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0243 - Asyl der Gespenster

0243 - Asyl der Gespenster

Titel: 0243 - Asyl der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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verließen.
    »Es ist das Beste, wenn wir alle getrennt zuschlagen«, hörte Professor Zamorra Sir Rodericks Stimme verwehen. Dann waren die beiden Gespenster im Mauerwerk verschwunden.
    Professor Zamorras Hand ergriff das Amulett. Ein grünlicher Strahlenkranz zeigte an, daß die Kräfte des Bösen hier stark waren.
    Sehr stark!
    »Ich muß versuchen, das Höllentor zu finden und zu verschließen!« erklärte Professor Zamorra den beiden Freunden. »Denn sonst kann die Schwarze Familie ungehindert neue Dämonenscharen hier eindringen lassen. Ob dann die Kräfte des Amuletts ausreichen… ?«
    »Und was sollen wir tun?« fragte Michael Ullich.
    »Versucht, ob ihr Sir Archibald befreien könnt«, sagte Professor Zamorra. »Wer weiß, ob die Dämonen ihn nicht töten, wenn sie unseren Angriff bemerken. Sir Roderick hat euch das Schloß ja bestens beschrieben. Vielleicht gelingt es euch, das Verlies zu finden!«
    »Schon möglich«, nickte Michael Ullich. »Wenn ich mich recht erinnere, erwähnte das Gespenst diese Tür, über der die beiden gekreuzten Schwerter hängen. Die kommen mir gelegen…«
    Er nahm einen Stuhl und schob ihn so vor die Tür, daß er an die Waffen kam. Es waren Schwerter mit schön geschmiedetem Griff. Eins steckte in einer Scheide aus blauem Samt, die Umhüllung der anderen Klinge schimmerte blutigrot.
    »Willst du das andere?« fragte er Carsten Möbius, nachdem er festgestellt hatte, daß Professor Zamorra den Saal bereits verlassen hatte, um die Halle zu suchen, in der sich der Hölleneingang befand.
    »Ich verlasse mich lieber auf meinen scharfen Verstand und meinen Engelmacher«, sagte der Millionenerbe und zog die kleine Waffe.
    »Nothung! Nothung! Niedliches Schwert…«, murmelte Michael Ullich, als er das Schwert aus der Scheide zog.
    »Auch wenn du aussiehst wie Siegfried, bist du hier nicht in Bayreuth!« brummte Möbius. »Spar dir die Heldenpose auf, bis wir gesiegt haben!«
    »Spielverderber«, knurrte Ullich. Dann sprang er von seinem Stuhl.
    »Stahl treibt Dämonen zurück«, sagte er und schwang die Waffe. »So, jedenfalls sagte Sir Roderick. Wir werden hier wohl feststellen, ob es stimmt. Wenn es eine Lüge war, dann hoffe ich, daß die Walküre, die mich nach Walhalla geleitet, das Gesicht von Regina Stubbe hat!«
    »Quatsch keine Opern«, drängte Carsten Möbius. »Wir müssen uns beeilen! Auch wenn ich Laufen als absolut gesundheitsschädlich betrachte, ist ein kleiner Trab hier angebracht!«
    Es blieb nicht bei dem »kleinen Trab«. So schnell sie konnten rannten die beiden Freunde durch die Räume und Gänge von Pembroke-Castle.
    »Hier!« rief Michael Ullich halblaut. »Hier ist der Gang, der zum Wachraum führt. Dahinter ist die Treppe, die in die Verliese führt!«
    »Dann wollen wir hoffen, daß die Wachen gerade dienstfrei haben«, lächelte Carsten Möbius schwach. Klickend legte er den Sicherungsbügel des Revolvers um.
    Der Abzug der Waffe war jetzt gespannt. Ein geringer Druck nur, dann löste sich der Schuß. Langsam gingen die Freunde auf die verschlossene Tür zu.
    »Es ist alles bisher zu glatt gegangen«, raunte Ullich. »Ich möchte fast wetten, daß sich hinter dieser Tür Dämonen verbergen. Laß mich vorgehen…«
    Bevor ihn Carsten Möbius zurückhalten konnte, hatte er sich vor der Tür aufgebaut und drückte die Klinke nach unten.
    Kreischend flog die Tür auf. Roter Schein loderte den Freunden entgegen.
    Dämonen hielten Wache!
    Sie fuhren herum und starrten die beiden Jungen aus Glutaugen an. Ein Knurren wie eine Meute wilder Hunde es ausstößt, war zu hören.
    Flammen loderten ihnen entgegen. Durch Michael Ullichs Körper ging ein Ruck. Das Schwert zum Schlag erhoben, sprang er voran in die feurige Lohe.
    »Ha! Wonnige Glut! - Leuchtender Glanz! Im Feuer mich baden…« hörte ihn Carsten Möbius rufen. Er hatte sich mal wieder in eine Heldenrolle hineingesteigert und seine wahre Identität vergessen.
    »Das ist der Geist von Bayreuth«, seufzte Carsten Möbius. »Jetzt hält er sich wieder für Siegfried und will durch die Flammen zu Brünnhilde Vordringen! Und ich muß ihm nach!«
    Schon hatte sich auch um ihn das Feuermeer geschlossen.
    Aber die Flammen verbrannten ihn nicht. Sie begannen, an ihm zu zerren und zu ziehen.
    »Die Flammen sind nur Illusionen, die uns Furcht einjagen sollen!« hörte er Michael Ullichs Stimme. »Laß mal ganz langsam ein paar Schüsse kommen, Carsten. Mal sehen, ob Blei ebenso wirkt, wie mein Stahl!«
    Mit

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