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0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Riesenbiest und die kleinen Biesterchen wieder dorthin zurückgezogen haben, möglicherweise mit ihren Opfern.«
    Saunders zuckte mit den Schultern. »Kommen Sie mit ins Büro«, forderte er Bill auf. »Dann sehen wir uns die Sache mal aus der Theorie an.« Während Bill die ziemlich exakte Karte betrachtete und den Wald nach kleineren Lichtungen absuchte und überprüfte, begann Saunders zu telefonieren. Nach einer Weile schnaufte er und schob sich neben Bill.
    »Richtig geraten«, sagte er. »Dieser Martin Brock ist aus der Starre erwacht, hat die beiden Sanitäter ’rausgeschmissen und ist mit dem Wagen verschwunden. Der Fahrer behauptet, er sei ein Zombie, der Beifahrer behauptet, er sei nur scheintot gewesen.«
    »Beides dürfte richtig sein«, sagte Bill nachdenklich und tippte auf die Karte. »Die ist nach einer Luftaufnahme gemacht worden, ja?«
    »Nach einer ganzen Reihe von Luftaufnahmen«, sagte Sheriff Saunders. »Deshalb ist sie auch genauer als manches andere Kartenwerk. Solche Karten wie diese gibt’s gar nicht. Ich habe sie selbst angefertigt, nachdem ich von einem Hubschrauber aus die ganze Gegend habe knipsen lassen.«
    »Lobenswert«, brummte Bill. »Was kostet denn so ein Späßchen? Der Gouverneur wird Ihnen die Auslagen ja wohl kaum erstattet haben…«
    »Das kostet eine ganze Menge Dollars«, sagte Saunders. »Aber es war mir den Spaß wert. Kartographie ist mein Hobby. Sehen Sie, hier wäre für die Spinnen eine Möglichkeit, und hier auch… Schade, daß ich heute tagsüber nicht daran gedacht habe.«
    »Da mußten Sie mein Auto wiederfinden…«
    »Kinderspiel, dank der Karte«, grinste Saunders und tippte auf eine winzige, schraffierte Fläche. »Hier steht ein Schuppen. Der Besitzer glaubte bis heute, niemand wüßte von dem Ding. Es ist nämlich wirklich nicht zu sehen. Die Luftaufnahme damals hat’s erbracht, und ich habe den Schuppen natürlich eingezeichnet. Da stand der Wagen drin und sollte umgespritzt werden. Der Dieb war ein junger Arbeitsloser hier aus dem Dorf.«
    »Und wie sind Sie darauf gekommen?« fragte Bill verblüfft.
    »Nun«, knurrte Saunders. »Wenn einer einen Schuppen baut, von dem niemand etwas weiß und wissen soll, liegt es nahe, darin geklaute Dinge verschwinden z u lassen, nicht wahr? Ich glaube, schon allein für solche Kleinigkeiten hat sich der finanzielle Einsatz für die Karte gelohnt.«
    Bill schnalzte mit der Zunge. »Spinnen haben Sie nicht zufällig am Schuppen gesehen?«
    »Ein paar«, sagte Saunders. »Aber die waren ganz normale Fliegenfresser, die nichts mit diesen Metallspinnen zu tun haben. Kommen Sie. Wir fahren mal locker zum Wald. Das heißt, wenn Ihr Wagen nicht inzwischen auch zugesponnen worden ist…«
    Er war es nicht.
    ***
    Nicole fragte sich, was weiter geschehen sollte. Allmählich wich die Lähmung; sie konnte sich wieder bewegen - soweit das Spinnennetz es zuließ. Losreißen konnte sie sich nicht. Die Klebeverbindung war so stark, daß ihr ein Versuch das Fleisch von den Knochen reißen würde. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten, was weiter geschah.
    Sie fror immer noch. Es war hündisch kalt geworden, und sie verdankte es nur ihrer eisernen Gesundheit, daß sie noch keine Erkältungserscheinungen zeigte. Aber wenn sie noch ein paar Stunden hier hing, war ihr mindestens eine Lungenentzündung sicher. So waren ihre Bewegungen, die sie bis zur Schmerzgrenze durchführte, weniger ein Versuch zu fliehen, sondern eher der, sich halbwegs warm zu halten.
    Martin Brock beachtete sie ebensowenig wie die Spinnen. Die Ungeheuer vertrauten der Kraft ihres Netzes.
    Brock mußte sich hundertprozentig unter dämonischem Einfluß befinden. Nicole vermutete ganz richtig, daß das Spinnengift die Schuld daran trug. Solange es sich in seinem Körper befand, besaß er seine unglaublichen Kräfte und handelte im Sinn des Ungeheuers. Er konnte sich offenbar auch mit den Spinnen verständigen.
    Zum einen war sie dem Tod als Futter für die Spinneneier im Kokon entkommen. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, daß das, was nun auf sie zukam, angenehmer war. Sie wurde für eine Dämonin gehalten. Schön… man hatte etwas mit ihr vor, das auf diese Annahme aufbaute. Aber was? Ein Erpressungsversuch gegen die Schwarze Familie? Da kannte die Riesenspinne die Dämonen aber schlecht…
    Aber deutete ein solcher Versuch nicht doch wieder auf Meeghs hin?
    Tausend Gedanken durchrasten Nicole. Sie entsann sich der Worte Merlins, daß er wohl das

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