Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0246 - Kontrollstation Modul

Titel: 0246 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Icho Tolot. „Sie haben immerhin schon eine ganze Menge begriffen.
    Eigentlich entspricht Ihre Mentalität längst nicht mehr der eines Maahks Terranische Lebensart ist sehr ansteckend." Perry Rhodan blickte ostentativ zur Uhr. „Kommen wir zur Sache, meine Herren.
    Auch ohne Auswertung der Positronik waren wir uns bereits einig darüber, daß das Auftauchen der glühenden Raumschiffe der Beginn der Entscheidungsschlacht ist." Er sah hinüber zum Hauptschaltpult. Finch Eyseman und Noro Kagato unterhielten sich angeregt mit Oberst Rudo. „Dieser junge Mann hat den Zwiespalt aufgezeigt, in den wir geraten sind. Vermutlich wäre es relativ leicht für uns, den Rückzug in den Leerraum anzutreten und in Sicherheit abzuwarten, bis die feindliche Armada systematisch jeden einzelnen Planeten des Beta-Nebels zerstört hat. Allerdings müßten wir dann Gleam aufgeben - und ebenfalls Troja.
    Doch das Hauptproblem ist anderer Natur. Wahrscheinlich könnte niemand von uns mit ruhigem Gewissen zusehen, wie die Besatzungen der glühenden Raumschiffe in einen sinnlosen Opfertod gehetzt werden. Ich bin sicher, daß sie nicht freiwillig sterben. Die Meister der Insel zwingen sie dazu." Atlan hob die Hand. Der Arkonide wirkte gelassen. Seine rötlichen Augen strahlten abgeklärte Weisheit aus. Sie hatten im Verlaufe der zehntausend Jahre, die er bereits lebte, viele Generationen kommen und gehen sehen. Das vermittelte ihm zwangsläufig eine ganz andere Auffassung vom Sterben als jüngeren Lebewesen.
    „Wer sich als Werkzeug der Vernichtung hergibt, ist unser Mitleid nicht wert, Perry. Die Besatzungen der Raumschiffe sind entweder intelligent: Dann wissen sie, welches ungeheure Verbrechen gegen die Gesetze des Kosmos sie begehen oder es sind unvernünftige, zum Mord abgerichtete Bestien wie die Mobys: Dann ist es ohnehin besser, wenn sie sterben."
    „Einem vernünftigen Lebewesen sollte jedes Leben heilig sein", entgegnete Rhodan. „Selbst ein Tier darf man nicht leiden lassen, wenn man es vermeiden kann." Atlan lächelte kalt. „Du begehst immer wieder den gleichen Fehler, der dich so liebenswert macht, Barbar." Er sagte es fast zärtlich. „Du wägst nicht ab zwischen Einsatz und Nutzen. Wenn man das Universum erobern will, darf man nicht sentimental sein. Laß die Finger von den fremden Raumschiffen, Perry! Sollen sie ruhig ihre Aufgabe erfüllen. Wir werden aus sicherer Entfernung zusehen. Danach haben wir aber die Gewißheit, daß die Meister der Insel uns in Ruhe lassen.
    Es kann zur Existenzfrage für uns werden, ob die Herren Andromedas uns für vernichtet halten. Hinderst du aber die Raumschiffe an ihrem Werk, würden die MdI ihren Einsatz ums Tausendfache steigern. Dann wird alles, was wir bisher auf dem Wege nach Andromeda erlebt haben, ein reines Vergnügen gegen das sein, was uns noch bevorsteht." Perry Rhodan antwortete nicht sofort. Sein Gesicht wurde zur starren Maske, ein Zeichen dafür, wie sehr es hinter seiner Stirn arbeitete. Atlan schwieg. Mit resignierendem Lächeln blickte er auf, als Gucky wieder materialisierte. Der Arkonide ahnte, wie Rhodan sich entscheiden würde. Endlich, eine Ewigkeit schien verstrichen zu sein, hob Rhodan den Kopf. In seinen Augen brannte unbeugsamer Wille.
    „Dein Gedankengang ist logisch richtig, Atlan", sagte er mit beherrschter Stimme. „Aber für Menschen nicht akzeptabel. Wir werden kein Verbrechen zulassen, nur weil es uns nützt. Selbst wenn das unseren Untergang bedeuten sollte - wir müssen so handeln, daß wir vor Gott und unserem Gewissen bestehen können!"
    Grek-1 hob die Hand. Die Bewegung wirkte plump und ungelenk in dem schweren Raumanzug. „Wir Maahks sind zwar nicht religiös. Aber ich achte Ihre Beweggründe, Sir. Andererseits sind die Argumente des Lordadmirals so logisch fundiert, daß ich mich Atlans Meinung anschließen muß. Das bedeutet jedoch nicht ein Entweder - Oder! Es gibt einen Mittelweg." Perry Rhodan, auf dessen Gesicht sich bei den ersten Worten des Maahks Enttäuschung gezeigt hatte, atmete erleichtert auf. Voller Spannung musterte er das Gesicht seines ehemaligen Gegners.
    Eigentlich konnte man bei Angehörigen des Maahk-Volkes nicht von einem Gesicht im gewohnten Sinne sprechen. Der sichelförmige Kopfwulst saß unmittelbar auf dem Rumpf und lief zu den Schultern hin allmählich aus. Der blasse Grauton der Haut wirkte besonders fremdartig, durch die pfenniggroßen und ebenfalls blaßgrauen Schuppen. Noch fremdartiger muteten die Augen an.

Weitere Kostenlose Bücher