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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Schwarzzauberer von Atlantis, der nach jahrtausendelangem Todesschlaf wieder erwacht war und den selbst die Hölle fürchtete.
    Oder es gab Geisterwesen, wie Gespenster oder Poltergeister, die das Amulett offensichtlich nicht ernst nahm. Dann bedurfte es einer ganz besonderen Konzentration, das Amulett einzusetzen.
    Manchmal dachte Professor Zamorra wehmütig an die Zeiten zurück, wo das Amulett Dämonen förmlich witterte und von sich aus zuschlug.
    Die Zeiten waren lange vorbei. Es wurde fast zum Risiko, sich auf Merlins Stern, wie Zamorra das Amulett nannte, zu verlassen. Daher zog sich der Parapsychologe zurück, um in der Einsamkeit der grünen Hügel von Dorset ein anderes magisches Relikt zu untersuchen.
    Ollam-onga, ein Zauberpriester des Voodoo, hatte es ihm sterbend überreicht. Es war der Fetisch, mit dem er seine finsteren Zaubereien ausführte.
    Bisher fand Professor Zamorra noch nicht die Zeit, sich mit dem Ju-Ju-Stab zu beschäftigen. Aber jetzt hatte er fest vor, sich mit dem Erbe des Ju-Ju-Mannes zu beschäftigen.
    Er konnte nicht ahnen, wie bald er die Macht des Stabes brauchte…
    ***
    »Höchstes Lob des Höllenherrschers wirst du erringen, wenn du dieses Schiff daran hinderst, Englands Küste zu erreichen, mein getreuer Untertan«, sagte Asmodis salbungsvoll zu dem Dämon, der auf seinen Befehl erschienen war. »Nimm von meinen Völkern, wenn du Hilfe benötigst!«
    »Ich höre und gehorche, großmächtiger Fürst«, dienerte Urgastrias. Das Dämonenwesen glich in seiner Höllengestalt einem gigantischen Geier, auf dessen kahlem Hals der Schädel eines prähistorischen. Reißzahntigers saß. Aber dort, wo die Klauen sitzen mußten, ringelte sich Schlangengewürm. Aus dem Rachen des Dämons waberte grünroter Pestnebel.
    »Bedenke, daß es einen fürchterlichen Verlust für die Sache unseres großen Vaters in der Tiefe bedeutet, wenn unser Reich auf der Insel zusammenbricht«, mahnte der Fürst der Finsternis. »Auf dem Schiff sind zwei Dämonenjäger, denen ganze Legionen verdammter Seelen und Höllendiener nicht gewachsen sind. Sei also klug und greife zur List.«
    »Viele werden untergehen, wenn ich die schwarzen Heere ins Feld führe«, erklärte Urgastrias, der als Komtur vom Orden des Feuermolchs eine ziemlich hohe Figur im Reich der Schwefelklüfte war. »Ich kenne Zamorra und diesen Aurelian. Und ich kenne ihre Waffen…«
    »Was zählt, ist die Erfüllung des Auftrages«, zischte Asmodis. »Mit Schwund muß man rechnen. Und wenn Myriaden dämonischer Wesen durch Zamorras Amulett oder Aurelians Brustschild vernichtet werden - wichtig ist nur, daß das Fährschiff Englands Küste nicht erreicht. Denke immer daran, Urgastrias, daß nicht nur ich, sondern der gewaltige Herr Lucifuge Rofocale selbst jeden deiner Schritte überwachen. Und wir sind bereit, dir mit all unserer Macht zu Hilfe zu eilen, wenn du uns brauchst. Nun geh und erfülle deinen Auftrag…«
    »Ich höre, o Herr! Und ich gehorche«, grollte die Stimme des Urgastrias. Im nächsten Augenblick hob er die Gelenke, die an seinem abnormen Körper die Arme darstellten und glitt in die Höhe. Übergangslos verschwand er vor den Augen des Asmodis in den gelblichen Schwefeldämpfen des Höllenreiches.
    Hinauf! Hinauf! Es gab keine feste Materie für Urgastrias. Sein Dämonenkörper gurchglitt jene imbekannte Grenze, die das Reich des Kaiser Luzifer von der Welt der Sterblichen trennt.
    Das glühende Erdinnere wirkte auf den Höllensohn seltsam belebend. Denn er war ein Geschöpf der Flammenwelt und die kochende Lava und glutflüssige Magma bildete die Welt des Urgastrias.
    Höher! Immer höher hinauf.
    Er wußte genau, an welchem Punkt der Erde er den Feind finden konnte.
    Niemand in einer der kleinen Gassen von Hamburg, St. Pauli beobachtete die Feuersäule, die für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Straßenpflaster hervorschoß. Im nächsten Augenblick war da nur noch ein Mann in normalem Straßenanzug, an dem höchstens das glatt zurückgekämmte schwarze Haar und der stechende Blick auffiel.
    Ein Mensch wie jeder andere.
    Die Tarnexistenz des Dämons Urgastrias…
    ***
    »Leinen los!« kam die Stimme des Kapitäns durch die Lautsprecher.
    »Leinen sind los«, wurde nach einer kurzen Frist bestätigt.
    »Maschinenraum - langsame Fahrt voraus!« gab Fritz Kempka das Kommando. Der Kapitän der ›Hamlet‹, nach Hamburger Mundart ›Fietje‹ gerufen, war etwas über vierzig Jahre und hatte nach seiner Heirat das Kommando über

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