024 - Die Rebellen von Moran Dur
Star Gate benutzen, genauso wie an den Daten bei der Transmission durch das Äthermorph …«
»Wir verstehen immer noch nicht …«
»Ihr werdet zwei sein, weil wir es so wollen. Es ist notwendig, und so ist die Transmitter-Katastrophe die wichtigste Chance seit unserer Existenz in dieser Form, um wieder aktiver in das Geschehen im Normalraum einzugreifen. Eine von euch beiden wird das Original sein, die andere wird beseelt von einem Teil von uns, doch dieser Teil wird sich nach der Materialisierung nicht mehr an sein wahres Wesen erinnern. Keine von euch beiden wird daran zweifeln, das Original zu sein!«
Und ich materialisiere – allein. Das heißt, mein anderes Ich ist nicht mehr bei mir. Und was bin … ich? Wirklich das Original, wie ich es erhoffe?
Als hätte das jetzt noch die geringste Bedeutung. Alles ist wieder vergessen, wie nach einem Traum, über den man vergeblich grübelt, ohne sich erinnern zu können. Bis man sogar vergessen hat, geträumt zu haben.
Nur eines zählt: Wo bin ich überhaupt? Und … was erwartet mich hier?
*
Der Notruf hatte A-Priorität und unterbrach somit jedes andere Gespräch. Das machte Sharala-San schon wütend, bevor er überhaupt erkannte, wer den Notruf abstrahlte. Er hatte nämlich gerade eine anregende Unterhaltung mit Nelora geführt, einer der seiner Meinung nach hübschesten Craahls, die sein Volk jemals hervorgebracht hatte.
Mit dem charakteristischen Piepston, der den übergeordneten Notruf ankündigte, brach die Verbindung zusammen. Anstelle des hübschen Konterfeis der silberhaarigen Programmiererin erschien das Gesicht Barol-Koros’, eines der Kontrolleure einer Mine, auf seinem Bildschirm.
»Was gibt es?«, fragte Sharala-San wütend.
»Gefangenenaufstand in Sektion H 23«, teilte Barol-Koros ruhig mit. »Die Lage ist unter Kontrolle, aber wir benötigen Verstärkung.«
Ausgerechnet H 23, eine der Sektionen, in denen humanoide Gefangene untergebracht waren, größtenteils Craahls wie Sharala-San. Es hatte sich als sinnvoll erwiesen, überwiegend Wesen der gleichen Gattung zusammen unterzubringen und von Aufsehern ihres eigenen Volkes bewachen zu lassen. Es war unmöglich, in jeder Sektion Fremdrassenpsychologen einzusetzen, und so war dies die günstigste Lösung. Als Kontrolleur jeder Sektion fungierte allerdings ein Craahl.
»Ich werde einen Trupp hinbeordern. Wie ist es zu dem Aufstand gekommen?«
»Einer der Gefangenen widersetzte sich einem Aufseher. Als er auf den Mann losging, schlossen andere sich an. Die Aufständischen haben einige Waffen erbeutet und sich in einer Unterkunft verschanzt. Wir haben sie abgeriegelt, können sie aber nicht überwältigen.«
»Warum pumpen Sie kein Betäubungsgas in den Raum?«
»Die Aufständischen haben die Klimaanlage zerstört.«
»Gut, ich schicke Verstärkung. Es braucht keinerlei Rücksicht genommen zu werden. Statuieren Sie ein Exempel, indem Sie den Gefangenen, der den Aufstand ausgelöst hat, hinrichten. Ich erwarte Ihre Meldung, sobald die Aktion erfolgreich abgeschlossen ist.«
Noch bevor der Kontrolleur den Befehl bestätigen konnte, unterbrach Sharala-San die Verbindung.
Diese ständigen Aufstände der Gefangenen gingen ihm gehörig auf die Nerven. Ständig gab es irgendwo Unruhen, die sich trotz immer schärferer Sicherheitsvorkehrungen niemals ausschließen ließen. Im Normalfall wurden sie rasch gebrochen, und es lag noch vor seiner Amtszeit, dass es die letzte planetenumfassende Rebellion gegeben hatte.
Nun, lange würde er wohl ohnehin nicht mehr auf Moran-Dur bleiben müssen. Man hatte ihn aufgrund seines Versagens bei einem militärischen Angriff auf einen Rebellenstützpunkt hierher versetzt. Auch wenn es offiziell nicht so genannt wurde, war es eine Strafversetzung gewesen. Niemand riss sich um das Kommando über einen Strafplaneten des Bundes von Dhuul-Kyphora, wie Moran-Dur einer war. Mehr als fünfzigtausend kriminelle Elemente leisteten hier ihren Arbeitsdienst für den Bund.
Mörder, Diebe, Politische … der Abschaum des Imperiums schuftete hier in den Minen, um Lanor-Quarze zu fördern.
Sharala-San seufzte.
Kaum ein Tag verging, ohne dass es nicht in irgendeinem Winkel des Planeten zu Unruhen kam, und von ihm wurde erwartet, dass er damit fertig wurde. Aber ihm war zu Ohren gekommen, dass man ihm bald wieder sein altes Kommando über einen Raumschiffverband übertragen werde. Er sehnte sich zurück nach den Weiten des Alls. Auf einem Planeten – und noch dazu auf
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