024 - Horrorhölle Tansania
artig.«
»Wie denkst du über die schwarze Macht?«
»Ich stehe auf ihrer Seite.«
Esslin nahm diese Antwort mit einem zufriedenen Nicken zur Kenntnis. Er wandte sich an Rufus. »Es haut großartig hin. Wie lange wird die Wirkung vorhalten?«
»Solange er lebt«, sagte der Dämon.
»Mann, das ist ein Ding.«
Zanaza wies auf die Tabletten. »Noch eine. Ich will noch eine.«
Frank Esslin blickte Rufus fragend an. »Der Keim scheint ihm geschmeckt zu haben. Entwickelt sich bei der Einnahme einer solchen Pille eine gewisse Sucht?«
»Ich nehme an, er möchte das Hochgefühl in seinem Inneren verstärken.«
»Was passiert, wenn ich ihm einen zweiten Keim gebe?«
»Tu’s, dann werden wir es sehen«, sagte Rufus. »Dazu haben wir ihn ja hier.«
»Na schön«, sagte Frank Esslin. »Hier hast du noch eine Tablette.«
Er drückte sie dem Neger in die Hand. Diesmal warf sie sich der Schwarze selbst in den Mund. In seinen Augen glänzte eine seltsame Gier. Es hatte den Anschein, als wollte er am liebsten alle Pillen, die auf dem Tisch lagen, verschlingen.
Frank Esslin wartete gespannt auf die Wirkung.
Sie setzte gleich ein. Und sie war verheerend!
***
Etwas schien Zanazas Genick zu brechen. Sein Schädel schoß hoch, und aus dem Hals griffen mörderische Klauen. Kopf und Rumpf verband ein faseriges Seil, das sich jetzt zusammenknotete.
An vielen Stellen zerriß Zanazas Kleidung. Beulen bildeten sich auf seinem Körper. Sie brachen auf, und Horrorwesen kamen zum Vorschein, die mit gierigen Mäulern, die mit scharfen Zähnen gespickt waren, um sich schnappten.
Frank Esslin wich zurück. Zanaza machte mit seinen Beinen, die immer klumpiger und unförmiger wurden, ein paar unsichere Schritte. Dann kippte er zur Seite. Stacheln durchdrangen von innen seinen Brustkorb und rasten zum Fenster. Sie zertrümmerten das Glas, hakten sich an der Fensterbank fest, sahen aus wie die gespannten Gummibänder einer Steinschleuder, und die Kraft, die sich in dieser Spannung befand, riß das Ungeheuer, zu dem Zanaza geworden war, auf das Fenster zu und durch dieses hinaus in die Schwärze der Nacht.
Klatschend landete der unförmige Körper auf dem Boden, und er entfernte sich vom Haus mit verblüffender Schnelligkeit. Eine schleimige Spur blieb zurück. Sie löste sich aber bereits Augenblicke später auf.
»Er haut ab!« schrie Frank Esslin aufgeregt. »Wir müssen ihn…«
Rufus winkte gleichmütig ab. »Gar nichts müssen wir.«
Esslin blickte ihn nervös an. »Wäre es nicht besser, ihn zu zerstö- ren?«
Rufus lachte. »Wozu? Er wird in unserm Sinn wüten. Ich sehe keinen Grund, ihn daran zu hindern.«
»Kann er nicht unsere Pläne gefährden?«
»Ich wüßte nicht wie«, sagte Rufus. »Niemand wird ihn mit dir oder Jill Cranston in Verbindung bringen. Wir haben ein Höllenwesen losgelassen. Nun sollen die Menschen sehen, wie sie damit fertig werden. Und während man Jagd auf Zanaza macht, treffen wir in aller Ruhe, und völlig unbemerkt, unsere Vorbereitung für das große Ereignis.«
***
Ich fuhr meinen weißen Peugeot 504 TI in die Garage meines Hauses. Meine Freundin Vicky Bonney saß neben mir. Wir kamen vom Flugplatz zurück, wo wir uns von unserem Wiener Freund Vladek Rodensky verabschiedet hatten.
Der sympathische Brillenfabrikant und Weltenbummler – gebürtiger Pole mit österreichischer Staatsbürgerschaft – war nach England gekommen, weil einer seiner Geschäftsfreunde einen schweren Herzanfall erlitten hatte.
Man lieferte den Mann in die St-Mary’s-Klinik außerhalb Londons ein, und dort besuchte ihn Vladek. Da er auch mich wiedersehen wollte, rief er bei mir an.
Vicky teilte mir mit, ich solle ihn von der Klinik abholen. Das wollte ich auch tun, aber dann gerieten wir in den wilden Strudel grauenvoller Ereignisse, die uns zwangen, gegen gefährliche Blutsauger zu kämpfen. [2]
Seit dem Ende der hungrigen Vampire waren vier Tage vergangen, und diese Zeit hatte Vladek Rodensky in meinem Haus als gern gesehener Gast verbracht. Er besuchte seinen Geschäftsfreund, der sich von der Herzattacke gut erholt hatte, jeden Tag.
Den Rest der Zeit verbrachten wir zusammen, und wir hatten keine Minute Langeweile. Vier Tage. Mir war Vladek Rodenskys Besuch zu kurz gewesen, deshalb sagte ich ihm zum Abschied, er möge bald wiederkommen.
»Werde ich gern tun«, sagte er. »Sobald mir meine Geschäfte dazu Zeit lassen.«
Ich winkte ab. »In ein paar Jahren wird es nur noch drei Dinge auf der Welt geben:
Weitere Kostenlose Bücher