0238 - Belphégors Rückkehr
Man konnte das Gefühl bekommen, als würden zahlreiche Schlieren sich innerhalb des Quaders bewegen.
Der Würfel war brandgefährlich, wenn er in die falschen Hände geriet. Ihn konnte man manipulieren, das heißt, er richtete sich danach, was sein Besitzer wollte. In dämonischer Hand war er zu allem fähig. Dr. Tod hatte es vorexerziert und damals den gefährlichen Todesnebel geschaffen, der den Menschen die Haut vom Körper löste und gegen den es bisher noch kein Mittel gab, sosehr Myxin, der Magier, und Kara, die Schöne aus dem Totenreich, auch danach suchten und forschten.
Der Würfel hatte aber auch noch andere Eigenschaften. Durch ihn war es möglich, sich in andere Dimensionen zu transportieren oder Zeitreisen zu unternehmen. Er war ein Katalysator und Beschleuniger. Keiner wußte genau, woher er stammte. Aus Atlantis sagten die einen, von einem feinen Planeten die anderen, die Wahrheit jedoch hatte noch niemand herausgefunden.
Auch Belphégor hatte von ihm gehört. Er war zwar verschollen gewesen, doch man hatte ihn über die Dinge, die sich im Dämonenreich entwickelten, nie im unklaren gelassen, deshalb wußte er, was es mit dem Würfel auf sich hatte, und er konnte auch seine eigenen Kräfte genau einschätzen. Weil ihm dies gelang, hütete er sich, den Würfel auf irgendeine Art und Weise zu attackieren.
Lady X behielt das gefährliche Lächeln bei. »Willst du es noch immer versuchen?«
»Nein, aber ich warne dich trotzdem, du störst meine Kreise.«
»Vielleicht ist es umgekehrt.«
»Was willst du von mir?«
»Dich nur unter Kontrolle halten, Belphégor. Niemand soll so mächtig sein, als daß er mir gefährlich werden könnte. Das ist es. Du hättest in deiner Welt bleiben und dich nicht in die Angelegenheiten hier einmischen sollen.«
»Mich haben Mächtigere geschickt, als du es bist«, lautete die Antwort. »Diese Welt gehört nicht nur dir. Die Großen Alten bereiten ihre Rückkehr vor, und sie schicken Izzi, damit er ihnen den Weg bereitet. Ich stehe auf Izzis Seite, und noch in dieser Nacht wird er erscheinen. An diesem Ort, an diesem Platz.«
»Wie willst du das schaffen?« Die Vampirin zeigte sich zum erstenmal beeindruckt.
»Ganz einfach. Ich habe meine Diener zusammengeholt. Sie versammeln sich hier unter meiner Leitung, und gemeinsam werden wir den Höllenwurm beschwören.«
»Und danach?«
»Wird Paris die erste Stadt auf der Welt sein, die die Macht des Höllenwurms zu spüren bekommt. Ich hoffe, du stellst dich auf unsere Seite, auf die Seite der Großen Alten. Was der Satan immer wieder versucht und nicht geschafft hat, das werden sie durchführen. Die Großen Alten übernehmen die Regie, .und Izzi wird auch das magische Pendel bekommen, damit er die Geister der Erde rufen kann.«
»Das magische Pendel?«
»Ja, die Großen Alten werden es Izzi geben. Es gehört nun ihm. Damit kann er die Geister der Erde rufen, mächtige Wesen, eine Armee des Schreckens.« Lady X horchte auf.
Das magische Pendel – die Geister der Erde – eine Armee des Schreckens. Man konnte diese Pläne sehen, wie man wollte. Auf jeden Fall hatten sie gewaltige Dimensionen angenommen. Regelrecht erschreckende, wie auch Lady X alias Pamela Scott feststellte.
Allerdings gab sie es nicht zu, sondern sagte lässig: »Dann werde ich zuschauen!«
»Das kannst du. Aber eins laß dir gesagt sein. Komm uns nicht in die Quere, du würdest es bitter bereuen!«
»Das möchte ich noch dahingestellt sein lassen«, knirschte die Blutsaugerin und begann in diesen Augenblicken, den Würfel gedanklich zu aktivieren.
Ihr war plötzlich eine Idee gekommen. Eine wahnsinnige, aber herrliche Idee.
Bevor Belphégor sich versah, hatte sich Lady X schon aufgelöst. Ihr Körper wurde durchscheinend und verschwand.
Wie ein begossener Pudel blieb der Hexer mit der Flammenpeitsche zurück. Er fragte sich, was diese Blutsaugerin vorhatte, denn er traute ihr keinesfalls über den Weg und beschloß, auf der Hut zu sein.
Erst einmal drehte er sich um. Belphégor schaute in die Tiefe, und seine kalten Augen begannen noch heller zu leuchten.
Was er dort unten sah, war phänomenal…
***
Paris am Abend, erquickend und labend! So dachten vielleicht Touristen, denen der Verkehr nichts ausmachte. Wir allerdings nicht, denn wir steckten fest, und dies trotz der Polizeisirene.
Am Place Charles de Gaulle ging es noch. Dann mußten wir in Richtung Süden auf die Champs-Elysees, dort konnten wir in der Kolonne mitfahren. Später
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