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0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
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brummte ich. »Sie hatten mich auf einem Dachboden in einem leer stehenden Haus versteckt.. Selbst wenn Sie ganz New York hätten absuchen lassen, hätten Sie mich vielleicht in vier oder fünf Wochen gefunden. So lange hätten mich aber, die Ratten nicht in Ruhe gelassen.«
    Ich lag in einem Hospitalbett, hatte vier Tage ruhige Pflege hinter mir und mich um nichts gekümmert, seit mir der Chef hatte ausrichten lassen, es wäre alles in Ordnung. Höchstens hatte ich mich ein wenig darüber gewundert, dass sich Phil nie bei mir sehen ließ. Er hätte mich ja wenigstens mal besuchen können. Aber vielleicht hatte er so viel mit den Verhören der Gangster zu tun, dass er einfach nicht dazu kam.
    Mit ein paar knappen Worten erzählte ich dem Chef meine Story. Mr. High hörte aufmerksam zu.
    »Calosier ist inzwischen ermordet worden«, sagte er, als ich geendet hatte. »Von einem gewissen Joke Forster, der auf der Flucht von den Stadtpolizisten erschossen wurde.«
    »Forster?«, brummte ich. »Ich habe den Namen noch nie gehört.«
    »Ein Gangster der Mittelklasse«, sagte der Chef, »kein besonderes Format, vorbestraft und nach allen Beurteilungen kein Mann, der einen Mord aus eigener Initiative begeht.«
    »Dann hat Lindser ihn engagiert«, sagte ich sofort. »Lindser ließ mich überwachen. Weiß der Teufel, warum er mir die Rolle des Engländers nicht glaubte. Als er sah, dass ich zu Calosier und von da aus direkt zum FBI ging, war ihm der Zusammenhang klar. Er ließ mich kaltstellen und Calosier ermorden.«
    »Ja«, gab der Chef zu. »So wird es wohl gewesen sein.«
    Mir fiel etwas im Klang seiner Stimme auf.
    »Chef«, sagte ich gespannt, »Sie hatten mir sagen lassen, es wäre alles in Ordnung. Lindser ist also mit seinen Spießgesellen verhaftet?«
    »Nein«, sagte Mr. High ernst. »Im Gegenteil, Jerry. Nichts ist in Ordnung. Ich gab strikten Befehl, nichts an Sie durchsickern zu lassen. Sie wären ja doch nicht im Bett geblieben, wenn Sie die Wahrheit früher erfahren hätten.«
    Ich setzte mich auf.
    »Was ist nun wirklich los, Chef?«, fragte ich besorgt.
    »Die Millionäre sind spurlos verschwunden.«
    »Phil auch?«, rief ich erschrocken.
    »Auch Phil«, nickte Mr. High. »Und zwar verschwanden die Millionäre am gleichen Tag, als auch Sie aus dem Hotel verschwanden. Also vor rund einer Woche.«
    »Und bis jetzt hat man keine Spur von ihnen gefunden?«
    »Keine. Wir haben nur ein paar Dinge feststellen können, mit denen sich nichts anfangen lässt. Zunächst hat Lindser am Morgen nach dem Verschwinden der Leute große Beträge gegen Schecks der Millionäre einkassiert. Er muss jetzt über mehrere Millionen verfügen.«
    »Ja, zum Teufel!«, schrie ich wütend, »hat man ihm denn etwa das Geld ausgezahlt?«
    »Die Schecks waren in Ordnung, Jerry!«, sagte Mr. High.
    Ich ließ mich in mein Bett zurückfallen.
    »Du lieber Gott!«, seufzte ich. »Bankleute sind doch sonst die Vorsicht in Person! Und ausgerechnet diesem Lindser zahlen sie Millionen aus! Dann hat er ja alles erreicht, was er erreichen wollte!«
    »Es sieht so aus«, gab der Chef düster zu.
    Ein Schweigen entstand. Nach einiger Zeit schlug ich die Bettdecke zurück, stand auf und sagte: »Entschuldigung, Chef!«
    Mr. High nickte nur, beobachtete mich aber. Als ich die Kleiderschranktür aufmachte, fragte er: »Was haben Sie vor, Jerry?«
    Ich nahm meinen Anzug aus dem Schrank und warf ihn aufs Bett. Er sah reichlich verkommen aus, denn drei Tage und drei Nächte hatte ich damit auf einem Dachboden gelegen. Oder waren es nur zwei Tage und drei Nächte gewesen? Wenn ich an diese Zeit dachte, ging mir alles durcheinander.
    »Phil suchen«, sagte ich. »Was denken Sie, Chef? Glauben Sie, ich liege hier auf der faulen Haut, während Phil sich darauf verlässt, dass wir ihm und den anderen zu Hilfe kommen?«
    »Aber, Jerry!«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Chef. Aber ich bin wieder auf der Höhe. Ich wäre schon vorgestern gegangen, wenn ich gewusst hätte, wie die Sache steht. Aber da Sie mir hatten ausrichten lassen, es wäre alles in Ordnung, dachte ich, es könnte nicht schaden, wenn ich mich noch ein bisschen erholte und mal ein paar Tage hintereinander richtig ausschlafen würde. Das kommt bei uns ja sowieso selten genug vor.«
    »Jerry, ich weiß, dass Sie die besten Aussichten haben, Phil zu finden, weil ihr beide doch aufeinander eingespielt seid. Aber wenn Sie nicht wirklich ganz gesund sind…«
    »Ich bin aber ganz gesund, Chef«,

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