Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
Vom Netzwerk:
sechs. Wir müssen uns überlegen, wie wir uns hinzusetzen haben, damit meine Ausgangsposition möglichst günstig ist gegen den Burschen mit der Pistole.«
    Sie beratschlagten etwa zehn Minuten lang. Dann hatten sie ihre Position festgelegt. Jeder nahm seinen zugewiesenen Platz ein. Ab und zu blickten sie nervös auf ihre Uhren.
    Langsam verging die Zeit. Etwa fünf Minuten vor sechs kam Towell wieder herein.
    »Okay?«, fragte er.
    Phil nickte.
    »Okay.«
    Towell setzte sich schweigend auf den Platz an der Wandbank, den Phil ihm zuwies. Die letzten paar Minuten zerrten an ihren Nerven. Als sie drüben die näherkommenden Schritte hörten, begann Phil ein Gespräch.
    »Glauben Sie mir, McPorton«, sagte er. »Ich bin noch nie geflogen. Ich weiß eigentlich selbst nicht recht, warum. Es fehlte einfach die Zeit dazu.«
    »Sie sind ein Witzbold!«, erwiderte McPorton, der Phils Absicht sofort erriet. »Als Sie nach New York kamen, hatten Sie doch Zeit! Mit dem Schiff dauert es doch viel länger als mit einem Flugzeug!«
    »Tja, das ist wahr«, gab Phil zu, der im Augenblick wirklich nicht wusste, was er sagen wollte, um ein glaubwürdiges Argument zu haben. »Ich weiß selbst nicht recht, warum ich das Schiff vorzog.«
    Die Tür wurde aufgestoßen. Phil blickte absichtlich nicht hin, aber an den Gesichtern der anderen spürte er, dass etwas nicht wunschgemäß verlief. Langsam drehte er den Kopf der Kabinentür zu.
    Ben Lindser stand auf der Schwelle, flankiert von zwei Männern. Alle drei hielten Pistolen in der Hand.
    »Ihr Gespräch war sehr interessant«, sagte Lindser. »Namentlich die Enthüllung, dass sich Mr. de Lopez als FBI-Agent entpuppte. Kommen Sie her, Decker! Und lassen Sie den kleinen Derringer ruhig stecken. Sie sehen, dass im Augenblick drei Waffen auf Sie gerichtet sind!«
    Phil atmete aus. Tief und enttäuscht. Mochte der Himmel wissen, wieso sie ihr Gespräch hatten belauschen können. Jedenfalls hatten sie es getan. Die letzte Chance war verspielt.
    Er stand auf und ging mit erhobenen Armen zu ihnen hin. Er gab sich keinen Illusionen hin. Da sie ihn als gefährlicheren Mann erkannt hatten, als ursprünglich ihre Meinung war, würden sie dafür sorgen, dass er ihnen keinen Strich mehr durch die Rechnung machen konnte. Und auf welche Weise sie das erreichen konnten, das war leicht zu erraten.
    Man befand sich auf hoher See. Es gibt keinen besseren Platz, um Leichen verschwinden zu lassen.
    ***
    »Merkwürdig«, sagte Commander Stilling und nahm das schwere Glas von den Augen. »Die Leute an Deck tragen keine Seemannskleidung, dafür aber Pistolen. Was halten Sie von der Sache, Moss?«
    Lieutenant Moss hatte sein Glas noch vor den Augen. Er sah hinüber zu der schnittigen Hochseejacht.
    »Sie drehen ab«, sagte er. »Sie wollen uns aus dem Weg gehen.«
    »Ich kann nicht eigenmächtig meinen Kurs ändern, ohne zwingende Gründe zu haben oder andere Befehle von der Admiralität zu kriegen«, brummte Stilling. »Aber diese Geschichte da drüben gefällt mir nicht. Sagen Sie dem Funker, er soll es noch einmal versuchen.«
    »Aye aye, Sir!«, erwiderte Lieutenant Moss und eilte in den Funkraum. Unterdessen beobachtete Commander Stilling weiter die Hochseejacht. Sie drehte tatsächlich ab, wie Moss es gesagt hatte. Sie wollten ganz offenbar einer Begegnung ausweichen. Für zwei Schiffe, die sich auf hoher See begegnen und beide unter dem Sternenbanner fahren, war das zumindest ungewöhnlich.
    Moss kam erst zurück, als die Jacht im Süden schon beinahe hinter der Kimm verschwunden war.
    »Sinnlos«, sagte er. »Sie erwidern unseren Ruf nicht.«
    »Wir melden es auf jeden Fall der Admiralität«', entschied Commander Stilling. »Die mögen sich den Kopf darüber zerbrechen, was sie mit dieser Meldung anfangen sollen. Mir ist es schnuppe.«
    Commander Stilling kommandierte den Truppentransporter Gettisburgh, der eine Lebensmittelspende des amerikanischen Roten Kreuzes von New York nach Belgisch-Kongo gebracht hatte oder besser: nach dem ehemals belgischen Kongo. Jetzt war er auf dem von der Admiralität vorgeschriebenen Kurs in den Nordatlantik, wo die Gettisburgh an Seemanövern größerer Verbände teilnehmen sollte.
    Stilling setzte den Text eines Funkspruchs auf und ließ ihn von Moss zum Funker bringen. Eine Viertelstunde später lief auf dem Kreuzer George 'Washington eine Ordonnanz aus dem Funkraum zum Adjutanten des Admirals, Lieutenant Blackford.
    »Dieser Funkspruch ging soeben von der Gettisburgh

Weitere Kostenlose Bücher