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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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geweiteten Augen sah Möbius, wie Michael seine Hand an die Klinge legte, mit der er eben einen Dämon getroffen hatte.
    Mit einem Schmerzensschrei ließ er das Schwert fallen.
    »Die Waffe ist glühend heiß!« schrie er.
    Im selben Augenblick rauschte es heran. Ein Dämon war hinter ihn geschlichen und hatte geduldig auf seine Chance gewartet.
    Und die war da, als das Schwert zu Boden klirrte.
    »Micha! Vorsicht!« gellte Carstens Schrei. Aber es war zu spät.
    Der Dämon sprang. Michael Ullich spürte, wie die Kräfte der Hölle nach ihm griffen.
    Im gleichen Moment gellte ein Schuß. Mit irrem Kreischen wurde der Dämon zurückgeschleudert. Das Rot der Flammen wurde überlagert von einem glühenden Punkt, der dort sich ausbreitete, wo bei Menschen das Herz ist: Im selben Augenblick hatte Michael Ullich das Schwert wieder ergriffen und wirbelte die Klinge durch die Luft. Zwei Höllendiener des Scopulus wurden getroffen. Da, wo die Waffe mit dem Dämonenkörper Berührung bekam, entstand dasselbe Phänomen wie nach dem Treffer des Carsten Möbius.
    Es war wie ein Bach glutflüssiger Lava, der über die Körper der Dämonen glitt. In rasender Eile breitete es sich aus. Ein Auflodem - dann sanken die Körper der Dämonen zusammen und vergingen.
    »Stahl tötet sie!« rief Carsten Möbius. »Los, Micha. Ich habe die Lösung. Durch ihren Flammenkörper werden nur metallische Stoffe erfaßt. Denn Metall sind gute Wärmeleiter. Der Griff deines Schwertes ist mit Holz ummantelt. Darum hast du es erst verspürt, als du die Klinge berührtest. Werden sie von einem Schwertstreich getroffen, wird ihre eigene Kraft auf sie zurückgeschleudert. Und das vertragen sie nicht. Ihre eigene, dämonische Höllenflamme zerstört sie!«
    »Dann auf in den Kampf«, rief Michael Ullich und sprang auf die drei Dämonen zu. Kreischend flüchteten sie zur Tür, die nach unten führte.
    »Scopulus! Hilf!« schrien die Höllensöhne, ohne das es die Ohren der beiden Menschen vernahmen.
    »Scopulus! Hilf!« drang es durch Zeit und Raum. Kaum dem Höllenfeuer entstiegen, mußte der Dämon feststellen, daß sich der Feind schon im Inneren der Festung befand. Seine Parakräfte durchdrangen die Materie und erkannten einen blonden Jungen, der mit zwei mächtigen Schwerthieben zwei Dämonen ein Ende bereitete. Aus der Hand des anderen Jungen, dem das lange Haar schweißverklebt in der Stirn hing, zuckte es orangerot. Scopulus zitterte, als er sah, daß der letzte Dämon zusammensackte.
    Der Weg zum Kerker des Earl war nun frei.
    Aber im selben Augenblick bemerkte Scopulus, daß dies nicht die einzige Gefahr war, die durch die Mauern von Pembroke-Castle schlich.
    Etwas war da, was für ihn und seinesgleichen gefährlicher war.
    Viel gefährlicher.
    Tödlich!
    Der Dämon spürte schon die Ausstrahlung des Amuletts.
    Das konnte nur einer sein. Einer, vor dem ihn Asmodis gewarnt hatte.
    »Zamorra!« grollte es aus seiner Kehle. »Und er kommt direkt hierher! Vorwärts, Sklaven! Geht hin und vernichtet ihn!«
    Die ihn umgebenden Feuergestalten schwankten unschlüssig hin und her. Der Name »Zamorra« war bis in den tiefsien Winkel der Hölle gefürchtet. Die Dämonen ahnten, daß sie für die Kraft des Amuletts nur Kanonenfutter abgeben würden.
    »Gehorcht!« zischte Scopulus. »Gehorcht oder ihr verfalllt dem Gericht des Asmodis! Vernichtet ihn. Tötet Zamorra!«
    »Vernichte ihn doch selber!« höhnte es von unten. Kein Zweifel. Der Fürst der Finsternis beobachtete jeden seiner Schritte. Jetzt mußte er, Scopulus, zeigen, was in ihm steckte.
    Er konnte nicht zurück.
    Aber vielleicht gelang ihm eine List. Er durfte den Meister des Übersinnlichen nicht direkt angreifen. Dann hatte er eine Chance.
    Erst Zamorra - und dann die beiden Jungen. Und er, Scopulus, würde siegen.
    »Folgt mir!« befahl er den Dämonen. Er hatte jetzt eine Gestalt angenommen, die ihn einem Menschen ähnlich sehen ließ. Ein glühender Harnisch umgab seinen Körper. Den Helmbusch bildete ein langer Feuerschweif, der einem Kometen glich. Aus dem geöffneten Visier blickte aber eine teuflische Fratze. Der Stirn entsprossen zwei kurze, gewundene Hörner. In seiner Hand lag plötzlich ein Schwert. Doch dort, wo bei einer anderen Waffe die Klinge ist, sprühte jetzt eine gelblodernde Flamme.
    Nach kurzer Zeit hatte das Höllenheer den Saal erreicht, den Professor Zamorra gerade durchquerte. Der Parapsychologe wirbelte herum, als er das Krachen hörte, mit der zwei Türflügel

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