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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereit", sagte er. „Ich habe dafür gesorgt, daß genügend Waffen bereitgestellt wurden." Marshall schaute den kleinen Twonoser fassungslos an.
    „Sie wollen uns freilassen?" fragte er verblüfft. „Und das, obwohl Sie überhaupt nicht wissen, was Perry Rhodan erreicht hat?"
    „Ich hoffe, daß es richtig ist, was ich tue", sagte Garko ruhig. „Jetzt, da wir uns gegen die Diktatur der Rotrüssel aufgelehnt haben, sollten wir nicht das tun, was wir bei den oberen Kasten verurteilen würden.
    In unserer Etage gibt es keine Gefangenen mehr."
    „Danke", sagte Marshall. „Darf ich es den Männern sagen? Sie werden diese Nachricht mit Ungeduld erwarten."
    „Gehen Sie zu ihnen", sagte Garko. „Storkeet wird sie alle zum Zug führen."
    „Begleiten Sie uns", schlug Marshall vor. „Fahren Sie mit uns hinauf in die Rückenetage und beginnen Sie dort mit Ihrer neuen Aufgabe." Garko schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier", sagte er. „Mein Sohn hält sich bei den Haushaltsverbrechern auf. Wenn es Rhodan gelingt, die Verteilerstation zu besetzen, wird Larkaat den Befehl innerhalb der Rückenetage übernehmen."
    „Sie haben lange Zeit auf den Augenblick gewartet, da Sie die Verteilerstation betreten können", erinnerte Marshall den Weißrüssel. „Sie werden das Recht haben, Ihre Rüssel mit roter Farbe zu bemalen und über alle Kasten zu herrschen."
    „Nein", sagte Garko beinahe heftig. „Das will ich nicht. Ich bin hier in der Bauchetage geboren. Seit ich Anführer der Weißrüssel bin, habe ich versucht, die Mitglieder meiner Kaste gerecht zu regieren. Es wird lange dauern, bis sich ein solches System innerhalb des gesamten Mobys durchsetzen läßt. Vielleicht kann Larkaat es schaffen." Garko ließ seine Rüssel sinken. „Ich bin kein geeigneter Anführer", sagte er.
    Marshall legte eine Hand auf die Schulter des Twonosers. „Warten Sie einen Augenblick", forderte er Garko auf. „Ich will Ihnen zeigen, wie wir Terraner darüber denken." Er machte einen Schritt in die Halle hinein und rief den Raumfahrern zu: „Garko der Starke hat beschlossen, uns freizulassen. Der Zug, der uns in die Rückenetage bringen wird, steht schon bereit."
    Ohrenbet äubender Beifall folgte seinen Worten.
    Marshall lächelte dem Weißrüssel zu. „Glauben Sie, daß ein schlechter Anführer von uns so gefeiert würde?"
    Garko ging davon ohne zu antworten. Marshall blickte ihm nach. Er war froh, daß er darauf verzichtet hatte, in den Gedanken des Twonosers zu spionieren. Garko verdiente es nicht, daß man ihn überwachte.
    Als Marshall sich wieder den Raumfahrern zuwandte, ließen die Offiziere der CREST II die Mannschaften bereits antreten.
     
    *
     
    Sergeant Brodger Kapitanski versuchte, die Armeen der Blau- und Rotrüssel zu überblicken, die sich vor der Verteilerstation gegenüberstanden. Er schätzte, daß sich hunderttausend Schwerbewaffnete der beiden Kasten innerhalb der Halle aufhielten. Militärisch wären die Twonoser in der Lage gewesen, die Station in wenigen Minuten zurückzuerobern. Nur die Tatsache, daß sich im Innern der Kuppel zweihundert zu allem entschlossene Männer aufhielten, ließ die Rüsselwesen zögern. Rhodan und Larkaat hatten den Anführern der Twonoser klargemacht, daß jeder Versuch, die Terraner und Haushaltsverbrecher zu verjagen, die Vernichtung der Energiegatter in der Station zur Folge haben würde. Die Zerstörung der Hauptempfangsstation in der Mitteletage bewies den Twonosern, daß ihre Gegner keine leeren Drohungen ausgesprochen hatten.
    Kapitanski bewegte sich unruhig vor dem Fenster auf und ab. Er befand sich im obersten Raum eines Turmes. Von hier aus konnte er weit über das Land blicken. Blau- und Rotrüssel hatten Waffenstillstand geschlossen, nachdem feststand, wer den Angriff auf die Energieversorgung durchgeführt hatte.
    Es war ein gewagtes Spiel, zu dem sich Rhodan und Larkaat entschlossen hatten. Kapitanski war sich jedoch darüber im klaren, daß sie keine andere Möglichkeit besaßen, um die Twonoser unter Druck zu setzen. Inzwischen hatte sich Rakal Woolver auf den Weg zur Bauchetage gemacht, um zu berichten, daß die Verteilerstation in den Händen der Terraner war.
    Kapitanski wunderte sich, daß er vollkommen ruhig hier oben stehen und auf die Truppen der Gegner schauen konnte. In einer unangreifbaren Festung hätte er sich nicht sicherer fühlen können.
    Ausgerechnet jetzt, da die Auseinandersetzung mit den Twonosern ihren Höhepunkt erreicht hatte, war es Kapitanski

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