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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allein.
    John Sinclair!
    Wie ein Fanal tauchte der Name in ihrem Gehirn auf. Es war ein Gedanke, und er schien selbst in Flammen zu stehen. Er mußte Bescheid wissen, und Tanith beschloß, ihn so rasch wie möglich anzurufen. Ja, anders konnte es nicht laufen.
    Aber der Geisterjäger war weit weg. Er befand sich in London, Hunderte von Meilen entfernt, während sich hier in Paris die Schrecken immer mehr verdichteten.
    Tanith wollte das Ende des Films nicht mehr abwarten. Es waren sowieso nur noch einige Minuten. Deshalb machte sie kehrt und verließ mit hastigen Schritten das Kino.
    Die Frau an der Kasse schaute sie überrascht an. Sie sah, daß Tanith völlig durcheinander war. Ihr Gesicht glänzte schweißnaß, sie zitterte am ganzen Körper, die Zähne schlugen aufeinander.
    »Was ist mit Ihnen? Ist Ihnen der Film so an die Nerven gegangen?« wurde sie gefragt.
    »Nein, nein. Aber ich muß telefonieren.«
    »Nebenan befinden sich Zellen.«
    »Danke.« Tanith lief durch das jetzt leer und gespenstisch wirkende Foyer. Ihre Schritte hallten laut an den Wänden wider. Die Echos begleiteten sie, bis sie die Tür erreicht hatte und sie aufstieß.
    Herrlich kühl war es draußen. Erst als der Nachtwind gegen ihren Körper wehte, merkte sie das Frösteln und bekam auch eine Gänsehaut. Es war doch kälter geworden. Die Zellen entdeckte sie schnell. Zwei waren es, und sie standen nebeneinander.
    Beide waren besetzt.
    Junge Leute standen in ihnen. Sie telefonierten. Tanith wußte aus Erfahrung, daß es länger dauern würde, aber die Zeit, sich eine andere Zelle zu suchen, hatte sie auch nicht. Deshalb wollte sie warten, bis eine frei wurde.
    Inzwischen war auch der Film beendet. Das Kino lag in ihrem Rücken.
    Tanith hörte die Stimmen der Besucher und drehte sich ruckartig um. Sie hatte Schlimmes erwartet, ein Durcheinander, ein Chaos. Sie täuschte sich.
    Die Besucher verließen das Kino, ohne daß sie sich anders oder außergewöhnlich benahmen. Vielleicht waren sie sogar ruhiger, als man nach einem Film wie diesem erwarten konnte.
    Tanith verstand die Welt nicht mehr.
    Aber sie schaute nicht nur zu den Leuten hin, die aus dem Kino kamen, ihr Blick glitt auch in die Höhe, wo sie vor Beginn der Vorstellung die Schatten am Himmel gesehen hatte.
    Sie waren noch immer da. Unbeweglich schwebten sie dicht unter der blauen Decke des Himmels und beobachteten. Nichts deutete daraufhin, daß sie angreifen wollten. Es war nur das reine Lauern…
    Dann wurde die Tür der ersten Zelle aufgestoßen. Der junge Mann verließ sie, noch einen leicht abwesenden Blick in den Augen. Rasch betrat Tanith das Telefonhäuschen, bevor ihr ein anderer zuvorkommen konnte.
    Obwohl die Menschen nichts unternommen hatten, glaubte sie nicht, daß alles so harmlos weitergehen würde. Es kam ihr vor wie die berühmte Ruhe vor dem großen Sturm…
    ***
    Mit zwei Dingen hatte ich mich am folgenden Tag herumschlagen müssen. Erstens mit meinem Arm, der von der verdammten Säge verletzt worden war, und zweitens mit der Spurensuche nach meinem Feind Belphégor, dem Dämon mit der Flammenpeitsche.
    Da die Wunde genäht war und auch hielt, bereitete mir der Arm fast gar keine Schwierigkeiten mehr. Anders war es mit Belphégor. Er blieb verschwunden.
    Zwar hatten wir keine offizielle Großfahndung nach ihm ausrufen können, aber die Londoner Polizisten waren angewiesen worden, auf außergewöhnliche Anzeichen zu achten, besonders solche, die mit dem Erscheinen eines Feuers zusammenhingen.
    Es kam keine Meldung. Der Tag ging vorbei, ohne daß sich etwas tat. Ich hätte laut Anordnung der Ärzte eigentlich im Bett bleiben müssen, das wiederum konnte ich auf keinen Fall. Auch wenn ich keinen Dämon verfolgte, im Bett bleiben wollte ich nicht. Ich mußte etwas tun, deshalb setzte ich mich ins Büro und arbeitete Akten auf. Ich las Rundschreiben durch, analysierte Meldungen und versuchte, Spuren zu finden, die auf Belphégor hinwiesen.
    Nichts.
    Eine andere Gruppe von Kollegen hatte sich mit dem Besitzer der Mühle beschäftigt. Dort war Belphégor zum erstenmal aufgetaucht, als der Mann mit der Säge.
    Shury war tot, man forschte nun in seiner Vergangenheit nach, welche Verbindungen er gehabt hatte, aber da war nichts, was man fand. Man stieß immer wieder ins Leere oder schlug vor eine Gummiwand.
    Sie fanden keine Spur! Wenigstens keine dämonische. Was das Personal anging, so wurden die Kollegen schon fündig, denn sämtliche Bedienstete hielten sich ohne

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