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0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Puppe.
    „Ich verstehe Ihre Erregung", erklärte Liggett. „Aber Sie gehen von falschen Voraussetzungen aus. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Schläge mit dem Rüssel die wirksamste Verhörmethode sind, die die Twonoser besitzen. Das war erst der Anfang. Und wenn das nicht hilft, dann kommen sie mit Psychoverhören, Gehirnsonden und ähnlichen Dingen. Glauben Sie wirklich, Sie hätten unsere Sprache, und was sie sonst noch alles wissen wollen, vor ihnen geheimhalten können?"
    „Das ist Defätismus", keuchte Bob. „Die Pflicht eines Soldaten ist, auszuhalten, solange er kann. Sie nehmen ein zukünftiges Ereignis vorweg, um damit Ihre Feigheit zu bemänteln. Ebensogut könnten wir inzwischen gerettet werden - und die Twonoser erführen überhaupt nichts." Liggett lachte bitte.
    „Gerettet. Von wem? Kasom hat alle Hände voll zu tun und ist froh, wenn er mit seinen wertvollen Mutanten selber davonkommt.
    Er kann sich nicht um uns kümmern. Wir haben nicht einmal eine Ahnung, wo wir sind. Vielleicht befinden wir uns gar nicht mehr im Tri-System. Vielleicht haben sie uns irgendwoandershin verschleppt, Hunderte von Lichtjahren weit weg."
    Bob mußte zugeben, daß diese Möglichkeit bestand. Trotzdem widerstrebte ihm Liggetts Haltung.
    „Vermutlich hat keiner von Ihnen gesehen, was aus dem Twonoser geworden ist, den ich mit dem Mikrophon des Translators bearbeitete?" erkundigte er sich, nur um auf ein anderes Thema zu kommen. „O doch", antwortete Liggett. „Ich habe zugesehen, wie sie ihn zusammenschlugen."
    Bob überlief es eiskalt. „Sie waren bei Bewußtsein?" erkundigte er sich. „Sie sahen, wie Sol Rosenblatt starb?"
    „Ja", gab Liggett zu, und seine Stimme klang plötzlich gepreßt.
    „Und wenn Sie mich jetzt anklagen wollen, junger Mann, weil ich nicht aufsprang, um Sol zu helfen, dann überlegen Sie sich lieber, was die Folgen gewesen wären. Sie hätten Sol und mich erschlagen, und unserer Sache wäre nicht im geringsten gedient gewesen." Bob biß sich auf die Lippen. Es dauerte eine Weile, bis er wieder sprechen konnte.
    „Sie haben für alles eine plausible Erklärung, nicht wahr?" fragte er und obwohl seine Stimme matt und schwach war, hörte man den bitteren Hohn heraus. „Also - was geschah mit dem Twonoser, den ich zusammenschlug?"
    „Sie verletzten ihn", antwortete Liggett eifrig. „Er hätte Sie getötet, wenn die andern ihn nicht zwischen sich genommen und weggeführt hätten - wahrscheinlich zum Arzt."
    Bob nickte gleichgültig. Die Waffe aus der auf ihn geschossen worden war, mußte ein Schockstrahler gewesen sein. Für die Twonoser war wichtig, daß die Gefangenen am Leben blieben Bob war überzeugt, daß der Narbige sich vor seinem Kommandanten dafür würde verantworten müssen, daß er Rosenblatt getötet hatte.
    „Was haben sie mit Sol gemacht?"
    „Sie trugen ihn hinaus, weiter weiß ich nichts."
    Wahrscheinlich waren sie in diesem Augenblick dabei, ihn zu sezieren und seine Anatomie zu studieren dachte Bob. Damit kannten sie nicht nur die Sprache, sondern auch die Biologie der Terraner, und das war weitaus mehr, als andererseits die Terraner über die Twonoser wußten.
    Mit bedrückender Deutlichkeit stand Bob plötzlich die Erkenntnis vor Augen, daß es nichts mehr gab was die Identifizierung der Terraner verhindern konnte. In wenigen Stunden wurden die 'Meister der Insel' genau Bescheid wissen, wer die Eindringlinge waren. Denn selbst jetzt schon mußte der Kommandant des Schiffes Nachrichten über seinen Fang auf Hyperfunk abgestrahlt haben. Er war dem Kommandeur der GLEAM-Flotte verantwortlich und mußte über jeden seiner Schritte Rechenschaft ablegen. Der Flottenkommandeur seinerseits würde über die Vorgänge bei Gelegenheit an die nächst höherstehende Dienststelle berichten.
    Auf diese Weise geriet die Nachricht schließlich in die Hände der 'Meister der Insel', und denen genügte die Beschreibung eines menschlichen Körpers, um den Gegner zu identifizieren.
    „Wie lange sind wir schon hier?" fragte Bob.
    „Keine Ahnung", brummte Liggett. „Sie haben uns die Uhren abgenommen."
    „Sir...?" sagte eine helle Stimme. Das war Strombowski. „Ja?"
    „Ich kann - den Ablauf der Zeit ziemlich gut schätzen. Als ich zu mir kam, wurde der Twonoser, den Sie zusammengeschlagen hatten, gerade hinausgeschleppt. Seitdem sind etwa fünfzig Minuten vergangen."
    „Danke."
    In Wirklichkeit half das nicht viel denn Bob hatte keine Ahnung, wie lange er beim ersten und beim

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