0247 - Vampir-Terror
Bewußtsein und zerriß seine Konzentration. Das Amulett blieb, wo es war.
»Dachtest du wirklich, es sei so einfach?« zischte Varnae. »Glaubtest du, ich würde dir gestatten, deine Waffe zu benutzen? Nein… Niemals! Du bist mir ausgeliefert. Bereite dich darauf vor, mir durch deinen Tod zu dienen!«
Zamorra schnob. »Narr«, knurrte er. Doch Varnae lachte höhnisch. Da wußte Zamorra, daß er wirklich keine Chance mehr hatte. Der Vampir erzeugte einen geistigen Druck, der Zamorra von allem abschnitt, ihn blockierte.
Der Singsang der Vampirdiener wurde lauter. Er verstärkte den Druck noch. Etwas in Zamorra begann zu vibrieren. Nicole stöhnte auf.
Langsam, ganz langsam, beugte sich Varnae vor, streckte seine Arme aus. Aber noch berührte er keines seiner drei Opfer.
Noch nicht.
Zamorra ahnte, wann das geschehen würde. In dem Moment, in dem die Vibrationen ihren Höhepunkt erreichen würden.
Wilder denn zuvor zerrte der Professor an seinen Fesseln. Er wollte sich herumwerfen, um an Nicoles Verschnürung zu kommen. Aber im gleichen Moment verstärkte sich der Druck abermals. Jetzt waren nicht mehr nur seine schwachen Para-Kräfte blockiert, mit denen er das Amulett hätte rufen können - sondern auch seine Muskeln.
Gelähmt mußte er zusehen, wie die Klauenhände des Vampir-Ungeheuers sich ihm, Nicole und auch Roy Embers näherten…
***
Sailman stoppte. »Hier«, sagte er.
Cadlex sprang aus dem Wagen. Ein anderer Polizeiwagen stand am Straßenrand, und die beiden Beamten winkten heftig. »Dort sind sie hineingegangen«, sagte einer von ihnen.
»Die Kutten-Leute?« vergewisserte sich Inspector Cadlex.
Der Polizist nickte. »Yes, Sir. Hier steht auch eine ganze Menge Autos geparkt, die eigentlich nicht in diese Gregend passen.«
Die waren Cadlex auch schon aufgefallen. »Feststellen, wem die Wagen gehören«, sagte er. »Nein - nur die Kennzeichen notieren. Die Feststellungen können wir später machen, wenn es dann noch nötig ist. Ich ahne plötzlich etwas.«
»Was?« wollte Sailman wissen.
Doch Cadlex winkte ab. »Die anderen sollen ebenfalls hierherkommen. Ich denke, wir werden das Versteck ein wenig ausräuchem.«
Er sah zu dem Haus. Ihm war, als schimmere weit oben hinter Fensterritzen Licht. Aber es war ein eigenartiger Schimmer. Etwas an diesen Lichtspältchen ließ ihn frieren.
»Sie glauben, daß Sherman sich da mit den Kuttenträgem zusammen verschanzt hat…?« fragte Sailman.
Cadlex nickte. »Ich denke, daß Sherman der Boß der Bande ist. Und ich denke noch mehr… Aber das darf ich gar nicht laut sagen. Sonst muß ich mich selbst nämlich für einen Spinner halten.«
Nach einer Weile trafen weitere Polizeibeamte ein. Ihre Wagen blockierten die Straße. So schnell kam da keiner mehr weg.
»Megaphon? Sollen wir Sherman ausrufen?« fragte Sailman.
Cadlex preßte die Lippen zusammen. Eigentlich mußte er das tim. Die Vorschriften verlangten es. Andererseits hatte er ein seltsames Gefühl in der Magengegend.
»Gefahr im Verzug«, flüsterte er. »Waffen entsichern. Wir dringen ein.«
Der Verschluß seiner Beretta klickte leise. Dann setzte er sich als erster in Bewegung und trat auf die Eingangstür des »verfluchten Hauses« zu.
***
Clare Sherman glaubte, innerlich zu gefrieren.
Es geschah. Etwas geschah. Sie begriff selbst nicht genau, was es war, aber da war eine starke Kraft, die an wuchs und förmlich aus sich heraus Macht bekam. Die Macht, das Vermächtnis einer Frau, die einst gehofft hatte, das Wesen, das ihr Sohn war, würde vielleicht doch nicht dem Bösen anheimfallen.
Doch es war gefallen, und so mußte ein letztes Mal eine starke Kraft eingreifen, um all das zu beenden, was vor langen Jahren so unheilvoll begann.
»Anne…«, flüsterte die blinde Frau am Tisch. Etwas, das ein Teil von Anne war, wollte auch ein Teil von ihr werden. Es griff nach ihr, das, was über den Inhalt des Beutels noch einmal in diese Welt gerufen wurde. Der Teil, der bis zuletzt gehofft hatte, niemals eingreifen zu müssen.
»Du mußt aber…«, keuchte Clare Sherman. »Du mußt… Du mußt… Wir müssen!«
Ein Teil von ihr ging, verschmolz mit dem anderen. Und gemeinsam wurden sie ein Teil von Axel Sherman.
Eine unglaubliche Kraft griff nach ihm, um ihn zu bezwingen, um zu tun, was getan werden mußte.
Magischer Angriff auf Axel Sherman!
Auf Varnae, den Vampir!
Jetzt und mit aller Kraft!
***
Varnae brüllte auf. Sein Brüllen übertönte alles, auch das Singen der Kultisten. Der
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