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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Sonnendeck, wo von einer provisorischen Theke ausgeschenkt wurde. Auf Deck war schon reger Betrieb. Nicht nur Touristen aller Altersgruppen, auch einige hübsche Mädchen waren an Bord. Der Abend in der Bord-Disco versprach, sehr ereignisreich zu werden.
    Aber nicht die Gestalten der leicht in den neuesten Modefarben gekleideten Schönheiten zog den Blick Manfred Riegels auf sich.
    Alle Leute auf dem Promenadendeck wurden fast um Haupteslänge von einer Gestalt überragt, die eigentlich weder auf dieses Schiff, noch in diese Zeit paßte.
    Ein fröhlich lachendes Gesicht wurde von einem langen, blonden Haarschopf und einem wüden Vollbart umrahmt. Um die breiten Schultern war ein dunkelblauer Umhang geworfen, eine Tunika aus Leder, die bis zu den Knien reichte und ein Gürtel mit einer mächtigen Schnalle gaben der Figur bereits ein abenteuerliches Aussehen. Was aber völlig ungewöhnlich wirkte, waren zwei mächtige Langschwerter, die dieser Mann gegürtet trug.
    Die Gestalt eines Wikingers im 20. Jahrhundert.
    Mit einer Flasche Bier in der Rechten winkte er den Freunden und brüllte etwas, was Manfred Riegel nicht verstehen konnte.
    »Mich laust der Affe!« stieß er hervor. » Hexen-Hermann …«
    ***
    »Klar vom und achtem«, klang die Stimme des Kapitäns durch die Laut-Sprecher des Fährschiffes, das von Hamburg nach Harwich an der Ostküste von England fuhr.
    Aufseufzend sank Professor Zamorra in den Sessel seiner Luxuskabine. Jetzt begann für ihn der Urlaub. Auch wenn er nur bis zum Vormittag des nächsten Tages dauern sollte. Denn dann legte die ›Hamlet‹ in Harwich an.
    In dieser Zeit wollte er mal vom Streß Abstand nehmen. Der Weltexperte für Parapsychologie, um dessen spektakuläre Vorlesungen sich alle Universitäten des Erdballs rissen und den Freund und Feind den ›Meister des Übersinnlichem‹ nannten, war auf dem Weg nach Dorset. Carsten Möbius, einer seiner Freunde und Mitkämpfer gegen die Macht des Bösen, besaß dort ein Haus auf dem Land. Genauer gesagt gehörte der altenglische Adelssitz in der Gegend von Beaminster dem alten Stephan Möbius, dem Herrn über einen weltumspannenden Konzern. Aber der benötigte dieses Haus nur zu Renommierzwecken und zur alljährlichen Fuchsjagd im Herbst. Ansonsten wurde es kaum genutzt.
    Professor Zamorra konnte sich zu jeder Zeit zu Studienzwecken oder zur Erholung hierher zurückziehen. Dieses Versteck Zamorras war nur einem ganz ausgewählten Kreis bekannt. Denn immer wieder erkannte der Parapsychologe, daß er mit seinen Studien über die Welten des Okkulten noch am Anfang stand. Jedes gelöste Geheimnis gab drei neue Fragen auf. Und obwohl er Schriftmaterial aus allen Zeiten und aller Epochen gesammelt und in seiner Computeranlage speicherte, taten sich doch ständig neue Türen auf zu den Welten des Übersinnlichen. Immer wieder entstanden Situationen, mit denen er vorher noch nicht konfrontiert wurde und die ihn zum Improvisieren zwangen.
    Zamorra war kein Theoretiker. Seitdem er das Erbe seines unseeligen Vorfahren Leonardo de Montagne angetreten hatte, war sein Leben ein einziges, gefährliches Abenteuer geworden.
    Ein Teil dieses Erbes war Château Montagne, eines der schönsten Schlösser der Loire, das Professor Zamorra zu einem Bollwerk gegen die bösen Mächte ausgebaut hatte.
    Viel wichtiger aber war das Amulett, das ihm Leonardo hinterließ, der in den Tagen des ersten Kreuzzuges als Schwarzmagier und Teufelsschüler von sich reden machte.
    Das Amulett war eine Silberscheibe mit einem Pentagramm in der Mitte. Den Drudenfuß umgaben die Zeichen des Tierkreises und unübersetzbare, hieroglyphenartige Schriftzeichen.
    Es stammte nicht von dieser Welt. Einst schuf es der Weiseste der Weisen. Merlin, der große Magier von Avalon, bannte die Kraft einer entarteten Sonne in die Silberscheibe.
    Das Amulett, das Professor Zamorra fast ständig an einer starken Kette um den Hals trug, wirkte gegen die Dämonen der schwarzen Familie.
    Unter Lucifuge Rofocale und Asmodis waren die Kräfte der Finsternis ständig bemüht, ganz allmählich die Erde dem Teufel untertan zu machen.. Doch bis jetzt war noch jeder Dämon, der sich dem Kampf mit dem Amulett gestellt hatte, daran zugrunde gegangen.
    Auch gegen die Meeghs, eine raumfahrende Rasse schattenhafter Dämonen, deren erklärtes Ziel die Vernichtung der Menschheit war, konnte Professor Zamorra die Kraft der entarteten Sonne einsetzen.
    Aber das Amulett wirkte beispielsweise nicht gegen Amun-Re, jenen

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