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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Sie schirmte sich ab…
    Zamorra hatte einst diese Para-Sperre in ihrem Bewußtsein verankert. Selbst der stärkste Gedankenleser konnte diesen Schirm nicht durchdringen, wenn Nicole es nicht ausdrücklich zuließ. Und oft genug schon hatte diese Abschirmung sich schon bewährt und nicht nur Nicole das Leben gerettet.
    »Du wirst mein Blut verwandeln«, sagte sie.
    Asmodis nickte. »Wenn ich deine Seele nehme, wird dein Blut schwarz«, sagte er.
    Nicole hob den Kopf.
    »Tu’s nicht«, keuchte Teri, die diese Geste richtig deutete. »Nein!«
    »Doch«, sagte Nicole hart und schüttelte Teris Hand ab.
    Sie sah den Dämon an.
    »Ich gehe auf deinen Vorschlag ein«, sagte sie. »Nun öffne das Tor für uns!«
    »Du bist wahnsinnig!« schrie Gryf. Fenrir sprang an ihr hoch. Nein! schrillten seine Gedanken. Das ist es nicht wert! Gib dich nicht auf! Gib dich nicht in die Hand des Bösen! Vielleicht ist Zamorra doch tot!
    »Er lebt«, beharrte Asmodis. »Ich weiß es!«
    Nicole schluckte.
    »Ich liebe Zamorra«, sagte sie. »Und ich will ihn zurückhaben, um jeden Preis!«
    »Aber nicht um den Preis deiner Seele«, warf jetzt Bill Fleming ein. »Nicole, bist du blind geworden? Hat der Schock deinen Verstand verwirrt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ohne Zamorra«, sagte sie, »kann ich nicht leben. Ohne ihn bin ich nichts. Ich weiß es, und ihr wißt es. Ist es nicht gleich, ob ich sterbe oder dem Teufel meine Seele verkaufe, um weiterleben zu können - mit Zamorra?«
    »Ihr werdet auf verschiedenen Seiten stehen und euch bekämpfen. Du wirst eine Dämonin sein«, warnte Bill.
    »Und auch wir werden dich bekämpfen müssen. Willst du alle deine Freunde verlieren? Ist es dir wirklich so viel wert?« schrie Gryf.
    »Das ist es«, sagte sie leise. »Zamorra wird ebensowenig gegen mich kämpfen wie ihr. Ich weiß es. Und ich weiß auch genau, was ich tue. Das ist mein letztes Wort in dieser Angelegenheit. Asmodis, öffne das Tor!«
    Gryf hob die linke Braue. Er wurde unsicher, und diese Unsicherheit färbte auf die Freunde ab, ließ sie schweigen. So wie Nicole jetzt sprach, war sie wieder die alte - die energische, entschlossene Nicole von früher, die wirklich wußte, was sie tat.
    Es ist unmöglich, dachte Gryf. Sie muß irgend einen Trumpf in der Hinterhand haben! Sie ginge doch nicht sehenden Auges den Pakt mit dem Teufel ein, wenn sie nicht genau wüßte, daß sie ihn irgendwie…
    Er zuckte zusammen, als er sah, wie Asmodis den Kopf zu ihm drehte und ihn mit gefurchter Stirn ansah.
    Er liest meine Gedanken! durchfuhr es den Druiden, und so schnell wie ihm der Gedanke kam, blockte er ab und ließ den suchenden Geist des Dämons abprallen. Asmodis kam nicht mehr durch. Hoffentlich hatte er nicht schon zu viel entdeckt…
    »Nun gut«, sagte Asmodis. »Deine Seele gegen Zamorras Rückkehr, Nicole Duval. Aber ich warne dich. Versuche keinen Trick. Ich lasse mich nicht betrügen. Du kannst mir nicht mehr entweichen.«
    »Ich weiß«, sagte sie und schaffte es sogar, dabei zu lächeln. »Unser Pakt gilt, Asmodis!«
    ***
    Professor Zamorra folgte den drei blauhäutigen Mädchen. Schweigend schritten sie voraus und gaben den Weg an. Hatte er zuerst vermutet, sich mit seinem halbdurchscheinenden Raum in einem großen Saal zu befinden, sah er sich jetzt getäuscht. Ein langer Korridor führte an verschiedenen Türen zu anderen Räumen vorbei, und selbst dieser Gang war dreieckig geformt.
    Auf seine Fragen bekam er keine Antwort und durfte weiter rätseln. Wieso sprachen diese drei Schlangenhäutigen perfekt Französisch? Und warum nannten sie ihn den Auserwählten mit dem Medaillon der Macht?
    Zwei Begriffe, die er kannte! Diese Kultur, in der er sich befand, kannte er aber nicht!
    Auserwählter war er damals von den silberhäutigen Chibb genannt worden, jener Rasse superschlanker Wesen aus einer anderen Dimension, die wie er für die Macht des Guten kämpfte. Und sie hatten auch sein Amulett »Medaillon der Macht« genannt.
    Warum, wußte er bis heute nicht.
    Ihm fiel auf, daß die Schritte keine Geräusche verursachten. Kein Knallen der Stiefelsohlen, aber auch kein Knirschen von Leder. Nichts!
    Nach dreihundert Metern hielten seine drei Pfadfinderinnen an. Zamorra schloß zu ihnen auf. Eine hob die Hand, drehte sie leicht, daß die Handfläche nach oben zeigte, und im gleichen Moment fühlte Zamorra sich ebenso angehoben wie die drei Blauen. Über ihnen öffnete sich ein Teil der Korridordecke. Von unsichtbaren

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