0246 - Kontrollstation Modul
Natürlich könnten die Sphären theoretisch so groß gewesen sein, daß sie die Strecke Andromeda-Andro-Beta bewältigen. In einem solchen Fall aber hätte man mit stabilisierten Bündelfeldern arbeiten müssen, was eine Benutzung des Linearraums ausschließt."
„Okay! Ich habe verstanden, Major. Sie haben mir eine große Sorge abgenommen. Danke."
Er schaltete ab und blickte zum Zielentfernungsmesser. Die Distanz blieb konstant vier Millionen Kilometer.
„Wir müssen es versuchen", sagte er, „und zwar schnell!"
Tronar und Rakal Woolver hatten ihre Räumanzüge bereits übergestreift und verschlossen. Sie verständigten sich durch die Außenlautsprecher.
„Wir sind bereit, Sir", meldete Tronar. Rhodan sah sie ernst an.
„Vermeiden Sie jedes zu große Risiko.
Wir werden zehn Minuten auf Sie warten. Sind Sie dann nicht zurück, schicke ich Gucky hinterher."
„Zehn Minuten sind sehr wenig, um ein fremdes ...", begann Tronar. Rhodan winkte energisch ab. „Die Sphäre taucht nach den Berechnungen der Ortung in spätestens einer halben Stunde wieder in den Zwischenraum ein. Wenn Sie dann noch darin sind, können Sie nicht mehr zurück. Also zehn Minuten, keine Sekunde länger. Ist das klar?"
„Jawohl, Sir!" erwiderten Tronar und Rakal gleichzeitig. „Dann benutzen Sie den Richtstrahl der Hyperortung." Die beiden Mutanten grüßten noch einmal, dann marschierten sie im Gleichschritt davon, in Richtung Ortungszentrale. Die Zurückbleibenden konnten nur abwarten.
Die Parasprinter trafen praktisch ohne Zeitverlust am Ziel ein, da sie den Richtstrahl des überlichtschnell arbeitenden Hypertasters als Transportmedium benutzt hatten.
Tronar Woolver schlug hart auf. Er hatte sich den Ort der Wiederverstofflichung nur ungefähr aussuchen können und war etwa drei Meter abgestürzt. Er fühlte sich schwindelig wie nach jedem Parasprung. Es dauerte immer einige Augenblicke, bis sich das Atom gefüge seines Körpers wieder geordnet hatte.
Während dieser Zeit war er hilflos. Als er klar sehen konnte und seine Körperfunktionen wieder normal abliefen, stieß er einen entsetzten Schrei aus. Neben ihm schrie sein Zwillingsbruder ebenfalls. Sie standen an der gewölbten Innenwand eines linsenförmigen Raumes. Ihre Köpfe stießen an die Decke. Etwa vier Meter vor ihnen befand, sich die Steueranlage der Sphäre und von dort nahte ein grauenerregendes, monströses Ding. Das Monstrum war aus einer beckenförmigen, flachen Schale gekrochen. Es erinnerte sofort an die Androidenungeheuer, die nach der Zerstörung des Siren auf Gleam aufgetaucht waren. Dieses hier sah aus wie eine zwei Meter durchmessende Qualle mit stummelähnlichen Fortbewegungsorganen und kürzen, schleimig glitzernden Tentakeln. Die Zwillinge begriffen gleichzeitig, daß sie ihr Leben nur einem glücklichen Zufall verdankten. Wäre das Monstrum schneller gewesen, sie hätten im erbarmungslosen Griff seiner Tentakel längst ihr Leben ausgehaucht. Und viele der auf Gleam aufgetauchten Ungeheuer waren schneller gewesen als ein Mensch!
Die „Qualle" kroch langsam und unbeirrbar näher. Es gab keinen Zweifel an ihren Absichten. Tronar und Rakal hoben die Impulswaffen. Aber noch warteten sie. Aufmerksam musterten sie die Einrichtung der Zentrale. Ein einziger Bildschirm zeigte die Umgebung. Die Lichtfülle Andro-Betas war zu sehen - und im Hintergrund der milchige Schimmer des Andromeda-Nebels. Nur wenige Kontrollen und Schalthebel befanden sich auf dem Steuerpult der Sphäre. Alles deutete darauf hin, daß die Energiesphären nur für den einzigen Zweck gebaut worden waren: die Planeten des Beta-Nebels zu vernichten. Rakal begann auf den Androiden einzureden. Er gab sich allerdings keinen Hoffnungen hin.
Tatsächlich zeigte das Monstrum nicht einmal, ob es seine Stimme überhaupt gehört hatte. Als die Tentakel in bedrohliche Nähe gerückt waren, blieb den Parasprintern nichts weiter übrig, als das Feuer zu eröffnen.
Sie schossen so, daß das Wesen nur leicht verletzt wurde.
Dennoch brach es fast augenblicklich zusammen und rührte sich nicht mehr. Tronar und Rakal sahen sich unschlüssig an. Sie wußten nicht, ob das Ungeheuer tot war oder sich nur tot stellte. Doch sie brachten es nicht über sich auf ihren wehrlosen Gegner einen weiteren Schuß abzugeben. Wie alle Mutanten besaßen die Woolvers ein überspitztes Mitgefühl mit jeglicher Kreatur. Tronar drückte ihren Gewissenskonflikt in Worten aus, als er sagte: „Was nun? Wir können das Wesen
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