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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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das eine Kugelspritze war, und Joe wollte uns weismachen, es sei ein Auto gewesen.«
    Der Wirt, der augenscheinlich auf den Namen Joe hörte, grinste.
    »Was meinst du, warum ich das behauptet habe? Es wären mir mindestens zwanzig Mann mit der Zeche ausgerückt, wenn ich bestätigt hätte, es sei eine Knallerei. So dumm bin ich nicht.«
    »Wer war es denn, den sie da kaltgemacht haben?«, wollte mein Nachbar wissen.
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte einer der jungen Leute. »Er war zum ersten Male hier. Er saß da hinten in der Ecke bei dem Schwarzen… Sieh da, der Kerl hat sich auch verdrückt. Wahrscheinlich wollte er nicht gefragt werden.«
    Der Tisch, auf den er deutete, war leer. Noch standen zwei Schnapsgläser darauf und ein Aschenbecher, der bis zum Überlaufen gefüllt war. Ich bezahlte meinen Drink, den ich inzwischen bekommen und getrunken hatte und schlenderte betont gleichgültig nach hinten. Der Kellner nahm gerade die Schnapsgläser weg und ließ den vollen Aschenbecher stehen.
    In diesem lagen eine Menge Zigarettenstummel und ein paar halbe Zigaretten. Es gab auch eine Anzahl Papierschnipsel, und die interessierten mich.
    Ich zog die Abendzeitung aus der Tasche und blickte hinein. Dann legte ich sie so auf den Tisch, dass sie den Aschenbecher verbarg. In einem günstigen Moment kippte ich dessen Inhalt auf die Zeitung, faltete diese zusammen und steckte sie in die Jackentasche.
    ***
    Die Pärchen auf der Tanzfläche wackelten immer noch mit den Hüften. Sogar eine junge Dame im Cocktailkleid und ihr Kavalier im Abendanzug beteiligten sich daran, und ich musste anerkennen, dass sie es recht gut konnten.
    Es wurde gelacht, gegrölt und Beifall geklatscht.
    Als ich wieder auf die Straße trat, hatte der Regen nachgelassen. Trotzdem schnappte ich mir das nächste Taxi und fuhr nach Hause. Dort zog ich die Zeitung aus der Tasche, breitete sie auf dem Tisch aus und sammelte die Papierstückchen auf.
    Es war recht merkwürdiges Papier, dünn, knisternd und mit eigentümlichen, gedruckten Arabesken und Linien bedeckt. Zuerst wusste ich nicht, was ich damit anfangen sollte, bis ich an ein Stückchen kam, das ein mir wohlbekanntes Zeichen trug.
    Es war ein L, das aussah, als sei es mit der Hand geschrieben. Durch dieses L zogen sich zwei Querstriche. Es war ganz einfach ein englisches Pfund-Zeichen.
    Jetzt begriff ich auch, was für eine merkwürdige Sorte Papier das war. Es war eine heillose Arbeit, die kleinen Schnitzel zusammenzusetzen. Ein paar fehlten, aber der Rest ergab eine englische Zehn-Pfundnote. Diese Zehn-Pfundnote musste einer der beiden Männer, die in der Bar zusammengesessen hatten, zerrissen haben.
    Da es im Allgemeinen nicht üblich ist, Banknoten - und seien sie auch nur etwas über siebenundzwanzig Dollar -wert - zu zerreißen und wegzuwerfen, musste es damit eine besondere Bewandtnis haben. Ich steckte aie Papierschnitzel in einen Briefumschlag und nahm mir vor, der Sache am nächsten Morgen nachzugehen.
    ***
    Zunächst kam ich nicht dazu. Es gab im Federal Building eine ganze Menge für mich zu.
    Es war zwar nur Papierkrieg, aber mein Freund Phil und ich balgten uns intensiv mit allen möglichen Aktenstücken herum. Es war fast Mittag, als ich auf sehr merkwürdige Weise an das Erlebnis der Nacht erinnert wurde.
    Der Chef des Federal Bureau of Investigation, New-York District, Mr. High ließ uns rufen.
    »Ich bekomme gerade von unserer Zentrale in Washington ein Rundschreiben. Bitte hört euch den Text einmal an. Die Bank von England bittet um Nachforschungen in folgender Angelegenheit. Es sind in letzter Zeit eine große Anzahl gefälschter Zehn-Pfundnoten aufgetaucht. Die Fälschungen sind so gut, dass sie nur durch einen Zufall entdeckt wurden. Der untere Querbalken an der Bezeichnung ist um ein Winziges kleiner als bei den Original-Noten. Eine Menge dieser Fälschungen wurde auf Überseedampfern in den Verkehr gebracht, und zwar in der Hauptsache auf Schiffen, die zwischen NewYork und Groß-Britanien verkehren. Die englischen Behörden behaupten, die Falsifikate würden in den USA und höchstwahrscheinlich in New York oder in dessen Umgebung hergestellt. Sie bitten uns dringend um Nachforschungen, und ein Beamter des Schatzamtes wird in den nächsten Tagen hier eintreffen, um uns bei den Nachforschungen zu unterstützen.«
    Mir war plötzlich die zerrissene Zehn-Pfundnote eingefallen, die ich immer noch in der Tasche trug. Ich holte den Umschlag heraus und schüttelte den Inhalt auf

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