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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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hätte abschrecken können. Aber es nutzte ihn nichts. Die Druckerei für die falschen Zehn-Pfundnoten fanden wir im Keller, dessen Tür sorgfältig hinter einem Regal verborgen war. Die Arbeiter wussten von nichts. Die Noten wurden nur nachts hergestellt.
    Further blieb unnachgiebig und unverschämt. Er behauptete, von der ganzen Sache nichts zu wissen. Irgendein anderer habe seine Kellerräume, die er nie betreten habe, missbraucht. Er gab auch dann noch nicht nach, als ich ihm auf den Kopf zusagte, er sei zusammen mit Merrick in dem Konferenzzimmer der First National gewesen. Er behauptete glatt, das sei eine Lüge, und wir konnten ihn auch nicht fangen, als wir ihn damit blufften, Merrick habe gestanden und seinen Namen genannt.
    Natürlich wurde er trotz seines Leugnens verhaftet und eingesperrt. Aber jetzt, da sein Komplice tot war, und er dabei blieb, nichts von der Druckerei im Keller zu wissen, kamen uns allen Zweifel, ob es gelingen würde, ihn zu überführen. Nun, es gelang uns trotzdem.
    Es waren nur Indizien, die wir Vorbringen konnten, aber sie waren niederschmetternd. Die Handschrift der Korrekturen, in dem Manuskript des angeblichen Dr. Blackwood, glich aufs Haar derjenigen, mit der Further selbst Druckfehler korrigiert hatte. Dabei hatte er behauptet, die Korrekturen stammten von Dr. Blackwood. Das Manuskript war ebenso wie die gesamte übrige Korrespondenz mit dem sagenhaften Doktor auf einer Maschine geschrieben, die Further persönlich benutzte. Aus alledem konnten wir schließen, dass es diesen Dr. Blackwood überhaupt nicht gab. Further hatte das Theater mit dem Buch nur gemacht, um jeden Verdacht von sich abzulenken und sowohl die Bank von England als auch uns und die anderen Behörden zu verhöhnen.
    Es kam noch mehr dazu.
    Zum Beispiel konnte, »Dr. Blackwood« niemals eine telefonische Drohung erhalten haben, da er, wenn er überhaupt existierte, kein Telefon hatte.
    Was den Mord an William Baldwin anging, den »Blackwood« angeblich als Versuchskaninchen ins MONTAGUE Hotel geschickt haben sollte, so hatte Mr. Further sich auch dabei verrechnet. Um vier Uhr hatte er angerufen und gesagt, er habe gerade jetzt einen Anruf von »Dr. Blackwood« bekommen, er möge ihn im MONTAGUE Hotel aufsuchen. Dann erst sollte sich »Blackwood« entschlossen haben, einen anderen an seiner Stelle hinzuschicken, weil er plötzlich wegen der erhaltenen Drohungen Angst bekommen hatte. Das konnte nicht stimmen, denn der falsche »Blackwood« war bereits um ein Uhr, also lange vor dem Telefongespräch, im Hotel angekommen. Der Mord im MONTAGUE Hotel war kurz nach drei Uhr erfolgt, also ebenfalls bevor »Blackwood« angeblich mit Further telefoniert haben sollte.
    Alles dies ergab den zwingenden Schluss, dass »Dr. Blackwood« nichts anderes als eine Fantasiegestalt, eine Erfindung Furthers war. Als er zu seinem Erschrecken erfuhr, dass ich nach diesem »Dr. Blackwood« forschte, schickte er einen armseligen kleinen Gangster ins MONTAGUE und ließ ihn von seinen gemieteten Killern umbringen. Auf diese Weise hoffte er. »Dr. Blackwood« aus der Welt geschafft zu haben.
    Harrington war ihm - wir konnten niemals erfahren wie - auf die Spur gekommen, hatte entweder in Furthers Geschäftslokal oder in der Druckerei das Falschgeld gefunden, und den Fehler gemacht, es mitzunehmen. Er war dabei beobachtet worden. Der Abschiedsbrief war gefälscht und zwar -wie wir wahrscheinlich zu Recht annahmen - von dem einen seiner Mörder, der sich in der gleichen Richtung schon betätigt hatte.
    Coster hatte in seiner Eigenschaft als Lithograph in der Geldfälscherwerkstatt gearbeitet und war infolge seiner Spielleidenschaft trotz seines hohen Verdienstes in schwere Geldverlegenheit gekommen. Darum stahl er für über zweitausend Dollar englische Pfundnoten, die er irgendwo einwechselte, um den Halsabschneider Sleuth zufrieden zu stellen.
    Further ließ ihn erschießen, weil er befürchten musste, Coster werde das Mausen nicht lassen und eines Tages erwischt werden. Dann wäre der ganze Betrieb aufgeflogen.
    Der Anschlag auf Mrs. Coster erfolgte nur darum, weil sie imstande gewesen wäre, die beiden falschen Detectives -die den Rest der Zehn-Pfundnoten aus Costers Wohnung geholt und meiner Überzeugung nach, auch Harrington ermordet hatten - zu identifizieren. Ihre Aussage vor Gericht sollte verhindert werden.
    Lizzy war eine kleine Nebenfigur, genau wie viele andere, über die Further sich noch während der Verhandlungen gegen ihn

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