0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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jenem Schiff befinden sich andere eurer Rasse. Ich will sie haben. Ich will euch alle in meinem Schiff haben und alles über eure Rasse erfahren. Denn so groß meine Macht auch ist, sie ist gering gegen die der erhabenen Meister. Die Meister verlangen von mir Rechenschaft. Ich werde ihnen einen umfangreichen Bericht geben, wenn ich alles über eure Rasse weiß."
    Bob biß sich auf die Zunge. Es war die einzige Möglichkeit, die Erregung zu meistern, die ihn plötzlich befallen hatte. Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich instinktiv auf den brennenden Schmerz. Der Schock der Erkenntnis wurde in den Hintergrund gedrängt. Um alles in der Welt, nahm Bob sich vor, würde er sich jetzt nicht anmerken lassen, daß die Worte des Narbigen ihm angenehmer in den Ohren klangen als alles, was er je zuvor gehört hatte. Der Narbige war selbst der Kommandant der Gleam-Flotte.
    Die nächsthöhere Instanz, der er Rechenschaft ablegen mußte, waren die 'Meister der Insel'. Und wie jeder umsichtige Offizier war er bedacht, soviel Informationen wie möglich zu sammeln, bevor er einen Bericht zusammenstellte.
    Das hieß: Die Besatzung dieses Schiffes war die einzige, die das Geheimnis der Terraner kannte. Wenn das Schiff vernichtet wurde - und zwar so, daß keiner der Katastrophe entkam - dann war die Lage gerettet.
    Von da an konzentrierten sich Bobs Gedanken einzig und allein auf diesen Plan. Das twonosische Schiff mußte zerstört werden, je eher, desto besser.
    Der Narbige hatte inzwischen weitergesprochen.
    „... euch nicht verlassen. Ich muß vorsichtig sein. Dieser hier ist mein Freund." Er deutete auf das Ungeheuer. „Er gehört zu einer Rasse seltsamer Lebewesen, die den Mond des blauschimmernden Planeten bevölkern. Mein Freund besitzt eigenartige Fähigkeiten. Sein technischer Verstand löst die Rätsel einer fremden Technologie in kurzer Zeit. Er kennt auch keine Angst. Seine Kraft ist unwiderstehlich. Und er kann anderen Wesen seinen Willen aufzwingen. Er wird ihn euch aufzwingen, und unter seiner Führung werdet ihr meinen Plan ausführen. Ihr werdet die andern eurer Rasse zu mir bringen."
    Bob erschrak bis auf den Grund seines Herzens. Was der Narbige da in dürren, unbeholfenen Worten gesagt hatte, bedeutete nicht weniger, als daß das Ungeheuer hypnotische Begabung besaß. Unter dem Zwang der Hypnose würden er, Liggett, Shriver und Strombowski versuchen, Melbar Kasom und die Mutanten an Bord des Flaggschiffs zu locken. Bob kannte den Plan des Narbigen nicht, aber er konnte sich selbst ohne Schwierigkeit eine Handvoll Ideen ausdenken, die gefährlich wirksam waren. Wenn sie zum Beispiel an Bord des gekaperten Schiffes zurückkehrten und Kasom erklärten, sie hätten den Kommandanten des Flaggschiffs gefangengenommen und hielten die Besatzung in Schach, dann würde es Kasom nicht schwerfallen, ihnen zu glauben. Ob er sich dazu überreden ließ, an Bord des Flaggschiffs zu kommen, spielte keine große Rolle mehr. Der Narbige würde ihnen Waffen mitgeben, da er sich auf die hypnotischen Fähigkeiten des Ungeheuers verlassen konnte. Wenn Kasom nicht freiwillig kam, würden sie ihn mit Waffengewalt dazu zwingen.
    Blieben als einzige Hoffnung die Mutanten. Bob wußte, wie weit ihre Kräfte reichten, aber vielleicht lag es in ihrer Macht, das heimtückische Komplott zu durchkreuzen.
    Er schrak auf, als er plötzlich die Stimme des Narbigen wieder hörte. „Fang an, mein Freund!" rief er laut. „Und nimm dir diesen zuerst vor, er ist der Widerspenstigste."
    Einer der Rüssel hob sich und zeigte geradewegs auf Bob. Das Ungeheuer setzte sich in Bewegung Schlurfend, ohne die Hilfe sichtbarer Extremitäten, kam es erstaunlich schnell auf Bob zu. Bob keuchte entsetzt. Ohne zu wissen, was er tat wich er zurück. Das Monstrum bewegte sich schnell. Bob fühlte plötzlich kühles Metall unter den Händen. Er wandte sich um und trommelte gegen die schwere Platte des Schotts, das unter seinen Fäusten plötzlich zur Seite wich und den Weg frei gab. Noch einmal flackerte in Bob die Hoffnung auf, da trat ihm eine der Wacher die draußen zurückgeblieben waren, in den Weg. Ein blauer Rüssel sauste auf ihn herab und traf ihn am Kopf. Bob wirbelte herum und taumelte zurück in den Kuppelraum. Er war nur halb bei Bewußtsein, und die glitzernden Instrumente tanzten wie in einem wilden Reigen um ihn herum.
    Dann tauchte plötzlich etwas Großes, Häßliches, Rotes aus den tanzenden Reflexen auf. Rund und drohend schob es sich auf ihn zu,