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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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öffneten ihn. Der Koffer war bis an den Rand mit Zeitungen gefüllt. Von Banknoten keine Spur.
    ***
    »Sie heißen?«
    »Monique Brooks!«
    Sie war wirklich bildhübsch. Auch jetzt, da ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie unablässig schluchzte.
    »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Danke, nein. Aber wenn ich eine Zigarette haben könnte…«
    Sie zog ein weißes Spitzentaschentuch aus der Tasche ihres braunen Kostüms, das sie unter dem giftgrünen Mantel trug und betupfte sich damit die Augen.
    Phil bot ihr eine Zigarette an und gab ihr Feuer.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir reißen Ihnen nicht den Kopf ab. Aber wir verlangen, dass Sie uns genau erklären, warum Sie den Koffer aus dem Schließfach der Penn-Station geholt haben und wer Sie damit beauftragt hat.«
    Ich machte eine Pause und beobachtete sie. Hastig zog sie an ihrer Zigarette. Die Frau hatte Angst, echte Angst.
    Monique Brooks versuchte nicht, uns zu täuschen. Soweit kannte ich mich mit Frauen aus, um zu sehen, ob sie Tränen kullern lassen, um Mitleid zu erwecken, oder ob es ihnen wirklich an die Nerven ging.
    »Ich will Ihnen gern alles erzählen. So, wie es wirklich war. Ich will die Wahrheit sagen, glauben Sie mir bitte.«
    Ihre Stimme kam leise und schüchtern. Monique Brooks hielt den Kopf gesenkt. Sie führte ihre Zigarette noch zweimal an die hellrot geschminkten Lippen, dann drückte sie die Zigarette in meinem Aschenbecher aus.
    Es war jetzt kurz vor zehn Uhr abends. Der Regen war wiedergekommen und trommelte gegen die Fenster meines Büros. In den beiden Sesseln an der Wand saßen Mr. High und Phil. Ich hatte hinter dem Schreibtisch Platz genommen. Monique Brooks hockte wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl mir gegenüber.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir Ihre Aussage auf Tonband auf nehmen? Es erleichtert uns die Arbeit.«
    Monique Brooke nickte.
    »Also, dann können wir beginnen!«
    Ich schaltete das Tonband ein, das vor mir auf dem Schreibtisch stand, und stellte das Mikrofon so, dass sowohl Monique Brooke als auch ich bequem hineinsprechen konnten.
    Die Frau erzählte erst stockend, erwärmte sich dann sichtlich, sprach bald fließender und gab uns das Protokoll eines unheimlich raffinierten Coups.
    Am Sonntagabend hatten die Brooks einen anonymen Brief erhalten, in dem ihnen gedroht wurde, dass man die Mutter der beiden Schwestern umbringen werde, wenn Jane und Monique nicht folgenden Plan auf die Minute ausführen würden. Mit einem gelben Koffer, der den Brooks am Montagmorgen zugeschickt wurde, das Paket trug keinen Absender, versteht sich, sollte Monique Brooks am Abend des heutiges Tages, genau um 6.30 Uhr in den Waschraum für Damen am Osteingang der Penn-Station gehen und sich dort in eine der Kabinen einschließen. Über ihrem giftgrünen Mantel, beide Mäntel und auch die grauen Kappen waren in dem Koffer enthalten gewesen, sollte sie eine dunkle Regenhaut tragen, was auch geschehen war.
    Der gelbe Koffer war laut Anweisung eine dunkle Schutzhülle, wie sie überall zu bekommen war, zu stecken.
    Um genau 7.55 Uhr ging Jane dann zu dem Schließfach, nahm den Koffer mit dem Geld heraus, trug diesen zu der Damentoilette, die sie betrat.
    Im Waschraum übernahm sie von Monique die Regenhaut, die sie selbst anzog und übernahm außerdem die Schutzhülle, die sie über den gelben Koffer mit dem Geld stülpte.
    Während Jane also jetzt mit dem verhüllten Geldkoffer und in die dunkle Regenhaut gehüllt in dem Waschraum blieb, verließ Monique mit dem mitgebrachten gelben Koffer, der nur alte Zeitungen enthielt, die Toilette.
    Sie mietete sich vor dem Bahnhof ein Yellow Cab und fuhr anderthalb Stunden planlos durch Manhattan. Dann hielt sie an der Westseite des Central Park, stieg aus und…
    Nun, den Rest kannten wir genau.
    Die Anweisung der Gangster ging dahin, dass Monique durch den Park laufen sollte, mindestens eine Stunde, um dann irgendwo den Koffer wegzuwerfen.
    In der Zwischenzeit war Jane mit dem Geldkoffer aus dem Waschraum der Penn-Station verschwunden.
    Sie hatte den Auftrag, zehn Minuten nach Moniques Weggang die Penn-Station zu verlassen und mit einem Taxi in die Bowery zu fahren, wo sie an einer bestimmten Stelle vor einer dunklen Toreinfahrt halten sollte.
    Sie sollte aussteigen, den Koffer in der Toreinfahrt abstellen, wieder in das Taxi steigen, davonfahren und sich um nichts weiter kümmern.
    Soweit der Bericht von Monique Brooks.
    Die Zwillingsschwestern hatten dem Plan Folge

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