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0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beantworten", ließ er Yotur übersetzen.
    Der Intelligente zögerte.
    „Du verlierst nichts", fuhr der Hungrige in die Bresche „Und die Energievorräte werden aufgefüllt. Das haben wir ziemlich nötig."
    Das gab den Ausschlag.
    „Ich bin einverstanden", erklärte der Wißbegierige. „Nur müßt ihr nach der Hälfte der Zeit zurückkehren, die ihr beim vorigen Mal gebraucht habt. Sonst müßte ich euren zurückgebliebenen Freund dem Hungrigen übergeben, damit er seine Reserven auffüllen kann."
    „Wir glauben, daß wir das schaffen können", antwortete Yotur.
    „Gut. Dann stellt euch auf."
    Kim gab dem Robot einen Wink. Er wich zur Seite, bis er fast im rötlichen Dunst verschwand. Er und Yotur stellten sich Schulter an Schulter und warteten auf den telekinetischen Impuls des Wißbegierigen.
    Es waren Sekunden höchster Spannung. Zum erstenmal hatte sich der Robot mehr als zwei Meter aus der Gruppe entfernt. Waren die Wahrnehmungsorgane des unsichtbaren Wesens empfindlich genug, um zu erkennen, daß es sich nicht um denselben Mann handelte, der kurz zuvor fünf Stunden lang mit ihm alleine gewesen war?
    Es sah nicht so aus.
    „Ich befördere euch jetzt", sagte der Wißbegierige.
    Kims Muskeln spannten sich unwillkürlich. Wie ein rasch geworfener Sack fiel die Finsternis über ihn herab. Er wurde in die Höhe gerissen und durcheinandergewirbelt, aber sein Verstand funktionierte ungehindert und versuchte selbst in den Sekunden, da er sich im telekinetischen Griff des Unsichtbaren befand, die merkwürdige Erscheinung zu deuten, die er im letzten Augenblick vor dem Verschwinden wahrgenommen hatte.
    Es konnte sich um optische Täuschung handeln, aber Kim war fest davon überzeugt, noch in der letzten Zehntelsekunde gesehen zu haben, wie das milchige Licht im Innern der Halle sich veränderte.
    Es hatte vom Rötlichen ins Violette übergewechselt.
     
    *
     
    Der felsige Boden sprang ihm förmlich unter die Fuße. Er taumelte und fand an Yoturs Schulter Halt.
    Sie standen am gleichen Fleck, an dem der Wißbegierige mehr als fünf Stunden zuvor auch Hess und Kim abgesetzt hatte.
    „Haben Sie das gesehen?" hauchte Kim.
    „Sie meinen den Farbwechsel, Sir?" erkundigte sich Yotur.
    „Ja. Das Licht ging ins Violette über, nicht wahr?"
    „Jawohl, Sir. Es scheint zu bedeuten..."
    Er brauchte nicht auszureden. Kim wußte plötzlich, was es bedeutete. Wenige Minuten zuvor hatte er selbst noch darüber nachgedacht. Der Außenposten hatte in das Spiel eingegriffen. Wahrscheinlich hatte er die Unterhaltung zwischen dem Hungrigen, dem Intelligenten und Yotur mitangehört und war zu dem Schluß gekommen, daß so, wie die Dinge lagen, nicht viel für ihn herausspringen würde. Was er brauchte, war Aufregung. Statt dessen ließ der Wißbegierige seine Opfer in aller Ruhe gehen.
    Er packte Yotur am Arm.
    „Laufen Sie" zischte er ihm zu. „Laufen Sie, so schnell Sie können dorthin. Hier wird in ein paar Sekunden die Hölle los sein."
    Yotur war nicht der Mann, der nach Erklärungen fragte. Er fing an zu rennen. Kim folgte ihm dichtauf.
    Mit Riesenschritten setzten sie über die glitzernde Kristallebene. Im Laufen fingerte Kim an der Einstellung seines Helmsenders. Er mußte den Shift herbeirufen.
    Plötzlich spürte er, wie er leichter wurde. Die Schwerkraft schien nachzulassen. Er schlenkerte die Arme, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, aber es war schon zu spät. Mit einer Wucht, die in keinem Verhältnis zu der geringen Gravitation stand, prallte er auf den Boden überschlug sich ein paarmal und kam wieder auf die Beine.
    Voller Hast sah er sich um, um sich zu orientieren. Aber da war nichts mehr zu sehen. Es war finster um ihn herum. Die Sterne waren verschwunden, das Glitzern der Kristalle erlosch. Nur leise und undeutlich spurte er den Druck des Bodens unter seinen Sohlen.
    Angst griff nach ihm. Er schrie auf, als er spürte, wie eine fremde, gewaltige Kraft an ihm zu zerren begann. Stolpernd und schreiend versuchte er weiterzulaufen. Mit der Energie der Verzweiflung stemmten sich die Muskeln gegen die reißende Kraft die ihn mit sich in die Tiefe zu ziehen suchte Die Schwerkraft war jetzt gänzlich geschwunden. Er wußte nicht mehr, was oben und unten war.
    Er versuchte, sich mit beiden Beinen gleichzeitig abzustoßen und einen weiten Sprung zu tun, aber eine Sekunde später schon prallte er mit der Schulter gegen etwas Hartes, das er für den Felsenboden hielt.
    Er konnte nicht entkommen. Der Außenposten

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