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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Kräfte des Bösen beendeten. Gwaiyur war mehr ein denkendes Wesen als eine Waffe. Ein Schwert, daß sich seinen Besitzer selbst aussuchte. In den alten Tagen vor dem Untergang von Atlantis hatte Moniema, die letzte gesalbte Hexenprinzessin von Boroque, das Schwert Gwaiyur beherrscht.
    Solcherlei Gedanken spukten im Kopf Amun-Res, als er seinen furchtbarsten Feind nur wenige Schritte von sich entfernt wußte.
    »Sieh an, die Herren waren sich schon einig!« hörte der Herrscher des Krakenthrones den Professor sagen. »Ein Vertrag mit dem Teufel, den man da so mir nichts, dir nichts auf dem Schreibtisch liegen hat. Interessant…«
    »Kritzeleien, nichts weiter…«, versuchte Morena abzuschwächen.
    »Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen«, bemerkte Zamorra rauh und überflog das Papier. »Sieh an, Cherie«, rief er Nicole an seine Seite, »ein Sanierungsprogramm für die Firma im Stile des Asmodis. Hier - da ist auch sein Höllensiegel. Und hier das von Lucifuge Rofocale. Mann Gottes - ist Ihnen ihr Seelenheil so wenig wert. Seien Sie versichert, daß die Höllenfürsten schlimmer sind als ein Kredithai. Diese Gläubiger lassen Sie nicht aus ihren Klauen entschlüpfen. Es gibt keinen Platz im Universum, wo Sie sich vor ihnen verstecken könnten. Sind Sie des Wahnsinns, einen Pakt mit dem Satan abzuschließen? Für Geld. Nur für Geld. Ist denn das alles, was für Sie zählt?«
    »Wollen Sie mir Moral predigen, Professor?« fauchte Gonzales Morena. »Schließlich ist es doch meine Sache, was mit mir nach meinem Tode geschieht. Das hat Sie nicht zu interessieren. Was soll das überhaupt. Sie kommen hier hereingeschneit und spielen den wilden Mann. War das alles, was Sie wollten? Dann entschuldigen Sie mich jetzt bitte. Ich habe zu arbeiten!«
    Professor Zamorra und seine Assistentin standen wie vom Donner gerührt über so viel Frechheit.
    »Ja, also…«, wollte der Parapsychologe stammeln.
    »Danke der fürsorglichen Nächstenliebe. Ich brauche Sie nicht. Hasta la vista. Ich hoffe, daß wir uns nie wieder sehen.«
    Kalt und unhöflich klangen Morenas Worte. Seine Rechte wies zur Tür.
    »Da hinten hat der Zimmermann das Loch gelassen! Senorita Graziana, die Herrschaften möchten gehen. Geleiten Sie sie bitte hinaus!«
    Mit sanfter Gewalt schob die hübsche Negerin den Meister des Übersinnlichen und seine Assistentin zur Tür. Professor Zamorra war verbittert. So direkt war seine angebotene Hilfe noch nie abgelehnt worden. -Dieser Mann war einem Götzen verfallen. Der Götze Mammon war es, dem Gonzales Morena diente.
    Klappend schloß sich hinter ihnen die Tür.
    Schweigend gingen sie über den Flur. Endlich brach Nicole Duval das Schweigen.
    »Hast du mal in die Augen der Sekretärin gesehen?« fragte sie unvermittelt.
    »Der einzigen Frau, der ich in die Augen sehe, das bist du«, sagte der Meister des Übersinnlichen.
    »Das hättest du aber tun sollen«, begann nun Nicole lebhaft. »Denn in ihnen spiegelt sich entsetzliche Angst. Eine namenlose Furcht. Das Mädchen muß irgendetwas erlebt haben. Sie ist mit irgend etwas konfrontiert worden, was das Innere ihrer Seele verwundet hat. Dieses Mädchen weiß mehr, viel mehr. Wir sollten uns eingehend mit ihr beschäftigen!«
    »Wie?« fragte Zamorra knapp. Sie hatten das untere Stockwerk erreicht und schlenderten auf den Eingang zu. Nicole schien den Schmerz des Sturzes jetzt weitgehend überwunden zu haben.
    »Ganz einfach! Mit Hypnose. Da drin bist du doch ganz große Klasse, Chef. Wir warten hier in dem Café gegenüber dem Eingang. Irgendwann muß diese braune Schönheit das Haus ja mal verlassen?« Professor Zamorra nickte zustimmend.
    ***
    »Warum bringen Sie ihn nicht selber um, wenn vor Ihnen selbst der Teufel die Flucht ergreift?« fragte Gonzales Morena verständnislos. »Er ist doch nur ein Mensch. Ein Mann wie jeder andere. Gewiß, er wird sich wehren wie ein Jaguar. Aber ihre magischen Künste…«
    »Habe ich Ihnen nicht ausdrücklich gesagt, daß dieser einzige Mensch von mir nicht auf dem Wege der Zauberei getötet werden kann?« wurde Amun-Re ungeduldig. »Ah, Morena, was verstehen Sie von den Gesetzen und Zwängen, die uns Magiern die Schwarze Kunst auferlegt. Zwar hätte ich die Macht, diese Stadt in einem See kochender Lava versinken zu lassen, aber dieser eine Mensch… dieser Zamorra«, stieß Amun-Re den Namen seines Erzfeindes haßerfüllt aus, »dieser Mensch würde auf diesem See wandeln. Mächte schützen ihn… schützen ihn noch…

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