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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trug, und daß der gefährliche Glasstaub nicht nur in sein Gesicht, sondern auch in die Augen dringen konnte.
    Suko brachte sein Gesicht soweit wie möglich von der Tür weg. Er schützte mit einem Arm sein Gesicht und hielt die Säge nur mit einer Hand.
    Die scharfe Seite jaulte über das dicke Glas. Was Sukos Karatefäuste nicht geschafft hatten, das packte die Säge. Sie bestand aus bestem Material, konnte Metalle zerschneiden und schaffte auch das dickwandige Glas der Tür.
    Einen breiten Streifen fräste Suko in das Material. Noch war er nicht durch, aber die Hälfte hatte er bereits geschafft. Und er gab nicht auf.
    Ihm blieben nur Sekunden, dann mußte das Glas…
    Seine Gedanken stockten, denn er war sich auch der Gefahr bewußt, die sich in seinem Rücken zusammenbraute. Als hätte er es gespürt, so drehte er sich halb um und sah die Hand mit dem Stuhlbein.
    Gleichzeitig hakte sich die Säge fest.
    Das kostete ihn eine Zeitverzögerung, und Suko kam nicht mehr so rasch weg.
    Den ersten Hieb mußte der Chinese nehmen. Zwar traf er ihn nicht am Schädel, aber der Schulterknochen wurde hart in Mitleidenschaft gezogen. Einem nächsten Schlag konnte er nicht einmal die Wucht nehmen. Plötzlich sah Suko Sterne und spürte, wie seine Knie allmählich weich wurden und er dem Boden entgegensackte.
    »Noch einmal!« Das war Margie, die da geschrien hatte.
    Der Chinese vernahm noch das Pfeifen, als der Knüppel die Luft durchschnitt. Im nächsten Augenblick bekam er den Volltreffer an den Hinterkopf.
    Nur nicht die Säge! war sein letzter Gedanke, bevor die Ohnmacht ihn umschloß…
    ***
    Für mich ging es jetzt um alles. Ich hatte viel zuviel Zeit vertrödelt und ärgerte mich, den falschen Weg eingeschlagen zu haben, denn ich hätte in der Mühle bleiben sollen. Es war nicht mehr zu ändern, und ich hatte mich auch mit den Tatsachen abgefunden.
    Die Dunkelheit war inzwischen über das Land gefallen. Die breiten Lichtlanzen der Bentley-Scheinwerfer rissen lange, helle Streifen in die Finsternis und leuchteten die Fahrbahn vor mir gut aus.
    Durch Orte kam ich nicht mehr. Es gab auch kaum Lichter. Selbst der Himmel hatte sich bewölkt. Ich sah keinen Stern. Der Mond war ebenfalls verschwunden.
    Stella Bensons ungewisses Schicksal war mir an die Nerven gegangen.
    Ich fühlte mich irgendwie für diese Frau verantwortlich. Falls ihr etwas passiert war, gab ich mir einen Teil der Schuld.
    Es waren selbstquälerische Vorwürfe, die ich mir da machte, aber ich konnte einfach nicht über meinen eigenen Schatten springen.
    Hoffentlich war noch etwas zu retten. So hart ich mich auch auf das Fahren konzentrierte, so sehr beschäftigten sich meine Gedanken mit dem vorliegenden Fall. Viel hatte ich bisher nicht davon mitbekommen, aber was ich präsentiert bekam, das reichte völlig aus. Suko würde sicherlich mehr wissen, wenn ich ihn vorfand.
    Und damit war ich bei dem Problem Nummer zwei. Suko war allein in der Mühle zurückgeblieben. Das heißt allein unter Feinden. Ich konnte nur hoffen, daß er das Restaurant von außen beobachtete und die seltsamen Gäste nicht provozierte.
    Der Bentley wurde von mir gescheucht. Niemand kam mir entgegen. Ich konnte aufdrehen. Geisterhaft huschten Büsche und Gestrüpp im Dunstkreis meiner Scheinwerfer vorbei. Im Dunkeln sah alles anders aus. Ich fuhr mehr nach Gefühl und hoffte, daß ich die Abzweigung nicht verpaßte.
    Gern tat ich es nicht, aber ich mußte die Geschwindigkeit senken, sonst raste ich nachher noch vorbei.
    Irgendwann hat jeder einmal Glück. So ging es mir in diesen Augenblicken, denn kaum rollte ich langsamer, sah ich auch schon den Wegweiser am Fahrbahnrand stehen.
    Rechtsrum.
    Da war ein Wimmern und Heulen auf der Straße, als ich meinen Bentley in die Kurve zerrte. Die Pneus protestierten. Die waren die Behandlung nicht gewohnt. Darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen und preschte schon bald darauf über den schmalen Zufahrtsweg, der mich direkt zur Mühle brachte.
    Weit und auch breit war der Lichtteppich, den meine Scheinwerfer abgaben. Er reichte fast bis an das Gebäude heran, das ich schemenhaft im Restlicht der hellen Augen auftauchen sah.
    Ich schaltete das Licht aus.
    Im Finstern rollte ich weiter, bis ich selbst in der Dunkelheit die Umrisse der Mühle erkennen konnte.
    Die Laternen am Eingang brannten. Auch die schräg in den Boden gestellten Lampen, und ihre Strahlen stachen spitzwinklig in die Höhe, um die gewaltigen Flügel der alten Mühle

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