Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
Vom Netzwerk:
auch mal ein Vergnügen haben?«
    »Sie sprechen mir aus der Seele, Cotton«, brummte Conners mit einem leichten Grinsen. »Außerdem bin ich der Meinung, dass jemand wie Sie sich einen Whisky verdient hat.«
    »Wieso?«
    »Na, es dürfte nicht allzu viele Leute geben, die sich freiwillig vergiften lassen.«
    Ich hatte, Gläser geholt und die Flasche arus der Hausbar, die sich in meinem Apartment befand. Als Conners seine überraschende Bemerkung machte, war ich gerade dabei, einzuschenken. Ich hielt verdutzt inne.
    »Vergiften? Wie kommen Sie darauf? War etwas mit der Zahnfüllung nicht in Ordnung?«
    »Das kann man wohl sagen«, nickte Conners. »Wir wissen noch nicht, was für ein Gift es ist, aber ein Gift ist es, das steht fest. Und zwar ein sehr langsam wirkendes, das sich obendrein im Blut nicht nachweisen lässt. Jedenfalls nicht mit allen gebräuchlichen Methoden, die wir bisher angewandt haben. Immerhin haben wir den Versuch an einer Ratte gemacht.«
    »Was für einen Versuch?«
    »Wir haben der Ratte einen Zahn so plombiert, dass die Füllung bis an den Nerv reichte. An sich hätte sie Schmerzen haben müssen, denn wenn Sie einen Zahnnerv nur leise mit irgendwas berühren, macht er sich auf eine verdammt unangenehme Weise bemerkbar. Das war bei der Ratte jedoch nicht der Fall. Dadurch ist also zunächst einmal bewiesen, dass dieses Gift den Zahnnerv lahmlegt. Jeder Zahn mit dieser Füllung, die Sie im Mund hatten, Cotton, wird nie wieder wehtun. Es besteht also niemals ein Anlass, diese Plombe wieder zu entfernen.«
    »Na schön, wenn das alles ist, ist es wenig.«
    »O nein!«, rief Conners und nippte an dem Whisky, den ich ihm gereicht hatte. »Das Beste kommt ja noch. Die Ratte war nach achteinhalb Stunden tot. Es sah aus wie eine Herzschwäche. Von dem Gift war nicht mehr viel vorhanden. Es hatte sich also aufgelöst und war durch die Blutbahn in den Körper gedrungen. Dennoch konnten wir es im Blut nicht nachweisen. Wir haben unsere Giftspezialisten schon ausführlich von der Sache unterrichtet.«
    Ich fuhr mir unwillkürlich mit der Zungenspitze über den Zahn.
    »Ich wäre also im Laufe der kommenden Nacht gestorben«, fragte ich, »wenn ich die Füllung nicht wieder entfernt hätte?«
    »Nein, so schnell nicht. Wir haben ausgerechnet, dass es bei einem Menschen schon ein paar Wochen dauern dürfte, bis es so weit ist.«
    Ich kippte meinen Whisky in einem Zug.
    »Danke, Conners«, sagte ich. »Danke! Das war der Beweis, den wir brauchten! Jetzt endlich wissen wir, dass Chetnut und Gordon keines natürlichen Todes gestorben sind!«
    »Wollen Sie diesen Zahnarzt jetzt verhaften lassen?«, fragte Conners.
    Ich überlegte einen Augenblick. Dann schüttelte ich den Kopf.
    »Nein, das wollen wir lieber nicht' tun. Wir wissen noch nicht, wer hinter der ganzen Sache steckt. Es muss aber Hintermänner geben. Calosier ist meiner Meinung nach nur ein Werkzeug. Was für ein Interesse sollte er schon daran haben, Leute zu töten, die er bei seiner Behandlung zum ersten Mal zu Gesicht bekommt? No, no, er handelt nur im Auftrag. Aber in wessen Auftrag? Das ist die Frage, die wir jetzt klären müssen. Und bis dahin dürfen wir nichts unternehmen, was die Leute warnen könnte. Wir werden Calosier nur beobachten lassen, heimlich und unauffällig natürlich. Vielleicht finden wir dadurch heraus, mit wem er in Verbindung steht. Diese Hintermänner müssen irgendeinen großen Coup planen. Hier geht es nicht um ein paar lausige zehntausend oder so, Conners. Hier geht es um Millionenwerte, vielleicht um Hunderte von Millionen!«
    »Gerade deshalb lässt Ihnen Mr. High sagen, Sie sollen sehr vorsichtig sein, Cotton! Wer zwei Leute umlegen lässt, schreckt auch nicht davor zurück, einen Dritten sterben zu lassen. Und wer zwei Morde so raffiniert ausklügeln kann, wie die an Chetnut und Gordon, der ist zweifellos ein sehr schlauer Gegner.«
    Conners wusste gar nicht, wie recht er hatte. Das stellte sich schon ein paar Minuten später heraus, als Conners gegangen war. Über Telefon wurden mir ein paar Herren »vom Klub« gemeldet, wie sich der Portier mit hörbarer Hochachtung ausdrückte.
    ***
    Als Charly Bloose das kleine Lokal in der 44th Street betrat, stellte er zufrieden fest, dass die anderen bereits alle versammelt waren. Er setzte sich zu ihnen, bestellte sich ein Bier und wartete, bis der Kellner es gebracht hatte.
    Charly Bloose war insgesamt viermal vorbestraft und davon allein zweimal wegen Beteiligung am

Weitere Kostenlose Bücher