Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schutzhelm noch auf, weil ihm niemand mitgeteilt hatte, daß er ihn absetzen könne. Wahrscheinlich galt er bei den anderen schon längst als unverbesserlicher Musterschüler. Aber es war noch nicht einmal ein Jahr her, seitdem man ihm das letztemal eingebleut hatte, daß Vorschriften dazu da waren, um befolgt zu werden, und er hielt dies immer noch für eine vernünftige Idee.
    Er schrak in die Höhe, als der Interkom ansprach. Zum zweitenmal tauchte Oberst Kasoms riesiges Gesicht auf dem Bildschirm auf.
    „Rundspruch an alle", begann er kurz angebunden. Bob warf einen raschen Seitenblick auf Captain Liggett, aber der schien immer noch zu schlafen. „Das twonosische Schiff befindet sich fest in unserer Hand. Es handelt sich um ein Fahrzeug von fünfhundert Metern Länge, größter Durchmesser einhundertundfünfzig Meter.
    Die Besatzung beträgt rund achthundert Blaurüssel-Twonoser. Die Twonoser wurden einzeln mit Suggestivblocks versehen und handeln nun in gutem Glauben auf unseren Befehl. Nach Abschluß des Unternehmens wird sich der Block selbsttätig lösen und dabei jede Erinnerung an das Vorgefallene auslöschen. Das Schiff ist linearflugtauglich. Wir stoßen ohne weitere Verzögerung aufs Ziel zu. Die Flugdauer beträgt voraussichtlich fünf Stunden. Sie alle haben einen langen Tag hinter sich. Ich möchte, daß Sie sich niederlegen und ausruhen. Während der kommenden Stunden ist keine Überraschung zu erwarten. Noch ein paar Details zur Ausführung des Unternehmens. Der weitere Ablauf des Vorstoßes wird von der Zentrale dieses Schiffes aus gesteuert. Hier befinden sich außer mir auch die Hauptakteure des Projekts." Er lächelte gutmütig. „Ich darf Sie darauf hinweisen, daß Sie sich in bester Gesellschaft bewegen. Rakal und Tronar Woolver, die Herren Ishibashi und Goratschin und nicht zuletzt Gucky spielen die Hauptrollen dieses Stücks. Sie dort draußen an den Interkomschirmen bilden unsere Rückendeckung. Wenn alles gutgeht, wird dieses Unternehmen für Sie weiter nichts als ein Spazierflug sein. Für den Fall jedoch, daß Unvorhergesehenes eintritt, möchte ich Sie auf dem Posten wissen. Ruhen Sie sich also aus. Wenige Minuten vor der Rückkehr in das Normaluniversum wird man Sie wecken. Das ist alles. Wir starten in zehn Minuten."
    Der Bildschirm erlosch. Bob warf einen unsicheren Blick auf Liggett.
    „Sie haben ihn gehört", brummte der Captain, ohne die Augen zu öffnen. „Gehen Sie hinunter und legen Sie sich hin."
    „Jawohl, Sir", antwortete Bob und stand auf.
    „Und nehmen Sie endlich den verdammten Helm ab. Wenn die Luft nicht rein wäre, hätte ich schon längst was davon gemerkt."
    Bob löste befehlsgemäß den Helmverschluß. Bevor er sich der Leiter zuwandte sagte er: „Sie sollten sich ebenfalls etwas Ruhe gönnen, Sir. Oberst Kasom wies darauf hin..."
    „Ich habe gehört, worauf er hinwies", unterbrach ihn Liggett grob.
    „Sehe ich vielleicht so aus, als bekäme ich nicht genug Ruhe?
    Scheren Sie sich nach unten, Mann, und legen Sie sich flach!"
    Bob gehorchte ohne Widerrede. Unten im Mannschaftsraum hockten Strombowski, Shriver und Rosenblatt auf den Kanten ihrer Profilsessel, die sie soweit zurückgeklappt hatten, daß sie Betten ähnlicher sahen als Sitzmöbeln. Ihre Unterhaltung verstummte, als Bob die Leiter herunterkam. Bob lächelte ihnen freundlich zu und sagte: „Machen Sie ruhig weiter. Lassen Sie sich von mir nicht stören!"
    Shriver zog die Lippen auseinander und zeigte ein Gebiß, das ihm im Verein mit seinem dürren, langgestreckten Schädel das Aussehen eines Pferdes verlieh. Strombowski schaute Bob aus wasserblauen, unschuldigen Augen an. Rosenblatt, ein kleiner, etwas zu dick geratener Mann mit pechschwarzem Haar und einem plattgedrückten Schädel, kicherte gehässig vor sich hin.
    Bob wurde wütend. Er hatte freundlich sein wollen, aber sie sahen in ihm nur den Neuling, der dieses Unternehmen nur zu dem einen Zweck mitmachte, sie zu amüsieren und bei guter Laune zu halten.
    Er wandte sich ab und klappte sich in der Nähe des offenen Schleusenschotts einen Sessel herunter. Trotz seiner Müdigkeit konnte er fast eine Stunde lang nicht einschlafen. Der kurze Zwischenfall erfüllte ihn mit ohnmächtigem Zorn. Er nahm sich vor, die Leute bei der nächsten Gelegenheit zusammenzustauchen. Sie sollten sich in ihm getäuscht haben. Er war Offizier, und selbst die längste Raumerfahrung konnte diesen Vorzug nicht ausgleichen. Er brauchte ihnen nur befehlen,

Weitere Kostenlose Bücher