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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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war?
    Nur noch die Unterschrift des ›Kunden‹ und dann nichts wie weg. Jeder der Genannten konnte ihn vernichten.
    Aber nicht nur die Kräfte des Guten waren eine Gefahr für ihn. Einen gab es, vor dem zitterte die Hölle. Niemand der Fürsten der falschen Hierarchie sah gegen ihn eine Chance zu Gegenwehr. Er war älter als Satans Reich und viel stärker.
    Nur soviel war im Reiche der Dämonen von den Oberen bekanntgegeben worden. Wurde einer aus dem Gefolge des Kaiser Luzifer durch die Gewalt irgendeines Geister- oder Dämonenjägers vernichtet, dann kam er an einen Ort, wo Schwärze und Vergessen herrscht. Es war dort so ähnlich, wie sich ein logisch denkender Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts den Tod vorstellt. Der Dämon war einfach nicht mehr da.
    Wer aber von den Kräften dessen, der einst den Krakenthron von Atlantis beherrscht hatte, vernichtet wurde, der wurde zum Opfer für seine scheußlichen Götzen. Idole, die in einem Zwischenreich jenseits von Zeit und Raum in Wesen- und Gestaltlosigkeit vor sich hindämmerten und begierig auf den Tag warteten, daß ihnen die Menschen wieder Opfer schlachteten. Denn ein Götze lebt nur so lange, wie er von denkenden Wesen verehrt und angebetet wird. Das Unsterbliche der Unterlegenen, das der Hexenmeister von Atlantis seinen Idolen opfert, aber stärkt ihre Kräfte.
    Und es gibt ihnen die Kraft, dereinst mit ihren scheußlichen Gewalten in die Geschicke dieser Welt einzugreifen.
    In der Hölle war die Parole ausgegeben worden, hier sprichwörtlich in ihrem Sinne den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Lag einer der gefürchteten Geisterjäger mit der Gewalt des Amun-Re in tödlichem Ringen, wurden die Diener des Teufels angewiesen, den Kämpfer des Guten nicht zu behindern, sondern ihm ungerufen ihre Hilfe zu gewähren. Asmodis wollte sogar so weit gehen, dem fürchterlichen Zamorra ein Schutz- und Trutzbündnis gegen die Macht des Krakenthrones anzubieten. Aber der Parapsychologe hatte abgelehnt.
    Während diese Dinge dem Dämon durch das, was der Mensch als Kopf zu bezeichnen pflegt, gingen, bemerkte er, daß die Kraft des Guten noch weit entfernt war. Satan sei Dank, es würde reichen, um sich in Sicherheit zu bringen.
    »Was soll das Zaudern? Schreiben Sie!« drängte das Smith-Wesen den Waffenhändler. Mechanisch begann sich die Feder dem Papier zu nähern. In diesem Moment wurde zum zweiten Mal die Tür aufgerissen, ohne daß durch Anklopfen eine Vorwarnung erfolgt worden wäre.
    Graziana taumelte mehr als daß sie ging. Ihr sonst braunes Gesicht war aschgrau. In den aufgerissenen Augen flackerte die Angst. Ruckartig sahen sich Morana und sein Besucher nach ihr um. Die höllische Schreibfeder klirrte zu Boden, bevor Morena seine Seele dem Teufel verschrieben hatte.
    »Ein Señor Amun-Re verlangt den Patron zu sprechen!« sagte die Sekretärin tonlos. »… ein Señor Amun-Re… Graziana ist die Sklavin des Amun-Re… !«
    Aus weit aufgerissenen Augen erkannte der Dämon im Türrahmen die hohe Gestalt, die einst mit despotischer Grausamkeit über das alte Atlantis herrschte. Die Gewalt von Amun-Res Augen wollte ihn förmlich durchbohren. Unsichtbare Klauenhände schienen nach ihm zu greifen und gierig an ihm zu reißen, um ihn zu packen und den scheußlichen Idolen zwischen Zeit und Ewigkeit zum grausigen Mahle vorzusetzen.
    »Flucht!« raste es in ihm. »Flucht! Bloß weg hier. Die Seele… sie ist zum Teufel… nein… mehr als beim Teufel… fort von hier… überleben… !«
    Der Fußboden begann zu brodeln, zu kochen, als die Gestalt des Dämons sich im Bruchteil eines Atemzuges auflöste. Morena sah bald auf die Gestalt in Violett; bald auf den sich verflüchtigenden Vertreter der Hölle. Und er beobachtete die schwankende Gestalt seiner Sekretärin.
    Wer war der Fremde, daß selbst der Teufel die Flucht ergriff? Welche Macht hatte er?
    Gonzales Morena kam zu Bewußtsien, daß er für Mächte, die seinem kleinen Menschenverstand unbegreiflich waren, eine interessante Figur darstellte. Und er beschloß, nun geschickt und auf seinen Vorteil bedacht, zu verhandeln. Vor allem kam es nun darauf an, daß man sich der Seite anschloß, die mit einiger Wahrscheinlichkeit den Sieg davontrug.
    Die Hölle hatte sich als schwach erwiesen.
    ***
    »Hier - hier müssen wir hinein!«
    Die ausgestreckte Hand Professor Zamorras wies auf den Eingang eines Hochhauses, das mindestens dreißig Stockwerke hatte. Der Parapsychologe hätte es nicht beschreiben können -, aber

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