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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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Er hatte sie verpfiffen, und sie wussten es. Sein Tod war nur noch eine Frage von Stunden.
    John C. Gardener blieb stehen und sah sich um. Seine Blicke tasteten die Straße entlang, durch die er mit klopfendem Puls gehetzt war. Er konnte nichts Verdächtiges bemerken. Aber er wusste genau: das hatte nichts zu bedeuten. Sie würden sich erst dann zeigen, wenn sie ihn sicher in der Falle hatten.
    Gardener riss seinen durchweichten Hemdkragen auf, bevor er weiterhetzte.
    Er musste sein Ziel erreichen, ehe sie ihre Krallen nach ihm ausstreckten. Vielleicht kannten sie seine Absicht, durchschauten seinen Plan, lauerten dort auf ihn, wo er sich in Sicherheit wähnte.
    Der Angstschweiß trat in dicken Tropfen auf Gardeners Stirn. Sein Atem ging stoßweise. Das Blut hämmerte in den Schläfen. Die Adern an Hals und Stirn traten dick hervor.
    Es war elf Uhr vormittags an einem Freitag auf dem Long Beach Boulevard von Los Angeles. Der Verkehr flutete ununterbrochen über die breite Straße, und das konnte vorteilhaft für Gardener sein.
    Vielleicht gelingt es mir, schnell im Strom der Passanten unterzutauchen, wenn sie kommen, schoss es durch sein Gehirn. Aber sie werden es nicht wagen, mir in aller Öffentlichkeit ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen oder mich mit einer Tommy Gun niederzumähen. Sie können jetzt die Polizei nicht auf sich aufmerksam machen. Was sie planen, ist von langer Hand vorbereitet: ein grausames Verbrechen, das sie dem Henker in die Arme treibt.
    Der große Zeiger der Normaluhr, die vor einem Juweliergeschäft des Long Beach Boulevard stand, rückte in diesem Augenblick weiter.
    Es war elf Uhr fünf.
    Gardener nahm den Hut von seinem kantigen Schädel und fuhr sich mit einem buntem Taschentuch über die Stirn.
    Die Hitze war mörderisch wie immer zu dieser Jahreszeit an der kalifornischen Küste. Die weißen Strahlen der Sonne brannten auf der Haut, fraßen sich fast in die Menschen hinein, als gelte es, sie auszudörren.
    Ein Blick auf die Armbanduhr.
    Elf Uhr acht.
    Jetzt sah Gardener auf der rechten Straßenseite die große Palme im Garten der Luxusvilla von Jefferson, dem Ölkönig. Jefferson war der reichste Mann Kaliforniens. Er verdiente in jeder Minute so viel wie seine beiden Leibwächter in einem Vierteljahr. Und dabei wurden die Gorillas nicht einmal schlecht bezahlt, wie Gardener aus zuverlässiger Quelle erfahren hatte.
    Gardener wusste, dass es von Jeffersons Villa bis zu der Seitenstraße, die zur Atlantic Avenue führte, kaum noch hundert Yards waren.
    In dieser Seitenstraße hatte er seinen Buick geparkt.
    Würde er ihn noch erreichen? Alles hing davon ab.
    Die Seitenstraße und der Long Beach Boulevard bilden einen rechten Winkel. In dem dabei entstandenen Dreieck ist ein kleiner Park angelegt, den eine mannshohe, dichte Hecke gegen die Straße abschirmt. Auch die Hecke bildet einen rechten Winkel, und genau an der Stelle, wo sich die Schenkel des Dreiecks treffen, blieb Gardener stehen.
    Sein Herz klopfte wie wahnsinnig, als er vorsichtig den Kopf um die Ecke schob. Er musste sich vergewissern, dass man bei seinem Buick nicht auf ihn wartete.
    Die Straße in die Gardener blickte, verlief ziemlich genau nach Süden. So kam es, dass er direkt in das grelle Sonnenlicht blinzelte und im ersten Augenblick nichts erkennen konnte. Seine Augen tränten. Sekundenlang sah er dann seinen Wagen wie durch einen milchigen Nebel. Dann hatten sich seine Augen an das stechende Licht gewöhnt, und er sah alles klar und deutlich.
    Sein Buick stand genau an der Stelle, an der er ihn geparkt hatte. Zwei ältere Männer in billigen Konfektionsanzügen gingen gerade an dem Wagen vorbei. Sonst war niemand auf der Straße zu sehen. Alles sah ruhig und friedlich aus. Fast zu friedlich, dachte Gardener. Aber dann schalt er sich einen Narren. Sie konnten noch nicht hierein. Er hatte genügend Vorsprung.
    Mit schnellen Schritten ging er auf seinen Wagen zu.
    Er war noch rund dreißig Yards von diesem entfernt, als er hörte, wie hinter ihm ein Fahrzeug in die Straße einbog.
    John C. Gardener wirbelte auf dem Absatz herum.
    Also doch…
    Ihm war, als gefriere das Blut in seinen Adern. Für ein, zwei Sekunden fühlte er sich wie gelähmt.
    Sein schreckensstarrer Blick war auf den grünen Sedan gerichtet, der mit kreischenden Reifen auf ihn zuschoss.
    Gardener kannte den Wagen.
    Noch lagen mehr als hundert Yards zwischen Gardener und dem Fahrzeug.
    Undeutlich konnte der Gehetzte erkennen, dass vier Männer

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