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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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unfreundlich. »Er sah noch so jung aus…«
    »Er sah nicht nur so aus«, sagte ich. »Er war es auch. Aber würden Sie mir verraten, was Sie tun, wenn sie ohne eine Deckung vor einem Mann stehen, der schon ein paarmal auf Sie geschossen hat und der gerade die Kanone wieder hebt, um den letzten Schuss anzubringen? Würden Sie sich vielleicht wehrlos abknallen lassen?«
    Der Alte blickte zurück zu Looses Leichnam. Nach einer Weile sagte er: »Nein, natürlich nicht. Entschuldigen Sie.«
    »Schon gut«, brummte ich. »Ist drinnen alles in Ordnung?«
    Ich zeigte auf die lange Fensterfront des Cafés. Der Alte nickte.
    »Oh ja! Ich denke schon. Ein paar Frauen sind vor Aufregung fast ohnmächtig geworden, aber jetzt sind sie alle wieder bei Verstand. Sie haben neuen Kaffee bestellt und werden jetzt wohl eine Stunde lang über dieses Ereignis schwatzen. Sie wissen ja, wie Frauen sind.«
    Wir nickten schweigend und gingen zurück. Die Männer schlossen sich uns an. Als wir schon an der Tür waren, sagte einer von den beiden jüngeren: »Ach so, fast hätte ich es vergessen, Ihnen zu sagen, dass ich die Polizei angerufen habe. Das nächste Revier schickt ein paar Beamte. Ich dachte mir, Sie könnten eine Verstärkung gebrauchen.«
    »Danke«, erwiderte ich. »Wir werden sie zumindest jetzt gebrauchen, um hier das Dach absperren zu können.«
    »Aber warum eigentlich? Es kann doch nichts mehr passieren?«
    »Das nicht«, sagte Phil. »Aber ganz so einfach wird es uns nicht gemacht. Wir haben einen Mann erschossen. Die Mordkommission wird hier feststellen müssen, ob wir wirklich dazu gezwungen waren. Ein G-man kann nicht einfach jemand erschießen und hinterher behaupten, dass es Notwehr war. So ein Vorfall wird immer genau untersucht.«
    Die drei Männer staunten uns an.
    »Tatsächlich?«, fragte der ältere. »Das überrascht mich. Ich dachte bisher immer, die G-men könnten so ziemlich machen, was sie wollten.«
    »Großer Irrtum«, erwiderte ich. »Phil, bleib bitte hier an der Tür stehen und pass auf, dass keiner rauskommt oder durch ein Fenster heraus aufs Dach klettert. Ich rufe die Mordkommission an.«
    »Okay, Jerry.«
    Ich ließ die drei Männer vor mir in das Café zurückkehren. Als ich durch die beiden Schwingtüren trat, von denen eine nur noch ihren blitzenden Metallrahmen, aber keine Scheibe mehr hatte, knirschten die Glassplitter unter meinen Füßen. Eine Menge Köpfe wandten sich mir zu. Frauen sahen mich aus großen Augen an und Kinder betrachteten mich offenen Mundes, als ob ich ein Fabeltier sei.
    Ich ging ah die Theke, wo sich sämtliche Serviererinnen eingefunden hatten und aufgeregt durcheinandersprachen.
    »Ich muss telefonieren«, sagte ich. »Außerdem wäre es vielleicht angebracht, die Splitter an der Tür wegzufegen. Bevor jemand ausrutscht und sich an den scharfen Splittern verletzt.«
    Zwei Mädchen sagten gleichzeitig, das Telefon wäre in der Zelle, die dort drüben rechts neben der Wand zur Küche liege. Und das mit den Splittern wollten sie in Ordnung bringen.
    »Geben Sie mir rasch einen doppelten Whisky«, bat ich. Denn ich hatte wieder den bitteren Geschmack im Mund.
    Das bestellte Getränk kam bemerkenswert schnell. Ich kippte den Whisky pur hinunter und ging hinüber zu der Telefonzelle. Nachdem ich meinen Nickel eingeworfen hatte, wählte ich Plaza 9-3324, die Nummer der Mordkommission Manhattan Ost. Nach einer kurzen Erklärung wurde ich mit dem Lieutenant Morgan verbunden, der an diesem Tag die Leitung der Kommission hatte.
    »Tag, Morgan«, sagte ich. »Hier spricht Cotton vom FBI. Wir haben Ted Loose auf dem Dach des Hailey Buildings gestellt. Er fing eine Schießerei mit uns an. Leider traf ihn eine Kugel von mir tödlich. Können Sie kommen?«
    »Natürlich«, brummte Morgans sonorer Bass durch die Leitung. »Ich bringe einen Fotografen mit. Der Arzt ist im Augenblick in einer anderen Sache beschäftigt, aber seine Untersuchung kann er ja im Schauhaus auch noch machen. Es steht doch fest, dass Loose tot ist, ja?«
    »Ohne jeden Zweifel«, erwiderte ich.
    »Okay. Wir sind in ein paar Minuten da. Bleiben Sie in der Nähe.«
    »Selbstverständlich, Lieutenant«, versprach ich und legte den Hörer auf.
    Ich ging zurück zu Phil, und wir verließen das Hailey Building.
    Als wir unten in der Halle ankamen, sagte Phil: »Sieh dir den an! Hast du je so eine fantastische Erscheinung gesehen?«
    Ich blickte in die von ihm angezeigte Richtung. Ein alter Mann stand neben einer Säule

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