geheimgang kommend benutzt hatte. Und da stand eine junge, verführerisch schöne Frau. Es war die Frau, die er so liebte wie nichts anderes auf der Welt.
Nicole Duval!
Überrascht rief er ihren Namen.
Und da kam sie hastig auf ihn zu.
Auch das Amulett konnte Zamorra nicht warnen…
***
Llargllyn hatte seinen Platz wieder aufgegeben und zusammen mit Sara Moon den Saal des Wissens betreten.
»Was nun?« fragte sie fast ratlos.
Der Meegh drehte ihr seine glühenden Augenpunkte zu. Du weißt doch sonst immer alles, Merlinstochter! Du mußt doch wissen, was zu tun ist.
Sie nickte.
»Ja, Llargllyn… gib mir einige Minuten Zeit. Ich muß mich orientieren. Etwas stimmt hier nicht. Warte.«
Sie schritt auf die große Bildkugel zu. Der Meegh, und mit ihm etliche andere seiner Art; verfolgten ihre Bewegungen. Vor der Bildkugel blieb Sara stehen. Die Meeghs erkannten in der Kugel nur Farbschleier, nicht mehr. Die weiße Magie sprach auf ihr Sehvermögen nicht an.
Sara Moon aber sah etwas. Und sie bezog Informationen.
Schließlich wandte sie sich wieder um. »Schön«, sagte sie. »Ich weiß jetzt, was läuft. Niemand kann uns mehr hindern, diesen Stützpunkt in Besitz zu nehmen. Er ist endgültig unser. Merlin hat sein Spiel endlich verloren.«
Die Bombe zerfetzte ihn. Der alte Zauberer existiert nicht mehr, sagte Llargllyn. So können wir uns anschicken, sein Reich zu übernehmen.
Sara Moon nickte. In ihren schwarzen Augen leuchtete es.
Lautlos verstrichen die Sekunden und Minuten.
Zamorras Zeitschaltung, die die Fallen und Sicherungen wieder aktivieren und die Eindringlinge vernichten würde, lief immer noch…
***
»Wie kommst du hierher?« stieß Zamorra hervor. Nicole blieb dicht vor ihm stehen. »Und warum zum Teufel spazierst du wie Eva vor der Erfindung des Feigenblattes durch Merlins heilige Hallen?«
Nicole sah an sich herunter. Daß sie immer noch keinen Faden am Leib trug, fiel ihr jetzt erst wieder auf, aber es störte sie in diesem Moment auch herzlich wenig. Dicht vor ihm streckte sie jetzt die Arme aus, als wolle sie ihn umarmen.
Da stutzte sie.
»Was ist das?« fragte sie mit einer Kopfbewegung zum Amulett. »Das kenne ich noch gar nicht, das Ding da in der Mitte…«
»Ein Zentrumsstein«, sagte er. »Sozusagen ein Wegweiser…«
»Mehr nicht?« wollte sie wissen.
»Nein… aber wir sollten uns jetzt zurückziehen«, schlug er vor. »Die Meeghs können jeden Moment hier auftauchen.«
»Ich weiß«, sagte sie seltsam hart, wie er es von ihr nicht kannte. »Sie dürfen dich mir nicht wegnehmen. Du bist mein Opfer…«
Und noch ehe er begriff, daß sie sich verändert hatte, daß sie nicht mehr die Nicole war, die er kannte, legten sich ihre Hände wie Schraubstöcke um seinen Hals.
Er war wie gelähmt, während ihre Finger ihn zu würgen begannen.
Er konnte es nicht begreifen.
Nicole - seine süße, geliebte Nici, seine Gefährtin in allen Gefahren, wollte ihn töten!
Das konnte doch nicht sein! Sie konnte nicht von einem Dämon besessen sein! Sie war nicht zu hypnotisieren. Zamorra selbst hatte eine undurchdringliche Sperre in ihrem Bewußtsein aufgebaut. Niemand konnte sie zu ihrem Tun zwingen, nioht einmal Asmodis selbst!
Und doch war sie dabei, ihn zu morden…
Er wußte, daß das Amulett ihm nicht helfen konnte. Zwischen ihm und Nicole bestand ebenso eine Verbindung, wenn auch nicht ganz so stark, wie zwischen Amulett und Zamorra. So hatte es ihn auch nicht warnen können…
Wie ist das möglich? fragte sich Zamorra, während ihm bereits die Sinne schwanden. Als er Abwehrbewegungen machen wollte, war es
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