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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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die ersten grellen Blitze über den Himmel zuckten. Nur wenige Augenblicke später klatschten dicke Wassertropfen gegen die Windschutzscheibe des Jaguars. Bald darauf regnete es in Strömen.
    Die Mietskaserne lag in der Nähe des Henry Hudson Parkway und machte einen düsteren unfreundlichen Eindruck. Mir schien, dass sie gar nicht in das im übrigen so helle und freundliche Riverdale-Viertel passte. Ich wusste von Fennon, dass Bakerfield in der dritten Etage des Wohnbocks eine Wohnung hatte.
    Den Jaguar parkte ich in der Nähe, lief die letzten Meter trotz des Regens zu Fuß und trat dann durch die breite Haustür. Direkt gegenüber sah ich den Lift. Ich drückte den Knopf, der Lift kam herunter. Ich trat in die Kabine und fuhr in den dritten Stock.
    Es roch nach Staub, verbranntem Gemüse, Bohnerwachs und Schimmel in dem dunklen Gang, der durch das dritte Stockwerk lief. An der dritten Tür rechts hing ein Pappschild, auf dem nur der Name Bakerfield stand.
    Der Flur war menschenleer.
    Ich hörte die Stimmen in dem Augenblick, da ich auf den Klingelknopf drücken wollte. Ich zog die Hand wieder zurück und presste das Ohr gegen die Tür. Verstehen konnte ich nichts.
    Es waren mindestens drei bis vier Personen, die sich in dem Raum hinter der Tür unterhielten. Das Gemurmel war dumpf und brach manchmal für Sekunden ab.
    Dann wurde es heftiger. Mehrere Stimmen redeten gleichzeitig. Man schien sich zu streiten, eine Stimme hob sich schrill, wurde aber dann von den anderen übertönt.
    Ich zog meine Pistole aus dem Schulterhalfter, lud sie durch, schob dann das Halfter etwas nach vorn, sodass ich im Ernstfall blitzschnell zur Waffe greifen konnte und steckte die schwere Pistole in das Halfter zurück.
    Mit dem Daumen der linken Hand drückte ich den Klingelknopf nieder.
    Für mehrere Sekunden ließ ich den Daumen auf dem Knopf.
    Das Gespräch hinter der Tür verstummte sofort.
    Ich hörte, wie ein Sessel oder etwas Ähnliches gerückt wurde, dann blieb es für einige Sekunden totenstill.
    Ich klingelte zum zweiten Mal.
    »Okay, okay«, vernahm ich eine unangenehme Stimme, dann hörte ich, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Die Tür öffnete sich einen Spalt weit, der Ausschnitt eines Gesichts wurde sichtbar und die gleiche unangenehme Stimme, die »Okay, okay« gesagte hatte, fragte kurz: »Was wollen Sie?«
    »Ich bin ein Bekannter von Fennon. Er gab mir Ihre Adresse. Ich wollte mit Ihnen einmal reden. Ich will einige bestimmte Dinge kaufen. Sie sind doch Mister Bakerfield?«
    »Wer soll ich sonst sein? Kommen Sie herein.«
    Die Tür wurde ganz geöffnet, und ich trat in die als Wohn-Schlafzimmer eingerichtete Bude. Kein Mensch war zu sehen. Allerdings hatte das Zimmer eine zweite Tür.
    Mister Bakerfield hatte einen Kopf wie eine Walnuss, nur erheblich größer.
    »Nun?« Bakerfield sah mich fragend an. Er ließ sich in einen Sessel plumpsen, fingerte eine Zigarre aus der auf dem Tisch stehende Kiste und ließ sein Feuerzeug aufschnappen.
    »Besuch gehabt?«
    Ich wies mit dem Kinn auf die acht Gläser, die auf dem Tisch standen. In dem Raum standen insgesamt fünf Sessel. Ich rechnete kurz nach. Wenn sich drei Personen auf die breite Couch gesetzt hatten, dann hatten alle genügend Platz gehabt. Sieben Personen also außer Bakerfield, mit denn ich unter Umständen rechnen musste.
    »Was geht Sie das an?«
    Die kalten Augen des Walnussköpfigen funkelten bösartig hinter den starken Brillengläsern.
    »Also gut! Damit es keine Missverständnisse gibt!«
    Ich stand so, dass ich sowohl Bakerfield als auch die zweite Tür des Zimmers gut im Auge behalten konnte.
    »Ich bin G-man und habe ein paar Fragen an Sie zu richten, Bakerfield.«
    Ich zog meinen FBI-Stem aus der Tasche und hielt ihm dem Walnusskopf entgegen.
    »Es dreht sich um das Bild, das Sie gestern Fennon verkauften. Wie Sie bestimmt wissen, ist…«
    Weiter kam ich nicht. Aus dem Nebenraum kam ein unterdrückter Schrei. Es war der Schrei eines Kindes.
    Mit drei Schritten war ich an der Tür, riss sie auf und… traute meinen Augen nicht.
    Sieben Männer waren in dem Raum, einen von ihnen kannte ich. Es war Floyd Sonwater, der Boss der Teenager-Bande.
    Von den übrigen sechs Männern hatte ich noch keinen gesehen. Aber ihre Gesichter hätten sich auf jedem Steckbrief gut ausgenommen.
    Einer von ihnen, ein untersetzter, bulliger Kerl mit einem Gesicht, in dem schon manche harte Faust gelandet sein mochte, hielt einen Jungen gepackt. Einen Jungen von

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