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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde die Tür des Hörsaals aufgestoßen.
    Von der anderen Seite tauchte schnell wie ein Düsenjäger ein großer schwarzer Schatten vor der breiten Fensterfront auf, jagte heran und durchstieß klirrend und krachend die riesige Scheibe. Glasbruchstücke flogen nach allen Seiten, fast bis zur Tür.
    »Achtung!« keuchte Gryf.
    Fenrir jaulte schrill. Teri stieß Nicole zu Boden und warf sich neben sie. Bill Fleming stand da wie gelähmt.
    Ein gewaltiger, weit überlebensgroßer Rabe stürmte herein, schlug wild mit den Flügeln, und der eintretende Polizist schrie einmal auf und dann nicht mehr.
    Die Augen des Raben glühten kurz auf. Krachend flog die Tür wieder zu !
    Gryf wirbelte herum.
    »Wotan!« schrie er.
    Der über zwei Meter große Rabe landete auf dem Podium und stieß ein meckerndes, teuflisches Lachen aus. »Asmodis!« krächzte er dann.
    Teri richtete sich auf. Aus ihren Händen flammten flühende, silberne Kugeln auf und rasten auf den Raben zu. Doch sie explodierten wirkungslos, noch ehe sie ihn erreichten.
    Gleichzeitig verwandelte sich der Rabe. Er wurde zu einem Mann mittleren Alters in graublauem Anzug. Was über den seriösen Geschäftsmann hinwegtäuschte und verriet, wer dieser Mann wirklich war, waren die Hörner auf seiner Stirn, der in einer dreieckigen Spitze auslaufende dünne Schweif und der Pferdefuß.
    Genauso stellte man sich den Teufel vor.
    Der Teufel lachte wieder meckernd. »Aber nicht doch, Teri. Wir wollen uns doch zivilisiert benehmen, nicht wahr? Ich habe euch ein Angebot zu machen.«
    Teri und Nicole erhoben sich. Fenrir stand sprungbereit da und knurrte drohend.
    Aufpassen, teilte er mit. Er… Er will nicht kämpfen, aber… Leichtes Erstaunen schwang darin mit. Fenrir konnte Asmodis nicht genau einschätzen. Er verbirgt seine Gedanken hinter Nebelschleiern und läßt nur durchdringen, was wir erfahren sollen!
    Gryfs Hand spielte auffällig mit dem Silberstab.
    »Was willst du, Asmodis?« fragte er. »Rache nehmen dafür, daß wir deinen Abgesandten heimgeschickt haben? Oder wolltest du dich nur darüber beschweren? Bitte… Nach Formblatt siebzehn! Die Vordrucke gibt’s unten bei der Verwaltung. Und jetzt scher dich fort!«
    Asmodis ging in die Hocke und setzte sich dann auf das Podium. Er sah jetzt gar nicht so gefährlich aus, wie er es eigentlich war. Und doch hüteten die anderen sich, ihn zu unterschätzen. Asmodis war immer für eine böse Überraschung gut. Nicht umsonst war er der Herr der Schwarzen Familie. Reiner Menschenfreundlichkeit hatte er diese Stellung bestimmt nicht zu verdanken.
    Nicole ballte die Fäuste. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um Zamorra, der tot war, und um den Fürsten der Finsternis, der ausgerechnet jetzt hier erschien. Was plante er? Gehörte das alles zu einem riesigen und undurchschaubaren Spiel der Hölle?
    Sie hatten sich schon öfters gegenübergestanden - im Kampf und als Gegner. Nicole war trotz ihres inneren Aufruhrs wachsam.
    Asmodis lachte leise. »Ihr seid unfair, Freunde«, sagte er.
    »Daß wir Freunde sind, höre ich heute zum ersten Mal«, verkündete Gryf. »Ich schätze, du befindest dich in einer haarigen Lage. Vergiß nicht, daß wir in der Überzahl sind. Solltest du also etwas ausprobieren wollen… Zu fünft werden wir auch mit einem Superdämon fertig.«
    Asmodis lachte wieder.
    »Glaubt ihr im Emst, ich wäre allein gekommen, wenn ich euch vernichten wollte? Dies ist auch keine Falle. Ich will euch nur helfen. Vor allem dir, Nicole.«
    Es überlief sie eiskalt, als sie in Asmodis’ Augen sah. Sie glühten wie Kohle. Wie das Höllenfeuer…
    »Helfen?« Nicole hob die Brauen. »Du lügst, Asmodis. Und selbst wenn… Ausgerechnet auf deine Hilfe kann ich dankend verzichten! Vergiß nicht, daß wir auf entgegengesetzten Seiten stehen.«
    Asmodis schüttelte den Kopf.
    »Warum gibst du dann nicht den Befehl, mich anzugreifen und auszuschalten? Ich denke, es fällt euch, zumindest Gryfs Worten nach, nicht sonderlich schwer! Oder bin ich vielleicht doch stärker als ihr alle zusammen?«
    Nicole preßte die Lippen zusammen.
    »Ich will dir helfen, Nicole Duval«, wiederholte Asmodis.
    Warum? fragte sie sich. Warum beharrte Asmodis darauf? Was führte er im Schilde? So wie in diesem Moment hatte sie ihn noch niemals erlebt und die anderen wohl auch nicht.
    »Nein«, sagte sie. »Hilf dir doch selbst, Dämon!«
    Jetzt lachte er wieder. »Willst du denn Zamorra nie Wiedersehen?« wollte er wissen.
    Da trat sie vor,

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