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0239 - Das Erbe des Zauberers

0239 - Das Erbe des Zauberers

Titel: 0239 - Das Erbe des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Weg stoppen. Wie Professor Zamorra ließ auch er niemanden im Stich.
    In gleichmäßigem Trab lief er mit federnden Schritten über einen Trampelpfad im Dschungel. Nur hin und wieder schlug er mit der Machete behindernde Schlingpflanzen zur Seite.
    Der Strahl des Mondes ließ etwas vor ihm aufblinken. Es war eher eine unterbewußte Reaktion, die Michael den Lauf abbremsen ließ.
    Was mochte das sein?! Im undurchdringlichen Schungel blinkte nichts.
    Wachsam wie ein Wolf beobachtete Michael Ullich die Gegend. Es konnte eine Falle sein. Langsam, jede Faser seines Körpers gespannt, ging er in die Hocke. Die Machete hielt er in schlagbereiter Position.
    Mit der Linken ergriff er den silbern blinkenden Gegenstand. Und ein bekanntes Kribbeln sagte ihm schon vorher, was es war. Damals, in Ägypten, hatte er diesen Gegenstand schon einmal berührt. [2]
    Dann sah er die feinen Gravuren auf der Oberfläche. Es gab absolut keinen Zweifel. Das Pentagramm im Zentrum, der darum laufenden Zodiak und die hieroglyphenartige Schrift aus der finstersten Vergangenheit - nur einer besaß so einen Talisman.
    In seiner Hand hielt Michael Ullich das verlorene Amulett des Professor Zamorra…
    ***
    Grell peitschte ein Schuß durch die Nacht. Professor Zamorra sah, wie die nach unten sausende Machete aus der zuschlagenden Hand geschleudert wurde. Schrilles Schmerzensgeheul gellte auf. Vom Arm des Schwarzen tropfte es rot.
    Noch zweimal krachten Schüsse. Der Parapsychologe spürte, daß die Griffe, die ihn hielten, nachließen. Mit aller Macht warf er sich herum.
    Die beiden Neger taumelten wie Betrunkene. Mochte der Geier wissen, wie es Stanton gelungen war, solche Meisterschüsse anzubringen. Denn die beiden Neger waren an der Schulter verwundet, aber nicht gefährlich verletzt. Wie Professor Zamorra war auch der Südamerikaner immer darauf bedacht, Menschenleben zu schonen.
    Der Parapsychologe wußte, daß er keine Sekunde mehr zögern durfte. Der Altar des Tonnels wurde von einer heulenden Horde farbiger Gestalten umlagert, aus deren Augen der Wahnsinn sprühte. Mit einem mächtigen Sprung hechtete sich Professor Zamorra an die niederhängende Liane. Der Schwung reichte aus. Über die Köpfe der Voodoo-Gläubigen hinweg schwebte der Franzose in Richtung auf den Wald. Die rasende Menschenmenge unter ihm glich einem Rudel Wildhunde.
    Gleich… gleich war das schützende Dickicht erreicht, in dem sich Professor Zamorra verbergen konnte. Und mit etwas Glück mußte es ihm gelingen, allen Verfolgern zu entschlüpfen.
    In diesem Augenblick sirrte etwas durch die Luft.
    Amun-Re hatte die Hand hochgerissen und den Dolch geschleudert. Mit seiner Zauberkraft wies er der wirbelnden Klinge den Weg. Und er verstärkte die Wucht, als die Schneide die Liane kurz oberhalb von Zamorras Fingern traf.
    Der Parapsychologe hörte nur das Zischen des Messers und sah, wie die Klinge durch das dichte Lianenbündel fuhr und darin Kreise beschrieb.
    »Zauberkraft!« stöhnte er. »Das ist Zauberei… !«
    Im selben Moment hatte der von Amun-Re telekinetisch geführte Dolch die letzte Schlingpflanze durchtrennt. Professor Zamorra stieß einen unbewußten Schrei aus, als er zu Boden stürzte.
    Wie ein Fallschirmspringer rollte er sich ab. Im Unterbewußtsein registrierte er, daß er bei dem Sturz keinen Schaden genommen hatte. Blitzartig warf er sich herum und versuchte, auf die Füße zu kommen.
    Aber da waren sie bereits über ihm…
    ***
    »…den fressen meine Dämonen, der ihn tötet!« schrillte Ollam-ongas Stimme. »Wir brauchen ihn lebendig. Er ist reich. Er wird viel Lösegeld einbringen. Und wir brauchen viel Geld, wenn wir unser Ziel erreichen wollen! Bringt ihn mir lebendig, bei meinem Zorn!«
    »Tötet ihn!« kam Amun-Re’s Gedankenbefehl an den rasenden Mob. »Tötet Professor Zamorra!«
    Aber dieser Befehl auf Para-Basis kam nicht an. Amun-Re merkte, daß seine unheiligen Kräfte nicht in das Innere der Schwarzen eindringen konnte. Irgend etwas war davorgelagert wie eine unsichtbare Mauer.
    Der Herrscher des Krakenthrones fixierte den Ju-Ju-Mann. Richtig, die starre Miene des alten Negers - und die Hand, die sich wie eine Schlange um den Ju-Ju-Stab drehte. Keine Zweifel - Ollam-onga hatte die Macht des Amun-Re geblockt. Der rasende Mob gehorchte nur ihm.
    Der Stab! - Es konnte nur an dem Stab liegen! - Denn kein menschliches Gehirn konnte widerstehen, wenn Amun-Re’s Wille darauf prallte.
    Der Neger hatte seinen Ju-Ju-Stab eingesetzt! Welche Macht

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