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0246 - Kontrollstation Modul

Titel: 0246 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lösung eines Problems endete mit dem Auftauchen eines noch größeren.
    Er gab sich einen Ruck und schob die Gedanken an die Zukunft beiseite. Die Gegenwart mußte zuerst gemeistert werden. Erst dann entschied sich, welche Richtung die Entwicklung einschlug.
    Perry Rhodan befahl den Kommandanten des Verbandes, zurückzukehren und die Tätigkeit der Energiesphären aus der Nähe zu beobachten.
    Nur mit Mühe vermochte Perry Rhodan die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. Vor ihm lag der Körper des toten Quallenungeheuers. Ein Biologenteam arbeitete rasch und routiniert. Gewebsproben wurden unter Übermikroskopen untersucht, chemische Analysen angestellt. Andere Biologen sprachen die Röntgenbefunde und Organfunktionsanalysen auf Speicherbänder. Nichts von dem Komplex der Ergebnisse ging verloren. Rhodan beugte sich über einen Behälter, in dem ein schwarzbraun schimmernder Klumpen von Faustgröße in einer Nährlösung schwamm. Eine Biologin beobachtete den Klumpen, während ihre Finger flink über die Schaltungen des Zufuhraggregats glitten.
    Als er den Klumpen näher in Augenschein nahm, krampfte Rhodans Herz sich zusammen. Es schien ihm, als flösse plötzlich Eiswasser statt Blut durch seine Adern. In diesem Augenblick entdeckte die Biologin den Großadministrator. Sie warf ihm einen giftigen Blick zu. „Verschwinden Sie, wenn Sie nichts vertragen können!" Ihre Stimme klang tief und energisch. Plötzlich erkannte Rhodan, daß er neben Dr. Natalie Scharzowa stand. Er ärgerte sich, daß man ihm seine Gefühle am Gesicht ablesen konnte.
    Doch dieser Ärger drückte sich nicht in seiner Stimme aus.
    „Verzeihen Sie, Madam", entgegnete er mit gezwungenem Lächeln, „aber ich bin kein abgebrühter Mediziner oder Biologe.
    Habe ich mit der Annahme recht, daß es sich bei diesem ...
    Klumpen um das Gehirn des Androiden handelt?"
    „Richtig geraten!" brummte die Chefbiologin der CREST II respektlos. „Aber jetzt stören Sie mich bitte nicht mehr, Sir. Ich versuche, das Plasma ins Leben zurückzurufen."
    Perry Rhodan wurde bei dem Wort „Plasma" noch blasser. Das, was er vermutet hatte, schien Zur Gewißheit zu werden. Er entsann sich der Ereignisse auf dem Planeten Rando. Dieser Planet am Rande des Beta-Nebels existierte nicht mehr.
    Ferngesteuerte, lichtschnelle Kernbomben aus den Tiefen des Leerraums hatten ihn vernichtet. Doch zuvor war es den Menschen noch gelungen, Rando als Heimatwelt des Urplasmas auszumachen - desselben Plasmas, das Bestandteil der Posbis auf der Hundertsonnenwelt war. Dieses Zentralplasma war vor langer Zeit im Andromedanebel beheimatet gewesen. Die „Meister der Insel" hatten es von dort entfernt und an den Rand des Leerraums verbannt. Die Terraner waren auf Rando aufmerksam geworden, weil das Plasma unausgesetzt Hilferufe und Schmerzensschreie auf telepathischer Basis aussandte. Grund dafür waren nicht identifizierbare Raumschiffe gewesen, die riesige Fladen aus dem lebenden Organismus der bioplastischen Lebensform herausrissen.
    Nun schien sich das Rätsel zu lösen, was die Beauftragten der MdI mit dem brutal entfernten Plasma anfingen.
    Sie ließen die Biogehirne für ihre Androidenmonstren daraus schaffen! „Aus!" sagte Natalie Scharzowa. Sie schaltete das Zufuhraggregat ab und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Perry Rhodan räusperte sich energisch. Die Biologin fuhr herum. „Ach, Sie sind es, Sir", sagte sie. Es klang fast enttäuscht. „Sie können auch nicht mehr tun als ich.
    Das Plasma ist abgestorben. Vielleicht ist es besser so."
    „Ist die Substanz identisch mit dem Zentralplasma von Rando ...?" fragte Rhodan tonlos. „Nicht ganz." Natalie Scharzowa strich sich einige schwarze Haarsträhnen aus der Stirn und seufzte resignierend. Es war offensichtlich, daß der vergebliche Rettungsversuch sie deprimiert hatte. „Aber eine erste Analyse wies Grundstoffe des Zentralplasmas nach. Jetzt, da das Gehirn abgestorben ist, können wir es natürlich gründlicher untersuchen."
    „Würden Sie sagen, daß man Zentralplasma für die... Herstellung des Androidengehirns verwandt hat, Madam?" Die Biologin nickte düster. In dem Blick, den sie dem abgestorbenen Plasmaklumpen zuwarf, lag soviel Mütterlichkeit, daß Perry Rhodan ihr insgeheim alle Respektlosigkeit verzieh. „Ich danke Ihnen, Madam", sagte er leise. Er spürte erneut heißen Zorn gegen die Herren Andromedas in sich aufsteigen. Diese brutalen Herrscher mußten überhaupt kein Gewissen

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