Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die er für die Hölle manipulierte. Er hatte es sehr leicht gehabt, weil man ihm Narrenfreiheit gab, doch wir waren ihm auf die Schliche gekommen. Ich hatte deshalb als Strafgefangener ins Zuchthaus gemußt, Suko hatte zusammen mit Tanith den Fall von einer anderen Seite aufgerollt, und die Zusammenarbeit hatte ausgezeichnet ge­klappt. [4]
    Arsenius war hart gewesen, ohne Zweifel, aber Belphégor war härter, daran gab es nichts zu zu rütteln.
    Und das wußte auch Tanith, obwohl sie ihn in voller Aktion noch nicht erlebt hatte.
    »Haben Sie schon einen Plan, John?« fragte sie uns und schaute auch Suko dabei an.
    Ich hatte mir zwar meine Gedanken gemacht, doch etwas Konkretes war dabei nicht herausgekommen. Das sagte ich Tanith auch.
    »Dann könnten wir zu mir fahren. Vielleicht schaffe ich mit Hilfe meiner Kugel eine Verbindung zu ihm.«
    »Den Vorschlag wollte ich Ihnen gerade unterbreiten«, gab ich zurück.
    Wir standen inzwischen neben dem Taxi und stiegen ein.
    Tanith gab das Ziel an.
    Madame Tanith, wie sie sich nannte, wohnte dort, wo Paris am urigsten ist. In Montmartre, dem weltbekannten Künstlerviertel der Stadt. In dem Wirrwarr um Sacré Cœur herum, in einem Irrgarten aus Straßen und Gassen, da hatte sie genau die Atmosphäre, die sie benötigte. Hier fühlte sie sich wohl, denn die Menschen hier waren anders als normale Geschäftsleute oder Angestellte und Arbeiter, die ihrem Job nachgingen.
    Für die Künstler in der kleinen Kolonie kam es darauf an, zu leben, Eindrücke zu empfangen, sich inspirieren zu lassen, um sie dann literarisch oder malerisch zu verwerten.
    Als der Fahrer das Ziel hörte, war er nicht begeistert. Die Straßen in Montmartre sind nicht nur eng, sondern auch durch parkende Wagen verstopft.
    Überhaupt erstickte Paris im Verkehr. Mir kam es so vor, als wäre er noch schlimmer geworden.
    Suko saß auf dem Beifahrersitz, während ich mich mit Tanith in den Fond begeben hatte. Sie sah nicht wie eine Wahrsagerin aus, eher wie eine elegante Frau, die genau wußte, was sie wollte. Ihr schickes Kostüm saß wie angegossen. Es bestand aus zahlreichen verschiedenfarbigen Lederflecken, die jemand aneinander genäht hatte. Die grüne Farbe der Fingernägel wiederholte sich auch auf dem Kostüm, das war eben ein Markenzeichen bei der Hellseherin.
    »Ich habe vergessen, Ihnen noch etwas zu sagen, John«, begann sie das Gespräch.
    »Und was?«
    Sie schaute mich an. Ihr apartes Gesicht zeigte einen ernsten Ausdruck. In dem rechten Ohrring fing sich ein Lichtreflex, der mich für einen Moment blendete. »Es geht um Vampire.«
    »Wie?«
    »Genauer gesagt, um Riesenfledermäuse, die ich vor der Kinovorstellung entdeckt habe.«
    »Und wo?«
    »Am Himmel. Sie schwebten über den Dächern der Stadt. Dabei schienen sie alles zu beobachten.«
    Riesenvampire! Damit hatte mir Tanith ein Stichwort gegeben. Ich kannte diese blutsaugenden Bestien. Zum erstenmal hatte ich sie auf der Schwäbischen Alb erlebt, dann waren sie uns auf Dr. Tods Insel begegnet und zuletzt in Venedig, wo die Vampire gegen ihre uralten Feinde, die Strigen, kämpften.
    Schwarz waren sie nicht, sondern dunkelrot, das aber hatte Tanith in der Dunkelheit nicht feststellen können. Und diese Fledermäuse gehorchten einem Herrn.
    Vampiro-del-mar!
    Belphégor und Vampiro-del-mar. Welch eine Verbindung gab es zwischen den beiden? Ich wußte keine, und es war mir auch nicht möglich, so schnell eine herauszufinden.
    Meinen Informationen nach hatte sich Belphégor mit Izzi verbündet und nicht mit der Mordliga, denn Izzi und die Mordliga paßten irgendwie nicht zusammen.
    Was hatten die roten Vampire hier in oder über Paris zu suchen, vorausgesetzt, es handelte sich bei diesen Bestien tatsächlich um die mir bekannten Monster.
    Tanith hatte zwar leise gesprochen, trotzdem war sie von Suko verstanden worden.
    Der Chinese wandte sich um und schaute uns fragend an. »Habe ich richtig gehört? Mischen die roten Vampire des Vampiro-del-mar wieder mit?«
    »Ja.«
    Der Inspektor verdrehte die Augen. »Himmel, als wenn wir mit Belphégor nicht schon genug am Hals hätten«, stöhnte er auf und wischte sich über die Augen. »Jetzt kommt auch noch die Mordliga ins Spiel.«
    »Leider.«
    »Haben sie denn eingegriffen?« wollte Suko wissen. Er richtete die Frage an Tanith.
    »Nein, nur abgewartet.«
    »Dann steht uns dies noch bevor«, prophezeite mein Freund mit düsterer Stimme.
    Ich schwieg. Auch die restliche Fahrt über war ich ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher